Kapitel 34

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Kapitel 34

Bella POV:

Immer noch starrte ich fassungslos und bewegungsunfähig  in das Gesicht von Justin. Wie um alles in der Welt hatte er mich gefunden? Der Moment vor dem ich so lange erfolgreich davon gelaufen war, war nun da! Das erste Mal seit nun mehr 8 Monaten standen wir uns tatsächlich gegenüber, von Angesicht zu Angesicht. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich eine meiner ältesten Jogginghosen trug und dazu auch noch den Übergrößen Pullover meines Dad's. Großer Gott noch schlimmer hätte es nicht kommen können!
Schluckend beobachtete ich wie seine Augen mich fixierten, als ich aufstand um einen Schritt vom Rand des Daches zurück zu treten. Noch immer starrten wir einander einfach nur an, keiner sagte ein Wort, also beschloss ich, diesen kurzen, sonderbaren Moment zu nutzen, meine erste Liebe wenigstens ein einziges Mal genauer in Augenschein zu nehmen, bevor er für immer das Weite vor mir suchen würde.
Stumm glitt mein Blick über seine Statur. Er trug eine hell blaue, verwaschene Jeans, dazu ein weißes Shirt mit einem V-Ausschnitt, wodurch sich seine muskulöse Brust abzeichnete, darüber eine schwarze Lederjacke. Auch wenn ich absolut nichts von Mode verstand, sah ich sofort, dass die Sachen sündhaft teuer gewesen sein mussten. Mein Blick wanderte hinauf zu seinem Gesicht, nur kurz streiften sich unsere Blicke, denn lange konnte ich den Anblick seiner wunderschönen, braunen Augen nicht ertragen. Also nahm ich sein markantes Gesicht näher in Augenschein, an seinem Kinn zeichnete sich die dünne Spur eines drei Tage Bartes ab. Ich konnte es nicht verhindern, dass meine Augen an seinen Lippen haften blieben. Wie oft hatte ich mir schon vorgestellt, wie es sich anfühlen würde diese zu küssen? Unzählige Male.
Okay Schluss jetzt Bella, wird Zeit in die Realität zurück zu kehren!
In diesem Gedanken bestätigt schüttelte ich also den Kopf und schob die in mir aufsteigenden Gefühle beiseite. Erst jetzt bemerkte ich, dass auch er mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatte, nein noch schlimmer! Er fixierte mich! Betrachtete mich eingehend von oben bis unten, genau wie ich ihn zuvor. Oh Gott! Was sollte ich tun? Was sollte ich sagen? Wollte ich überhaupt etwas sagen? Nein. Eigentlich wollte ich gerade nichts sehnlicher als davon rennen und für immer vergessen, dass er mich ausgerechnet so gesehen hatte! Jetzt, in diesem Augenblick, in einem meiner schlimmsten Momente! So oft hatte ich mir ausgemalt wie es sein würde, wenn wir uns das erste mal begegnen würden. Und in keinem dieser Male hatte ich dicke, verweinte Augen, war ungeschminkt, hatte die Haare in einem zerzausten Dutt oder war angezogen wie eine Obdachlose. Nein in meinen Träumen war ich verdammt nochmal schön gewesen! In meinen Träumen hatte es ihm die Sprache verschlagen, als er mich sah. Nun gut, dass hatte es jetzt scheinbar auch, aber keineswegs aufgrund meiner ihn blendenden Schönheit!
Okay, da er scheinbar nicht vor hatte noch irgendetwas zu sagen, wurde es wohl Zeit, dass ich das Steuer übernahm, also straffte ich die Schultern und räusperte mich.

"Hallo Justin. Wie ich sehe hast du meine Forderung weder herzukommen beziehungsweise sofort wieder zu verschwinden mal wieder gekonnt ignoriert..." Er schluckte bei meinen Worten, sagte jedoch nichts, also beschloss ich fortzufahren.

"Wie auch immer, danke das du dich um mich sorgst, auch wenn du es nicht solltest. Jetzt bist du hier, du hast mich gesehen, gesehen das es mir gut geht und nun geh bitte wieder..." Ich versuchte dies so tonlos wie möglich über die Lippen zu bringen, auch wenn ich innerlich daran zu zerbrechen drohte. Ich spürte die Tränen in meinen Augen brennen, doch ich dürfte jetzt nicht nachgeben. Denn das letzte was ich von diesem Jungen wollte, war sein Mitleid!

"Geh jetzt & komm nie mehr zurück! Pass gut auf dich auf, leb wohl Justin." Die ganze Zeit über hatte ich es geschafft seinem durchdringenden Blick standzuhalten, doch jetzt senkte ich den Kopf. Zitternd trat ich einige Schritte in seine Richtung um an ihm vorbei, zur Tür zu laufen. Ich wollte einfach nur noch weg, weg von ihm, weg von dem Schmerz, weg von allem!

"Bleib sofort stehen!"

Ich zuckte erschrocken bei seiner energischen und zugleich wütenden Stimme hinter mir zusammen. Oh nein! Ich hatte es doch fast bis zur Tür geschafft. Mit zittrigen Knien drehte ich mich langsam wieder in seine Richtung und sah ihm schluckend in die Augen. Wie sah er mich nur gerade an?  Ich konnte seinen Blick einfach nicht deuten..

"Du wirst jetzt verdammt nochmal nicht wieder davon laufen und dir gefälligst anhören, was ich zu sagen habe!

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The Voice ( a Justin Bieber FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt