lost in past || tardy

🚪13

[🗓Donnestag, 13. Dezember 2018; 🕓 17:18; 📍Tardy-WG]

„Oookay! Dann bewerte mal den Part, schau in die Videobeschreibung, da sind der liebe Täddl und der liebe Ardymon verlinkt, und dann sieht man sich morgen in der nächsten Folge wieder. Tschüss, bis dann!" beendete Manu seine Aufnahme und damit die letzte für heute.

Endlich! Es war kaum noch auszuhalten gewesen... jetzt konnte ich endlich umsetzen, was ich für heute geplant hatte. Und zwar ein Abendessen in einem Restaurant, in dem wir auch früher des Öfteren gegessen haben.

Ich verabschiedete mich von Manuel, verließ den TS und schaltete meinen PC aus, bevor ich zu dem Zimmer gegenüber von meinem ging und vorsichtig anklopfte.

„Ja?" hörte ich meinen besten Freund von drinnen rufen und betrat darauf hin sein Zimmer.

„Alles klar soweit?" erkundigte ich mich, während ich mich in sein Bett fallen ließ.

Und als ich seinen vertrauten Duft einatmete, den sein Kissen versprühte, merkte ich erst, wie recht Rewi doch hatte.

Ich war in meinen Brudi verliebt, und zwar Hals über Kopf.

Lächelnd schloss ich meine Augen und vergrub mein Gesicht mehr in dem Kissen, um den einzigartigen Geruch besser wahrnehmen zu können.

„Hey! Hörst du mir überhaupt zu?" holte Taddl mich in die Realität zurück.

Ich riss meine Augen auf, setzte mich mit geröteten Wangen hin und kratzte mich mit einem unsicheren Lachen am Hinterkopf.

T musste darüber nur leicht kichern.

„Du bist manchmal echt süß, weißt du das? Nein warte... du bist immer süß!"

Ich schlug mir die Hände ins Gesicht, damit er nicht sah, wie mein Gesicht einen noch dunkleren Rotton annahm, weshalb ich noch ein Kichern kassierte.

„Du bist doch bestimmt nicht nur hergekommen, um dich in meinem Bett niederzulassen, oder?" bemerkte Taddl nach einer Weile.

„Doch, genau deswegen" lachte ich. „Spaß bei Seite... eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass wir nachher essen gehen, also zieh dir was Ordentliches an" informierte ich ihn dann.

„Oh, wo will der feine Herr denn hingehen?" fragte der Blauhaarige, wobei mir seine tiefe Stimme eine Gänsehaut über den Körper jagte.

„Das werden Sie noch früh genug erfahren. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden... ich gehe mich auch umziehen" erwiderte ich und ging zurück in mein Zimmer.

Dort suchte ich in meinem Schrank nach einem passenden Outfit. Aber natürlich hatte ich bei unserer Abreise von zuhause nicht daran gedacht, dass wir mal fein essen gehen würden. Also suchte ich mir einfach einen Hoodie raus, dazu eine Jeans, und zog beide Kleidungsstücke an. Danach ging ich ins Bad, um das Chaos auf meinem Kopf in eine halbwegs annehmbare Frisur zu verwandeln. Als auch das getan war, ging ich zum Eingangsbereich, wo Taddl bereits auf mich wartete. Ich zog meine Schuhe und Jacke an und schnappte mein Portemonnaie, bevor wir uns auf den Weg machten.

„Wie kommt es denn, dass der edle Herr von Dyzzymon mich zum Abendessen ausführt?" fragte T nach einer Weile in extra gehobener Sprache.

„Nun, Lord Brick, mit der einfachen Begründung, dass mir danach war" antwortete ich und versuchte, ernst zu bleiben, musste dann aber lachen. „Wir haben uns einfach lange nichts mehr reingegönnt" ergänzte ich.

„Stimmt... kann mich nicht erinnern, wann dir das letzte Mal außerhalb essen waren" stimmte Taddl zu.

Im Restaurant angekommen, führte uns die Bedienung an unseren Tisch, gab uns die Speisekarte und erkundigte sich nach den Getränken.

So nahm der Abend seinen Lauf. Taddl und ich unterhielten uns viel über verschiedenste Themen... von der aktuellen YouTube-Szene, über Games bis hin zu Musik, die wir früher gefeiert haben.

„Da fällt mir ein... lass mal wieder so 'nen Oldschool-Rap-Track machen. Wie Mula, weißt du? Also ich hätte Bock drauf" meinte ich, als wir mit dem Essen fertig waren.

„Why not? Ich hab auch Bock" stimmte mein Gegenüber zu.

Die Bedienung nahm unsere leeren Teller und erkundigte sich nach einem weiteren Wunsch. Ich warf T einen fragenden Blick zu.

„Ja... einen großen Eisbecher mit zwei Löffeln bitte" sagte er zu meiner Verwunderung.

„Sehr gern" sagte die Kellnerin und verschwand wieder in der Küche.

Ich zuckte nur mit den Schultern und legte meinen Kopf auf meine Hände.

Die Flamme der Kerze, die zwischen uns auf dem Tisch stand, spiegelte sich in Taddl's eisblauen Augen. Für einen Moment versank ich in diesem Meer, doch ein riesiger Eisbecher, der plötzlich zwischen uns gestellt wurde, holte mich in die Realität zurück.

Wir bedankten uns und begannen zu essen. Ab und zu fütterten wir uns sogar gegenseitig. Alles in Allem wurde es ein wunderschöner Abend, an dem all unsere Sorgen ganz weit weg schienen.