Kapitel 12

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Kapitel 12 - The Voice

Bella POV:

Schluchzend lag ich in meinem dunklen Krankenzimmer. Gott wie ich diese ganze Umgebung hasste! Ich hasste den Geruch, die Geräusche, die Menschen die mich alle immer nur mit diesem bemitleidenden Blick ansahen. Die immer nur das Mädchen in mir sahen das viel zu Jung sterben würde. Niemand nahm meine Persönlichkeit wahr, meine Träume und Wünsche. Niemand bemerkte wenn ich mal einen guten Tag hatte, einen Tag an dem ich mich nicht krank fühlte, an dem ich glücklich war. Und wenn es doch mal so einen Tag gab, wurde er binnen Sekunden dank unzähliger Untersuchungen wieder zerstört. Den einzigen Halt den ich im Leben hatte war Lexie. Gott wenn sie mich doch nur ein bisschen verstehen könnte. Wenn sie doch nur nachvollziehen könnte das ich nach 4 Jahren des Kampfes einfach keine Kraft mehr zum kämpfen hatte. Vielleicht konnte sie es sogar verstehen, doch sie wollte es nicht akzeptieren! Das war der Grund für ihre Wut. Sie konnte nicht akzeptieren das ich mich bereits aufgegeben hatte. Niemand konnte das, nicht mal die Ärzte. Obwohl einen Menschen gab es der meine Gefühle nachvollziehen konnte.. Meine Mutter! Denn sie dachte genauso wie ich. Sie hatte mich ebenfalls schon lange aufgegeben. Seid Wochen hatte sie mich nicht mehr besucht, rief nicht mehr an, schrieb stattdessen ab und an mal eine SMS. Meist jedoch nur um mit wieder abzusagen, da sie es 'nicht ertrug mich so zu sehen'

Tolle Mutter oder? Ach eigentlich war ich nicht mal wütend auf sie. Ich konnte mich ja selbst seid Jahren nicht mehr im Spiegel betrachten ohne Hass zu empfinden! Ich war damals so glücklich gewesen, hatte mich hübsch gefunden. Meine Haare hatte ich damals geliebt! Lange, dunkelbraune, volle Locken hatte ich gehabt. Heute hingen sie einfach nur noch schlaff über meine Schultern, hatten jeglichen Glanz verloren, genau wie ich. Schon lange war ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Eine leere Hülle die nur noch dahin vegetierte und darauf wartete endlich Erlösung zu finden. Wenn ich auf mein Leben zurück blickte, sah ich eigentlich nichts weiter außer einem erbärmlichen Haufen an Schmerz und Hass. Nie war ich verliebt gewesen, nie hatte ich Alkohol getrunken, nie hatte ich meinen ersten Kuss oder mein erstes Mal und würde es womöglich auch nie erleben. All diese wundervollen Erlebnisse die das Leben ausmachten, würden mir verwehrt bleiben. Oft fragte ich mich was ich der Welt getan hatte um das zu verdienen und noch viel öfter verfiel ich in einen Sumpf aus Selbstmitleid. Nie hatte ich etwas riskiert aus Angst verletzt zu werden. Auch jetzt ließ ich mich nicht darauf ein. Auf Justin.. Nur aus Angst wieder verletzt zu werden. Aus Angst ich könnte ihn zu sehr mögen. Ach verdammt ich mochte ihn doch jetzt schon viel zu sehr. Wahrscheinlich hatte ich mir das mit ihm seid unserem letzten Gespräch komplett versaut!

FLASHBACK:

"Ich will das du mir deine Handy Nummer gibst.." Das waren die Worte die in meinem Kopf umher hallten, seid dem er sie vor 5 Minuten ausgesprochen hatte. Ein Gefühl der Panik und Übelkeit schien mich zu überrollen als ich die Worte immer wieder in meinem Kopf durch ging. Was sollte ich tun? Sollte ich auflegen? Sollte ich nein sagen? Sollte ich ihn anflehen, dies nicht von mir zu verlangen?

"Bella hast du mir zugehört?" Justin's Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Zitternd hielt ich mir mein Handy wieder dichter ans Ohr.

"D-Du willst meine Handy Nummer haben?" Flüsterte ich kleinlaut obwohl ich seine Aufforderung genau verstanden hatte. Wahrscheinlich versuchte ich einfach nur Zeit zu schinden um mir etwas einfallen lassen zu können.

"Ja will ich!"

"W-Warum?"

"Warum Bella? Tja das kann ich dir sagen. Ich hab wirklich geglaubt ich könnte mit deiner ewigen Verschlossenheit mir gegenüber klar kommen aber ich kann's nicht, okay? Das ich nicht weiß, was du vor mir verbirgst macht mich fertig und das du mich anlügst erst recht!"

"Aber was hat meine Handy Nummer damit zu tun?"

"Ich will deine Handy Nummer als Zeichen deines Vertrauens mir gegenüber. Ich will dich anrufen können, wann immer ich das verlangen habe deine Stimme zu hören. Ich will dir SMS schreiben können, wenn du einen schlechten Tag hast um dir damit vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich will dir Bilder schicken können auf denen ich dumme Grimassen ziehe, wenn wir uns gestritten haben und du dadurch nicht mehr sauer auf mich bist. Und der Hauptgrund dafür das ich deine Handy Nummer haben möchte ist, das ich nie, nie wieder solche Angst haben will, wenn du dich oft tagelang nicht bei mir meldest. Ich nicht weiß ob es dir gut geht, ob du in Schwierigkeiten bist oder das ich Angst haben muss du hättest mich abgeschrieben. Das und noch tausend andere Dinge sind der Grund dafür, warum ich deine Nummer haben möchte, Bella!"

"D-Du..Du magst mich tatsächlich..."

"Natürlich mag ich dich Bella. Verdammt ich mag dich mittlerweile viel zu sehr und wahrscheinlich mehr als du es tust und das ist ein echt beschissenes Gefühl!"

"I-Ich muss darüber nachdenken Justin. E-Es tut mir leid.."

"Bella warte leg jetzt nicht auf verdammt bitte rede mit mi-"

Weiter hörte ich ihn nicht da ich das Telefonat beendet hatte..

FLASHBACK ENDE

4 Tage war dieses Gespräch nun her gewesen und nie hatte ich mich wieder bei ihm gemeldet. Ich hasste mich ja selbst dafür, aber ich hatte einfach solche Angst!

Als ich mir zum gefühlten 100 Mal die Tränen weg wischte wurde mir bewusst was ich in den Händen hielt. Mein Handy! Sollte ich es riskieren? Sollte ich auf meine innere Stimme hören und das tun was mein Herz wollte obwohl mein Verstand krampfhaft dagegen ankämpfte?

Ja!

*SMS von Bella an Justin 2.43 Uhr

Ich mag dich auch Justin, mehr als du ahnst... ~B *

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The Voice ( a Justin Bieber FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt