Kapitel 4 - Du bist neu hier, oder?

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  • Gewidmet meiner besten Freundin ♥
                                    

KAPITEL 4

Du bist neu hier, oder?

 

„Stella!“, rief eine Stimme, „steh auf! Wir wollen los!“

Es war Bastian. Ich drehte mich um und versuchte weiterzuschlafen, in der Hoffnung, dass er aufgeben würde.

Tat er aber nicht. Er rüttelte mich wach…

„Waaas?!“, fauchte ich und schreckte hoch. Er trat einen Schritt zurück und sah mich mit seinen großen braunen Augen an. Das zieht immer…

„Du hast gesagt, wir gehen die Stadt erkunden und Fußball spielen! Bitte lass uns jetzt gehen, Papa ist mit Anna einkaufen gefahren und mir ist soo langweilig!“ Ich lehnte mich entspannt zurück und dachte So so, das hab ich also versprochen…

Lachend verstrubbelte ich ihm das Haar. „Na gut“, willigte ich schließlich ein, „ich muss mich nur kurz anziehen und dann können wir los.“

Basti fiel mir um den Hals und gab mir ein Küsschen auf die Wange. „Danke, Stella! Du bist die Beste!“ Dann rannte er aus meinem Zimmer und ließ die Tür natürlich sperrangelweit stehen.

Langsam stieg ich aus dem Bett und öffnete meine beiden Fenster. Es versprach ein warmer Tag zu werden und es war tatsächlich schon fast ein Uhr, wie ich mit einem kurzen Blick auf meinen Wecker feststellte. So lang schlief ich doch sonst nie…?

Schnell ging ich mir die Zähne putzen und suchte mir danach ein weißes Top und ein Jeans Shorts aus meinem Kleiderschrank aus. Dann band ich mir schnell noch meine dunkelbraunen Haare zu einem hohen Zopf zusammen und schminkte mich dezent mit Mascara und Puder. Im Gegensatz zu Sophia sah ich nicht wie in den Tuschkasten gefallen aus. Ich fragte mich echt, wie ihre Haut wohl ohne Make-up aussehen würde. Doch wahrscheinlich wollte ich das gar nicht wissen… ;)

Unten schlüpfte ich schnell noch in meine Lieblingsturnschuhe und holte noch schnell meine Umhängetasche aus der Küche. Leider traf ich auf Sophia, die in ihrem Nachthemd und einem Smoothie in der Hand in der Küche stand und mich angrinste.

„Wie siehst du denn aus? Ist das Outfit da Marke Grabbeltisch?“, fragte sie gehässig und schaute mich von oben bis unten abschätzend an.

„Nein, aber dein Nachthemd, stimmts? Ich sehe mindestens  hundertmal besser aus als du, also sei lieber leise! Du bist echt so ein– “

Ich wollte sie gerade als gemeines Miststück bezeigen, als Bastian in die Küche kam.

„Was bin ich?!“, kreischte Sophia los. „Du bist hässlich und blöd“, antwortete Basti frech, aber wahrheitsgemäß. Sophia war sprachlos. Geschieht ihr recht.

Ich schnappte mir meine Tasche vom Küchentresen und wir liefen raus.

Lachend stürzten wir aus der Einfahrt und ich hielt ihm die Hand hin. Basti schlug ein und wir prusteten aufs Neue los.

Dann machten wir uns auf den Weg zur nah gelegenen Eisdiele, die ich mit meinem Handy problemlos fand. Dort kauften wir uns eine doppelte Portion Schokoeis und schlenderten gemächlich zu Sebastians neuer Grundschule, denn dort gab es ein großes Fußballfeld.

Doch als wir dort ankamen, sahen wir, dass dort schon welche spielten. Genauer gesagt ein blondes Mädchen etwa in Sebastian Alter, also um die 9 Jahre alt und zwei Jungs im Alter von 15 oder 16 Jahren, so wie ich.

Doch ich hatte keine Lust, mich vor denen zum Affen zu machen…

„Komm Basti! Wir gehen und kommen morgen wieder…“, sagte ich zu meinem Bruder und drehte schon um. Doch er schrie: „Wieso denn? Mit vielen ist es doch noch lustiger! Ich frag sie mal eben, warte kurz…“

Bevor ich ihn aufhalten konnte, lief er schon los und fragte die Jungs. Ich wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken, als er auf mich zeigte. Der blonde Junge nickte.

„Komm Stella!“, schrie Basti, ,, die wollen mit uns Fuußball spielen!“

Langsam trottete ich auf die Jungs zu. „Hi“, sagte ich verlegen.

Die Jungs grinsten. Dann sagte der braunhaarige Junge immer noch grinsend: „Hi. Ich bin Tobias und das sind Jonas und Marie.“ Er zeigte erst auf den großen blonden Jungen und danach auf das kleine Mädchen mit den Zöpfen.

„Cool…Ich bin Stella und die kleine Nervensäge hier ist mein kleiner Bruder Bastian“, erwiderte ich und Basti streckte mir die Zunge raus. „Cool“, sagte Jonas, „also, was ist jetzt? Wollt ihr spielen, oder nicht?“

„Gerne“, rief ich etwas lauter als beabsichtigt und hielt mir schnell den Mund zu. Bestimmt wurde ich rot. Doch die Jungs lachten nur und wir fingen an zu spielen.

Es machte echt Spaß mit ihnen und ich war echt froh, schon nach so kurzer Zeit zwei richtig nette Jungs – die wirklich nicht schlecht aussehen, aber darum geht es mir nicht - und ein zuckersüßes kleines Mädchen kennengelernt zu haben!

Wir spielten ziemlich lange, doch irgendwann konnte ich nicht mehr und ließ mich erschöpft ins Gras fallen. Jonas kam zu mir, um mir aufzuhelfen, doch ich schüttelte den Kopf. Eine Viertelstunde später setzten sich auch die Jungs zu mir und eine Flasche Wasser wurde rumgereicht.

Marie und Basti schienen sich echt gut zu verstehen und schossen etwas ziellos quer über den Platz.

Wir schauten ihnen schweigend zu und ich scrollte durch mein Handymenü. Es war schon kurz nach sechs und mit einem Seitenblick auf mein Handy fragte Tobias: „Sollen wir euch vielleicht nach Hause bringen? Du bist neu hier, oder?“ Ich überlegte kurz. Einerseits kannte ich die Jungs kaum, aber andererseits wollte ich nicht direkt meine erste Freundschaft zu Grunde machen…

„Ja, wir sind gestern hergezogen. Das wäre echt nett von euch. Danke!“ Ich lächelte und die Jungs lächelten auch.

„Wo wohnt ihr denn?“, fragte der blonde Junge, der glaub ich Jonas hieß. Ich nannte unsere Adresse und Tobias, der braunhaarige Junge,  fing an zu lachen.

„Wir wohnen in gleichen Straße!“ Und Jonas ergänzte: „Und wir nur zwei Straßen weiter.“

„Echt? Das ist ja cool!“, sagte ich erfreut, „wollen wir dann mal gehen?“ Die Jungs nickten und wir riefen nach den Kleinen.

Dann machten wir uns auf den Nachhauseweg…

New in town ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt