Kapitel 20: Wiedersehen mit Doro

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Erleichtert strich ich Choco über den kühlen Hals. Er hatte sich von seiner Zerrung erholt und ich durfte nun wieder zwanzig Minuten Schritt am Tag reiten.

Mein Hengst war frisch und munter und ich hoffte, dass er sich benahm und nicht losstürmte.

Die zwanzig Minuten wollte ich eigentlich nicht in der Halle vergurken, aber da das Wetter schon wieder unfassbar schlecht war blieb mir nichts anderes übrig.

Der Hengst machte ruhig und entspannt mit, obwohl er vor Energie nur so strotzte. Während ich ihn die erste viertel Stunde am langen Zügel dahin zockeln lies, nahm ich die letzten fünf Minuten die Zügel auf, machte ihn Rund und baute zwei, drei Haltparaden ein, um ihn ein wenig darauf vor zu bereiten, dass er demnächst wieder arbeiten musste.

Glücklich beendete ich die Einheit. Bald durften wir auch endlich wieder traben!

Und morgen würde ich Doro besuchen fahren! Ich war schon gespannt wie es ihr wohl ging und ob sie sich inzwischen an mehr erinnern konnte.

Außerdem hatte ich mit Blind Date wieder Training bei Ludger. Das Training an sich war immer großartig, nicht unbedingt von meinen Leistungen her, sondern deshalb weil ich so viel lernte.

Ich brachte meinen Hengst in seine Box, wo er sich sofort gierig auf sein Heu stürzte, sattelte und trenste ihn ab und kontrollierte seine Tränke.

Er war der letzte Programmpunkt für heute gewesen, jetzt würde ich nach Hause fahren und allerhöchstens noch mit Ella einen Film gucken, denn morgen musste ich um fünf aufstehen, Blind auf den Hänger packen, meine Pferde füttern und Maja, Moritz und Lars einen Plan machen, da sie meine Pferde bewegen würden.

Moritz hatte meine Abfuhr lachend aufgenommen, sich entschuldigt und ungefähr hundertmal beteuert, dass wirklich nur der Alkohol schuld gewesen sein und er gar nichts von mir wollte.

In einem Rundgang sagte ich noch allen meinen Pferden Gute Nacht, dann stieg ich auf Ella's Roller um nach Hause zu fahren,wo sich die eisige Laune etwas aufgetaut hatte.

Seit Blinds und meinem Turniersieg war Mums Laune wieder gestiegen. Natürlich.

Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte wäre ich gerne noch etwas liegen geblieben, aber das war keine Option.

Seufzend schwang ich meine Beine aus dem Bett, zog mich an und schlurfte nach unten zum Frühstück. Meine Familie war schon unten und ähnlich motiviert wie ich. Also gar nicht.

Ella war etwas maulig weil sie wegen mir so früh aufstehen musste, Paps sagte gar nichts sondern schlürfte nur stumm seinen Kaffee meine Oma saß still am Tisch und aß ab und zu kleine Happen ihres Frühstücks.

Sie wollte mitkommen weil sie mich unbedingt reiten sehen wollte.

Als wir im Stall ankamen war es noch immer dunkel. Blind lag in ihrer Box und sah mich verschlafen an.  »Guten Morgen.«, flüsterte ich, schlüpfte zu ihr in die Box und setzte mich neben sie. Nach kurzer Zeit erhob ich mich vorsichtig, kippte ihr Futter in ihren Trog, da erst in einer Stunde gefüttert werden würde und wir zu der Zeit schon unterwegs sein würden.

Ich ging in vorbei an den Hallen und dem Wohnhaus zu dem Stalltrakt in dem meine anderen Pferde standen. An Felis Box klebte ich einen Zettel für Maja. Danke dass du ihn heute übernimmst♡ mach einfach irgendwas entspanntes mit ihm :) bisschen lockere Dressur oder ins Gelände. Mautplaketten sind am Vorderzeug.

Maja hatte ich außerdem damit beauftragt Choco in die Führmaschine zu stellen, damit er seine halbe Stunde Schritt bekam.

Goldi würde heute von Lars geritten werden auch an ihre Box klebte ich einen Dankeschön Zettel mit dem Hinweis dass er wenn er Lust hätte gern mit ihr Springen könnte, denn Goldi würde so ein guter und erfahrener Reiter wie Lars gut tun.

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