Adventskalender *Abgebrochen*

Erster Dezember

Langsam lief ich durch die verschneiten Straßen meiner Stadt. Überall herrscht Unruhe und Hektik. Außerdem ist es laut. Autos hupen, Kinder schreien, Eltern schimpfen, Ladenbesitzer schreien. Das totale Chaos.

Dabei sollte es so kurz vor Weihnachten doch ruhig zugehen, oder? Naja was soll's. Ich genieße den Weg bis zum Park in welchem es hoffentlich ruhiger und friedlicher zugeht. Kaum bin ich am Eingang angelangt halte ich erstaunt inne.

Der ganze Park ist mit Schnee bedeckt und nur vereinzelt sieht man Fußabdrücke. In dem orange roten Licht der Abendsonne glitzert der Schnee mit dem Wasser des kleinen Sees um die Wette. Außer mir scheint niemand hier zu sein.

Es ist angenehm ruhig, kein Geräusch, kein Geruch deutet auf den Trubel der Stadt hinter den hohen Parkmauern hin. Es scheint wie eine eigene Welt in die ich nur zu gern entfliehe.

Weit weg von den Fragen was ich mir zu Weihnachten wünsche, welches die teuerste und beste Lichterkette ist. Einfach nur die Stille genießen.

Ich weiß nicht wie lange ich schon in mitten des Parks stand als ich von hinten angetippt werde. „H...Hallo m...mein Name ist Luan, k...kann...kannst du mir sagen wie ich Northern Hotel komme?" stotterte ein Junge etwa in meinem Alter nachdem ich mich zu ihm gedreht hatte. „Klar du musst einmal durch den Park und dann direkt am Ausgang rechts, nach etwa 10 Minuten solltest du da sein" antwortete ich ihm bereitwillig auf seine Frage „D...Danke s...sehr" stotterte und lief los. Doch es zerstörte keineswegs das perfekte Bild das der Park abgab, im Gegenteil, er schien es beinahe zu vollenden.

Denn nun sah man nicht mehr nur eine von Schnee bedeckte Landschaft sondern auch einen jungen Mann. Seine rote Mütze mit dem grauen Fellball schien zu strahlen, die vereinzelt unter der Kappe herausschauenden schwarzen Haare umrahmten seinen Hinterkopf, die Jacke die ihm zu groß schien machte verlieh ihm etwas süßen, Kindliches. Die weiße Jeans hob sich nur leicht vom Schnee ab in welchem er stand.

Ein perfektes Bild. Und jetzt bereute ich es ihn nicht nach seinem Namen gefragt zu haben.