Kapitel 21: Mein Geburtstag

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Erstaunlicherweise war die Ankündigung meiner Schwester letzte Woche auf wenig Widerspruch gestoßen. Ma hatte zwar ein paar schwache Versuche unternommen meine Schwester umzustimmen, allerdings hatte sie immer sehr schnell aufgegeben.

Der Umzug war für die
nächsten Tage geplant und gestern waren Mama und Ella schonmal hingefahren. Zum einen weil Mama das Gestüt sehen wollte, zum anderen weil sie ein paar Sachen für Möbel ausmessen wollten.

Und heute... Heute war mein achtzehnter Geburtstag! Sowohl meine theoretische als auch meine praktische Führerschein Prüfung hatte ich vor ein paar Tagen bestanden und meine Eltern hatten mir damit, dass sie mir fürs erste eines ihrer zwei Autos überließen schon ein riesen Geschenk gemacht.

Allerdings sollte ich sobald wie möglich ein eigenes bekommen, da meine Eltern meist beide Autos brauchten.

Ich hatte heftig protestiert, von wegen zu viel Aufwand und zu teuer aber meine Eltern hatten meinen Protest bei Seite gewischt, denn wenn es etwas gab womit wir keine Probleme hatten, dann war das definitiv Geld. Dafür hatten wir genug familiäre Probleme. Vorallem mit der Harmonie haperte es gewaltig und leider konnte man soetwas nicht mit Geld kaufen, was meine Eltern zwar regelmäßig versuchten, aber dann doch scheiterten, was wiederum für noch mehr Disharmonie

Heute allerdings, hatte sich meine Familie offenbar einen Ruck gegeben und beschlossen nicht aneinander rum zu mäkeln. Schon allein deshalb liebte ich Geburtstage, Ostern und Weihnachten, denn nur an diesen Tagen gab es bei uns zuhause keinen Streit, den es allerdings an jedem normalen Tag dafür zur Genüge gab.

Wir hatten mit der Familie gefrühstückt. Oma Martha war gekommen, auch meine anderen Großeltern waren da gewesen und meine Tante.

Heute Vormittag war ich mit Mama und Ella in den Stall gefahren (ja richtig ich war das Auto gefahren und seeeeehr stolz auf mich) und nun wollten wir alle zusammen ausreiten gehen.

Meine Mutter schwang sich höchst selten aufs Pferd aber ich freute mich irgendwie, dass sie diese Unternehmung mit uns heute geplant hatte.

Ella und ich sattelten Blind und James während Ma Lucky fertig machte.

Der Palomino freute sich sichtlich als es ins Gelände ging und ich bekam prompt ein schlechtes Gewissen weil ich das Vorhaben ihn zu trainieren komplett vernachlässigt hatte. Aber wie schon befürchtet hatte ich einfach keine Zeit dafür gehabt.

Obwohl Mum nur selten aufs Pferd stieg war sie eine souveräne Reiterin, mit einem guten Sitz. Gut, Lucky war auch ein tiefenentspanntes Pferd, aber trotzdem.

Trotz all unserer Differenzen war es schön zu sehen wie sie sich entspannte und aufblühte. Ich trabte neben sie. »Das steht dir gut wenn du so entspannt bist Mama.«
»Meinst du?«
»Auf jeden Fall.«, stimmte Ella mir zu, »Du solltest öfter aufs Pferd steigen.«

Mam lachte befreit. Ebenfalls lachend trabte ich Blind an und setzte mich an die Tete.

Nach einer Weile galoppierten wir an und ich lieferte mir ein Wettreiten mit Ella, dass Blind und ich gewannen, wenn auch nur Haarscharf, denn James konnte auch ein ganz schönes Tempo vorlegen.

Fröhlich parierten wir wieder durch und Mama die in ruhigem Tempo hinterher galoppiert war schloss auf.

Als wir am Stall ankamen gab Mum Ella ein Zeichen, sie stiegen ab und tauschten Pferde sodass Mum und ich unsere Pferde nun in den gleichen Stall bringen mussten.

Unerwarteterweise stand Paps vor Blinds Box. Verwirrt sah ich von einem zum anderen. »Was wird das?«

Ma nahm mich in den Arm. »Wir haben noch ein Geburtstagsgeschenk für dich süße.«

Soul JumperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt