4. Dezember

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Langsam schlug Hermine ihre Augen auf. Trübes Licht fiel in ihr Zimmer und als sie zum Fenster blickte, konnte sie draussen viele weisse Flocken erkennen, welche vom Himmel herabfielen. Die Gryffindor lächelte fröhlich und wollte gerade aufstehen, als ihr auffiel, dass sie gar nicht ihren bequemen Schlafanzug, sondern ihre Klamotten vom Vortag trug. Verwirrt runzelte sie die Stirn und versuchte sich an den gestrigen Tag zu erinnern. Wage flimmerte in ihrem Kopf ein Bild auf, wie sie kopfvoran vom Schlitten in den kalten Schnee plumpste. Dann sah sie noch ein Bild von Draco vor ihren Augen, wie er sie sachte hochhob, bevor die Erinnerungslücke kam. 

Hermine stürmte aus ihrem Zimmer heraus und klopfte wie wild an der Tür ihres Schulsprecherpartners. „Suchst du etwa mich?" ertönte auf einmal eine männliche Stimme hinter ihr und das Mädchen fuhr erschrocken herum. Draco stand unschuldig am oberen Ende der Treppe mit einem Serviertablett in den Händen, auf welchem sich Brötchen und zwei Tassen befanden.

„Weshalb bist du schon wach?" fragte Hermine irritiert und ging auf Draco zu. Dieser senkte verlegen seinen Kopf und antwortete: „Ich dachte, du hast bestimmt Hunger, wenn du aufwachst und habe uns beiden Frühstück geholt." Ungläubig starrte Hermine ihren Partner an. Wann war er so dermaßen sozial geworden? „D...Danke!" sagte Hermine erstaunt. Draco lächelte: „Nichts zu danken...Also, essen wir?" 

Hermine lachte und folgte Draco wieder die Treppe hinunter in ihren Gemeinschaftsraum. Sie setzen sich je auf eines der roten Sofas und Draco stellte das Tablett vorsichtig auf dem Tisch ab. 

„Warmer Kakao!" quiekte Hermine erfreut, als sie eine braune, wohlduftende Flüssigkeit in den Tassen erkannte. „Ja! Ich habe mir von den Hauselfen sagen lassen, du tränkest dieses Getränk oft." „Hast du es schon mal getrunken?" fragte Hermine ihn, während sie nach einem der frischen Brötchen griff. „Nein!" antwortete Draco ihr wahrheitsgemäß, „Aber ich habe mir gedacht, ich könnte es ja mal versuchen. Schlecht duften tut es ja schließlich nicht."

Hermine biss schmunzelnd in ihr Brötchen und dann fiel ihr ein, wie sie aus diesem Frühstück ganz einfach eine Weihnachtstradition machen konnte. „Warte!" sagte sie zu Draco, welcher gerade einen Schluck von seiner Tasse nehmen wollte. Hermine griff nach dem Zauberstab in ihrer hinteren Hosentasche und mit einem Schlenker befanden sich an den Oberflächen der beiden Tassen leckere Marshmallows. 

„Was sind das?" fragte Draco erstaunt und beobachtete die farbigen Dinger kritisch. „Das sind Marshmallows!" lachte Hermine. „Marsh...Was?" „Marshmallows! Die kann man essen und sie sind total lecker! In meiner Familie ist Kakao mit Marshmallows trinken eine Weihnachtstradition!" erklärte sie ihm und er nickte, wenn auch noch leicht misstrauisch. „Los! Jetzt probiere!" motivierte sie ihn und er nahm zögerlich einen Schluck. „Und?" fragte sie, „Schmeckt es?" 

Draco sah sie an und nickte. So etwas Leckeres hatte er noch nie in seinem ganzen Leben getrunken. Das Getränk wärmte seinen Magen und hinterließ einen wunderbaren Nachgeschmack. „Es ist köstlich!" antwortete er Hermine und diese lächelte. 

Beide aßen ruhig und genüsslich ihr Frühstück. Keiner von beiden redete, was Hermine ehrlich gesagt auch nicht störte, denn morgens hatte sie gerne ihre Ruhe. Nachdem die Brötchen verschlungen und die Kakaos getrunken waren, lehnten sich beide entspannt zurück und lauschten dem Knistern des Kamins. Da fiel Hermine etwas ein, was ihr schon seit gestern Sorgen bereitete. 

„Draco," begann sie und sah zu dem Slytherin. „Ja?". Die Gryffindor schluckte, bevor sie zu sprechen begann: „Ich möchte jetzt nicht den Moment zerstören aber ab morgen werde ich nicht mehr hier sein..." „Weshalb?" fragte Draco und setzte sich wieder auf. „Meine Eltern und mein Bruder sind heute von ihrer Reise zurückgekommen und ich habe ihnen gesagt, ich käme am 5. Dezember zu ihnen um mit ihnen Weihnachten zu feiern und die Vorweihnachtszeit zu verbringen." „Das bedeutet, du wirst morgen zurückgehen," bemerkte Draco und Hermine konnte einen traurigen Unterton in seiner Stimme erkennen. „Ja, werde ich," stimmte sie ihm zu. 

All I want for Christmas is you    (Dramione - Adventskalender 2018)Where stories live. Discover now