Kapitel 2: Das Treffen

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Luca P.o.V. 

Pünktlich um 21 Uhr bin ich im Park angekommen. Ich sehe mich um. Weit und breit keine Person zu sehen. Dann tippt mir jemand auf die Schulter. Ich schrecke zusammen und drehe mich um. "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." sagt ein weiß-haariges Mädchen und ihre dunkelgrünen Augen funkeln mich durch das schwache Licht einer Laterne an.        "Anonym-4?" frage ich. Sie nickt. "Was willst du?" frage ich weiter. Sie sieht sich um und flüstert dann: "Nicht hier." Dann packt sie mich am Handgelenk und läuft auf den Pavillon in der Mitte des Parks zu. Dort angekommen murmelt sie etwas unverständliches. Aus dem Boden schießen Wassersäulen und schließen uns ein. Als ich die Augen wieder öffne, sind wir nicht mehr im Park, sondern in einer Art Metallbunker. Ich öffne den Mund, um zu fragen, wo wir seien. "Das ist ein Notfallbunker." beantwortet sie meine Frage. "Wofür?" frage ich und werde immer unentspannter. "Dein Vater leitet eine Klinik... Die Komapatienten, wie viele sind es?" "55." "Dann ist es ernster, als ich dachte." Sie öffnet eine Tür und wir betreten einen schier endlosen Gang mit Türen auf der rechten und linken Seite. "Wo gehen wir hin?" "Zum Anführer." beantwortet sie meine Frage. Ich halte mich ab dann still. Auf einmal wirkt es, als würden wir mit mindestens 50km/h an den Türen vorbeirauschen. Dann stehen wir vor einer Flügeltür. "Ich rate dir, nur dann zu sprechen, wenn du aufgefordert wirst. Und erwarte am besten gar nicht erst, das ein Gespräch zustandekommt." sagt sie und öffnet die Tür. Der Raum ist schlicht eingerichtet. Ein Schreibtisch, eine weitere Tür auf der linken Seite, ein Sofa, ein Fernseher und Regale voller Bücher. Ein Mann sitzt auf einem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Als er uns bemerkt, steht er auf und kommt auf uns zu. "Ist er es?" fragt er an das Mädchen gerichtet. "Ja" beantwortet sie seine Frage. Er nickt nur und dreht sich weg. "Zeig es ihm." sagt er und löst sich dann langsam in Rauch auf. Sie sieht mich kurz an und öffnet dann die zweite Tür. "Jetzt nimm mal diese scheiß Kontaktlinsen raus." sagt sie genervt. Ich nicke und entferne sie. Meine schwarz-weißen Augen kommen wieder zum Vorschein. Im nächsten Raum steht ein großer Tisch mit Stühlen drumherum. Sie betätigt einen Knopf und eine Art Hologramm erscheint. Darauf ist ein Raum abgebildet. Eine Wand mit Kabinenartigen Kapseln. Ich erkenne den Komaraum in der Klinik meines Vaters wieder. Aber etwas ist anders. Die Kabinen sind leer. Dann wechselt die Ansicht. Ein anderer Raum, den ich noch nie gesehen hatte. Und was ich hier sah, sorgte dafür, dass mir übel wurde. Das Mädchen ging dann und sagte, ich solle mitkommen. Kurz darauf waren wir wieder im Pavillon im Park. "Was war das?" frage ich. Sie antwortet nicht. "Wir treffen uns, wenn ich dir wieder schreibe." Dann verschwindet sie wieder in den Wassersäulen. Ich steige auf mein Rad und fahre nach Hause. Als ich die Tür öffne und in mein Zimmer schleiche, hatte ich Glück, dass mein Vater noch bei der Arbeit war. Ich lege mich hin und lasse mir den Tag nochmal durch den Kopf gehen. 

Was bin ich?Where stories live. Discover now