Kapitel 2

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,,Ich hol dich in zwei Stunden ab?", fragte Madison und warf mir einen letzten Blick  zu.Ich nickte freundlich.

Shoppen war eigentlich perfekt. Ich meine welches Mädchen shoppt nicht gene? Und außerdem würde ich so ein wenig mehr von der Stadt sehen und mich hoffentlich auch ein bisschen besser zurecht finden.

Ich schlenderte im beisein meiner Musik nach Hause und dachte nach.

Ich dachte über diesen Hemmings von Gestern nach. Ich konnte mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass er ein Schläger ist. Dafür sah er einfach zu norrmal aus. Klar liegt dass im Auge des Betrachters, aber ich meine wozu Vorurteile fällen, wenn man auch ganz einfach die Wahrheit kennenlernen kann?

Ich fand es einfach nur absurt, dass man solche Sachen behauptet und dazu noch sagt, dass keiner weiß wie er wirklich ist. Woher wollen dann bitteschön alle wissen, dass er ein verrückter Schläger sei? Unbegreiflich, aber gut, manche Leute muss man wohl nicht verstehen.

,,Bin daa" brüllte ich quer durch den Flur und schmiss meinen Rucksack in eine Ecke. Keine Antwort, nur ein paar singende Stimmen und Töne von Gitarren und einem Schlagzeug. Ging das schon wieder los..

Erneut platzte ich in Ashtons Zimmer und sah Michael und Calum bei ihm. Wie es den Anschein hatte probten sie gerade für irgendetwas.

,,Cassy", meinte Michael liebevoll und zog mich in eine Umarmung, die sich etwas komisch anfühlte, dennn seine Gitarre quetschte sich in meinen Bauch.

,,Wir hatten ja Gestern keine Gelegenheit dazu Cousinchen"

Er wuschelte meine Haare durch so wie er es fast immer tat und auch Calum umarmte mich.

,,Du kannst jetzt gehen Schwesterherz"

- ,,Schwesterherz ganz neue Töne Bruderherz. Ich fahr gleich shoppen, bis später Lieblingsbruder" , flunkerte ich und zwinkerte ihm zu.

Während es einige Minuten später an der Tür klingelte, warf ich mir einen schwarzen Cardigan über, der sich mit meinen Haaren ziemlich gut ergänzte. Während meine Haare, fast so wie die meines Bruders goldbraun waren, erstrahlten meine Augen in einem smaragdgrün. Viele meinen meine Augen seien atemberaubend schön, doch es gab weitaus Leute mit viel schöneren Augen. Madison zum Beispiel. Sie hatte schwarze lange Haare und dazu rehbraune Augen, meiner Meinung nach passte das viel besser zusammen.

,,Bereit?", fragte sie aufgeregt und stupste mir ihren Ellenbogen in die Hüfte

,,Bereit wofür? Wir gehen nur einkaufen", lachte ich und knuffte ihr auf die Schulter.

,,Ja schon, aber vielleicht sehen wir noch ein paar süße Jungs. Sydney hat was zu bieten, Cassy" Ein Zwinkern bildete sich auf ihrem rechten Augen und danach lächelte sie oberglücklich, als ob wir schon Jahre lang beste Freundinnen waren und dabei kannten wir uns gerade einmal zwei kurze Tage.

Wir durchstöberten die aufregendsten Läden, von denen ich meist noch nie ein Sterbenswörtchen gehört hatte.

Inzwischen war ich sogar so weit, dass ich mich zwischendurch ausruhen musste und mir in jedem nächsten Geschäft einen Stuhl schnappte, der eigentlich zum anprobieren von Schuhen gedacht war, denn Maddy war nicht gerade eine langsame Läuferin. Im Gegenteil, sie tat so als müssten wir zwanghaft einen Marathon gewinnen und dass war ich bei weitem nicht gewohnt.

Ich war eher der ruhige Typ, der am Wochende gerne auf der Couch liegt und mit einer Tüte  Chips ein paar Filmchen schaut und keine junge Sportlerin.

Plötzlich piepte der Ton eines Handys auf, als ich feststellte, dass es meins nicht war, musste es wohl Maddys gewesen sein. Und so war es auch.

,,Shit. Cassy ich muss los. Notfall ich meld mich später."

Und schon war sie weg.

Es war ja nicht so, dass ich mich hier  in Sydney überhaupt nicht auskannte und wir so weit in die Stadt reingelaufen waren, dass ich mit dem besten Willen nicht zurück nach Hause gefunden hätte. Super.

Da war ich also, vor irgendeinem Geschäft names Beautys Secret und wusste nicht wohin mit mir.

Also trottete ich spurlos in der Weltgeschichte herum und hoffte auf jemanden zu treffen den ich kannte.

Natürlich hätte ich auch meinen Bruder anrufen können, doch wie ich ihn kannte hatte er unter Garantie besseres zutun als mich abzuholen.

Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, tippte mir jemand mit dem Zeigefinger zwei Mal auf die Schulter.

Warscheinlich war jemandem meine Hilflosigkeit aufgefallen und wollte mit helfen.

Ich drehte mich also mit einem Schwung um und hatte das Vergnügen in eisblaue Augen schauen zu dürfen. In zwei Augen die mir verdammt bekannt vorkamen. Hemmings..

,,Kann ich dir helfen?", ertönte seine raue Stimme. Ich zuckte mit den Schultern. Woher sollte ich wissen ob er mir helfen konnte? Dass wird er schließlich am besten wissen.

,,Du bist Cassidy oder? Ich bin Luke"

- ,,Hi Luke"

Ein kleines Lächeln machte sich auf seinem Mund breit und sein schwarzes Piercing erhob sich in die Höhe seines Mundwinkels.

,,Sieht aus als würdest du nicht wissen wohin?"

Kann der Typ Gedanken lesen?

Ich nickte. ,,Wenn du mir sagst wo du wohnst, kann ich dir helfen Cassidy"

Wow. Wie er meinen Namen sagte. Wow.

Ich sagte Luke also wo ich wohnte und er und ich gingen zusammen los.

Als es doch plötzlich kälter wurde und ein eisigkalter Windzug mich zum zittern brachte, fragte Luke schließlich:,,Wenn dir kalt ist kannst du ruhig meine Jacke anziehen"

Ich schüttelte den Kopf ,,Nein Danke"

Ich hatte einfach nicht das Bedürfnis eine Jacke von einem Jungen zu tragen, vorallem wenn ich ihn gerade mal ein paar Minuten kenne. Obwohl kennen auch zu viel gesagt ist. Ich wusste genau so wenig wie die meisten anderen wie er wirklich war, doch um eins zu wissen brauchte ich keine Jahre lange Erfahrung. Irgendwie hatte ich bei Luke ein gutes Gefühl und er war definitiv kein Schläger oder so etwas in der Art.

Um erlich zu sein war er total nett.

,,Hier sind wir", sagte er und deutete auf mein Haus.

- ,,Hier sind wir", grinste auch ich.

,,Wir sehen uns Montag sicher in der Schule"

- ,,In der Schulte, ja. Bis Montag Luke"

Ich wollte gar nicht wissen, was Luke denken musste wenn ich ihm fast alles nachplapperte.

,,Wiedersehen Cassidy"

Australian SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt