,,Hicks!'' Rief ich ihm hinterher. Er drehte sich um und sah mich fragend an, jedoch ohne stehen zu bleiben. ,,Warte!'' Ich erreichte ihn und hielt ihn an seinen Schulter fest um ihn anzuhalten. Valka war losgegangen um den Alpha zu holen und Haudrauf und Grobian machten sich bereit für den Kampf in der Nähe des Ausgangs. Hicks und ich waren losgerannt um seine Feuerklinge zu holen die er vorher vergessen hatte und war jetzt mit mir zusammen auf dem Rückweg.,,Jetzt ist nicht die Zeit, Luna, Drago ist da und ich muss ihn überzeugen da-'' ,,Versprich mir dass du auf dich aufpasst.'' Er zog ein leicht verwirrtes Gesicht. ,,Eh, ja, natürlich. Aber ich hab gedacht so etwas weiß man von sich aus, also so dass man nic-'' Ich unterbrach ihn indem ich ihn einfach stürmisch umarmte. Hicks wusste nicht, wozu Drago fähig war... ,,Ich habe Angst dass du dir zu viel zumutest.'' ,,Ach komm schon, du-'' ,,Nein, Hicks!'' Ich trat einen Schritt zurück und legte meine Hände wieder auf seine Schultern. ,,Ich habe das Gefühl du verstehst den Ernst der Lage nicht! Du denkst du gehst einfach schnell zu ihm, redest ein bisschen und er hört mir dem Ganzen auf! So läuft das nicht, aber dir scheint das nicht bewusst zu sein!'' ,,Luna, wirklich. Ich weiß worauf ich mich einlasse, du bist nicht meine Mutter und außerdem-'' ,,Ich will dich nur beschü-'' ,,KANNST DU AUFHÖREN MICH ZU UNTERBRECHEN?!''Ich schreckte zurück und ließ meine Hände von seinen Schultern fallen. Seine Worte hagelten auf mich herab wie Eizspafen, und kurz darauf spürte ich wie sich meine Betroffenheit in flammende Wut umwandelte. ,,Bitte! Ich mache mir nur Sorgen, aber wenn du denkst du weißt es besser, dann okay! Geh zu Drago und lass dich töten, oh großer Drachenmeister!'' In seinen Augen brannte Wut und seine Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen. ,,Wenn du das willst, gerne!'' Er drehte sich um und stapfte davon. Mit zitternden Händen lehnte ich mich an die Wand des Ganges. Langsam verzog sich die Wut die sich in meinem gesamten Kopf breit gemacht hatte und das Brennen des Zorns in meinem Bauch ebenfalls. Mein gesamter Körper fühlte sich auf einmal so...erschöpft an. Zitterig und mit kurzen Atemzügen glitt ich an der Wand hinunter. Meine Arme umklammerten meine Beine und ich vergrub meinen Kopf zwischen meinen Armen. Warum? Warum war ich so ausgerastet, warum hatte ich ihn wie ein Baby behandelt? Er weiß bestimmt wozu Drago fühig ist, und ich habe ihm nur das offensichtliche wiederholt und so getan, als wüsste er nichts. Der ganze Streit war so unötig gewesen! Ich spürte wie ich von der Seite angestupst wurde. ,,Hicks!'' Voller Reue sprang ich auf und sah... ,,Oh. Hey, Kleine.'' Schattenklinge sah mich verwirrt mit schrägem Kopf an. ,,Alles in Ordnung. Nur ein Kleiner Streit, Hicks und ich regeln das wieder nach dem Kampf. Versprochen.'' Ich zog meine Nase hoch und wischte einmal mit meinem Ärmel über meine Augen um die warmen Tränen loszuwerden, die inzwischen unkontrolliert über mein Gesich strömten. Mitten in der Bewegung erschütterte die Umgebung sich und ich viel nach vorne, wurde jedoch von Schattenklinge aufgefangen. ,,Danke, Kleine.'' Ich konnte fühlen, dass meine Augen inzwischen rot geschwollen waren, setzte mich jedoch trotzdem in Schattenklinges Sattel. ,,Komm, wir gehen durch den Hinterausgang. Er ist gleich um die Ecke, ich habe nur gerade wirklich keinen Nerv, Hicks zu begegnen.'' Schattenklinge sah mich mit großen Augen an und gurrte inmal, woraufhin ich ihr über den Kopf strich. ,,Los geht's.''
Angsepannt schaute ich auf das Geschehen unter uns. Drachen kämpften gepanzerte Drachen und es standen unzählige Maschinen herum. Gebrüll von Menschen, Drachen und massenhafte Explosionen füllten die Luft. ,,Auf sie mit Gebrüll, Kleine!'' Schattenklinge brüllte einmal demonstrativ, sprang auf und tauchte nach unten in einem steilen Sturzflug. Der Winde rauschte um meine Ohren und ich jubelte auf, Kampfgeist erfüllte jede einzelne Faser meines Körpers. ,,Zeit, sie zu zerstören!'' Schattenklinge vollführte eine Rollen, flog geradeaus und beschleunigte. Ich presste meinen Körper so weit in den Satteln und hörte das vertraute Geräusch eines aufladenden Plasmastrahls in Schattenklinges Kehle. Mit einem Knall schoss sie ihn ab und der lila Strahl traf ein Katapult, das sofort explodierte. Wir zogen wieder hoch, sie drehte sich mehrmals um die eigene Achse und ließ sich nach hinten fallen. Volles Vertrauen an sie durchströmte mich als der Boden uns immer näher kam. Im letzten Moment drehte sie sich um und krallte sich einen der Männer von Drago. Ich zog sie wieder hoch und als wir hoch genug waren, ließ sie den Mann fallen. ,,Autsch.'' sagte ich als er auf dem Boden aufkam. Das erste Mal seit wir losgeflogen waren schaute ich mich auf dem Schlachtfeld um. Hinter uns dröhnte das Brüllen des Alphas und seinem Gegner, Hicks und das restliche Team kämpften ebenfalls gegen Dragos Leute. Moment, wann sind Astrid, Fischbein, Rotzbacke, Taff und Raff und der eine Drachenfänger hierher gekommen? Verdammte Axt, ich hab echt was verpasst. Ehrlich gesagt hatte ich keine große Lust mit den anderen, und vorallem Hicks, zu reden. Deswegen lenkte ich Schattenkling in die Richtung der Schiffe. ,,Vorsicht!'' Rief ich und sie wich im letzten Moment dem fliegenden Netz aus. Weitere Netze wurden abgeschossen und ich zog sie hoch. Wir stiegen immer höher und höher, das Gefühl der Freiheit stieg in mir hoch als der Himmel mir immer näher und näher kam. Als wir über den Wolken angekommen waren, leitete ich sie in einen Sturzflug. So nah wie möglich drückte ich mich in den Sattel und sah, wie das Boot unter uns immer näher und näher kam. Schattenklinge lud den Plasmastrahl auf und feuerte ihn ab. Die Explosion zerbarst, das lila Licht schien grell wie die Sonne und ich schloss kurz meine Augen bis wir vorbeigeflogen waren. Hinter uns brach durch die betäubende Druckwelle der Mast inzwei und fiel auf ein anderes Schiff. Ich jubelte einmal, ein leichtes Grinsen zog an meinen Mundwinkeln. Jedoch erstarrte mein Grinsen als ich einen ohrenbetäubenden Schrei hörte. Der Schrei war unmenschlich; als wären die Hoffnungen und der Schutz aller Lebwesen mit einem Leidensschrei erstickt worden. Schattenklinge hielt sofort an und flog mit hektischen Flügelschlägen auf der Stelle. ,,Nein...'' Es fühlte sich an, als wäre ich vom Schlag getroffen; als wäre mein Herz mir in die Stiefel gerutscht. Der Alpha lag auf dem Boden, besiegt. Der Schrei des neuen Alphas schnitt durch die Luft. Das Geräusch war ohrenbetäubend, dominant und einschüchternd, als würde der Tod einem ins Auge starren. Die Drachen sammelten sich vor ihm und verneigten sich, wie sie es vorher bei dem nun toten Alpha getan hatten. Auf einmal sah ich Valka auf mich zufliegen, Panik stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. ,,Schattenklinge, vorsicht!'' Schrie ich als ich die Eiszapfen, von denen Valka verfolgt worden war, direkt auf uns zurasten. Schattenklinge drehte sofort nach rechts und wir entkamen um einer Haaresbreite den Eiszapfen. ,,Hoch, Kleine!'' Sagte ich zu ihr und sie zog nach oben. Schattenklinge landete auf einem der rießigen Eiszapfen auf dem Berg. Sie ging soweit es möglich war zurück um sich zu verstecken. Vorsichtig stieg ich aus dem Sattel und krabbelte vorsichtig vor um nicht asuzurutschen. An der Spitze angekommen sah ich das Schlachtfeld unter mir an. Valka und Haudrauf waren in der Falle, nur einen falschen Schritt und die Beiden würden von dem Alpha gesehen werden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen ließ ich meinen Blick weiterschweifen. Drachen, Fallen, Dragos Männer... mein Blick fiel auf einen Nachtschatten. Nein... ,,Hicks! Komm, Schattenklinge!'' So gut ich konnte stand ich auf und stürzte mich in die Tiefe. Sofort wurde ich von Schattenklinge aufgefangen und flog so schnell es ging zu Hicks. Schritte die die Erde erschütterten und jedes Mal gefühlt ein kleines Erdebeben entstehen liessen, liessen mich aufblicken. ,,Vorsicht!'' Schattenklinge vollführte eine Rolle um den Stoßzähnen des Alphas auszweichen und flog unter seinen Bauch um nicht überrannt zu werden. Ich zog Schattenklinge wieder hoch, sie drehte sich einmal in der Luft und raßte mit Lichtgeschwindigkeit auf Drago zu. Ein Kampfschrei stieg in meiner Kehle auf, und ich schrie mit all der Wut die ich mein ganzes Leben lang auf ihn hatte. ,,AAAARGH!'' Schattenklinge stürzte sich auf Drago, er fiel auf das harte Eis und schlitterte noch etwas weiter bis er schlussendlich zum Stehen kam. Die Nachtschattendame hatte ihre Vorderbeine immernoch in seinen Oberkörper gekrallt und schnaubte voller Wut, kleine lila Rauchwolken stiegen aus ihren Nasenlöchern. Drago schaute auf. Als er sah, wer ihn zu Boden gerammt hatte lachte er einmal auf. ,,Euch werde ich wohl nicht los, oder?'' ,,Spar dir deine Reden.'' Unterbrach ich ihn wütend. Meine Stimme war trocken, laut und direkt. Ich spürte wie meine Augenbrauen sich weiter zusammenzogen und ich meine Zähne zusammenbiss. ,,Du hattest lange genug deinen Spaß. JETZT!'' Schattenklinge brüllte ihn an, das Brüllen erbebte die Erde, die Wut eines Nachtschattens war vollständig entfesselt. ,,JETZT WIRST DU DAFÜR ZAHLEN WAS DU GETAN HAST!" Schrie ich wutentbrannt, und hört das Geräusch eines aufladenden Plasmastrahls füllte die Luft. ,,Ach wirklich?" Hörte ich ihn leise unter mir sagen, was mich von meiner Wut leicht runterbrachte und Verwirren folgte. Auf einmal wurde ich von hinten gepackt, messerscharfe Krallen gruben sich in meine Schultern und ich schrie auf, das Brennen der Wunde ließ meine angestaute Wut entgültig verblassen. Der Boden entfernte sich immer weiter und unter mir sah ich, das Schattenklinge durch den Ruck der entstanden war als ich aus dem Sattel gezogen wurde, nicht Drago sondern den eisigen Boden neben ihm getroffen hatte, in dem nun ein großer Krater zu sehen war. Drago griff nach seinem Eisenstab. ,,SCHATTENKLINGE! NEEIN!" Schrie ich auf, als Drago ihr mehrmals auf den Kopf schlug um sie von ihm runterzubekommen. Mit jedem Schlag zuckte ich zusammen und spürte Stiche in meinem Herz, die mich wie ein Schwert durchstochen. Ich ließ meine ausgestreckte Hand fallen und musste zusehen, wie Drago, wie der widerwärtige Mann der er ist, meine Freundin einer Gehirnwäsche unterzog. Genau wie damals, vor so vielen Jahren. Als er seinen Eisenstab auf Nachtschatten richtete kniff ich meine Augen zusammen. Ich war mir so sicher ich konnte ihn besiegen... doch was hatte das gebracht? Gar nichts! Die Vergangenheit würde sich wiederholen; Drago hat meinen und viele andere Drachen in seiner Kontrolle, und würde mit dem Alpha Berk, mein neues Zuhause zerstören. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als der Drache der mich festhielt mich auf einmal fallen liess. Ich gab keinen Laut von mir, sondern konzentrierte mich einfach auf den Wind, der mir um die Ohren rauschte, und auf das Gefühl der Schwerkraft, die mich Richtung Boden zog. Doch bevor ich auf den Boden aufprallte, wurde ich von den Klauen eines anderen Drachens aufgefangen. Dieses Mal bohrten sie sich tief in meinen Bauch und Rücken. Ich schrie auf und zappelte wild herum, versuchte den bohrenden Schmerz der sich in meine Innereien krallte loszuwerden. Warmes Blut floss aus meinen Schulter, Bauch und Rücken, und färbte meine Kleidung rot. Meine Hände drückten so gut es ging auf meinen Bauch um den Schmerz irgendwie auszugleichen und ich schmeckte einen leicht metalligen Geschmack. Dieses Mal wurde ich geworfen und ein anderer Drache fing mich an den Beinen auf, und rutschte zuerst ab bevor mich richtig zu fassen bekam. Würde ich etwa so enden? Als Spielzeug von Drachen, den Kreaturen denen ich mein gesamtes Leben gewidmet hatte? Die Kreaturen, die meine Liebe für sich gewonnen hatte, die besten Freunde eines Menschen? Mir hingen einige schwarze Strähnen ins Gesicht die sich aus meiner Frisur gelöst hatten und meine Augen waren nur noch halb geöffnet. Am Rande bekamm ich mit, wie der Drache sich von dem Alpha entfernte und über die Schiffe hinweg flog. Ich hörte jeden Herschlag in meinen Ohren, das Blut stieg mir in den Kopf und gab mir pochende Kopfschmerzen. Meine Hände fingen an, sich taub anzufühlen und mein gesamter Kopf füllte sich mit Nebel, der nur ab und zu durch das stechende Pochen durchbrochen wurde. Meine Augenlider fühlten sich so schwer an, jedes Mal wenn sie zufielen bemerkte ich es erst, als ich sie wieder geöffnet hatte. Es war keine Armada mehr zu sehen, nur verschneite Eisberge, Eisschollen die auf dem eisigen Meer trieben... es war wunderschön. Ein wunderschöner Ort zum Sterben. Vernebelt bekam ich mit, wie ich fallengelassen wurde. Meine grünen Augen schlossen sich während dem Fall, ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. Ein wunderschöner Ort zum Sterben... war mein letzter Gedanke, als mein Rücken auf steinhartes Wasser traf. Der Schmerz schoss meine Wirbelsäule entlang, jedoch blieb er nur für einen Moment, als einige Luftblasen meinem Mund entwichen, und ich nur mitbekam, wie ich langsam tiefer sank, als meine Gedanken ganz verschwanden. Verschluckt von dem Schmerz, verschluckt von der Dunkelheit.
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Drachenzähmen leicht gemacht 2- eine etwas andere Geschichte
FanfictionFünf Jahre ist es schon her, seit Luna und Schattenklinge auf Berk "eingezogen" sind. Fünf Jahre lebten die Drachen in Frieden mit den Menschen. Doch diese friedlichen Zeiten sind vorbei, als Drago Blutfaust aufkreuzt. An der Seite von Hicks und Ohn...