Soul Jumper

Kapitel 26: »Was zum...?!«

Lars führte Blind auf den LKW und band sie fest, während ich noch die letzten Futterkisten verstaute. Die Sattelschränke und alles andere waren bereits auf dem LKW, Mam saß schon auf dem Fahrersitz und Ella stand neben ihrem Auto mit dem sie hinterher fahren würde.

Dabei war es gerade mal siebzehn Minuten nach fünf an einem Freitagmorgen und auf dem Hof war es bis auf die Beleuchtung vom Stall und die Lichter der Autos noch Stockdunkel.

Mam streckte ihren Kopf aus dem Autofenster. »Sind wir abfahrtbereit?«
»Ja.«, bestätigte ich, flitzte außen um den LKW herum und ließ mich auf den Sitz neben Mam fallen während Maja rechts von mir Platz nahm.

Hinter uns brummten die Motoren von Lars und Ellas Autos und auch Mam startete nun den Wagen und fuhr langsam vom Hof und in Richtung Autobahn.

Da wir mit dem LKW nicht so schnell fahren konnten und außerdem mehrere Pausen machten, um die Pferde herum zu führen, etwas zu essen oder zur Toilette zu gehen brauchten wir ziemlich lange obwohl wir dank der frühen Stunde keinen Stau hatten.

Erst nach fast fünf Stunden erreichten wir das Turniergelände und Maja sah mich an. »Da sind wir jetzt also.«
»Ja... Ich bin so nervös.«, erwiderte ich und zeigte ihr meine zitternde Hand.

Dabei waren unsere Prüfungen erst morgen und übermorgen. Doch schon auf diesem Gelände zu sein versetzte mich in Aufregung und tiefe Ehrfurcht.

Gemeinsam luden wir Blind und Fabi aus. Von einem Helfer wurden wir in die Boxen eingewiesen und erhielten unsere Ausweise mit denen wir uns frei auf dem Gelände bewegen konnten. Mam und Ella die als unsere Pfleger mitgekommen waren erhielten ebenfalls ihre Ausweise, dann hoben wir mit einem Karren die beiden Sattelschränke nacheinander vom LKW und brachten sie im Stall unter.

In der Box neben Blind entdeckte ich Doros Pferd Lady Nightmare und wenig später erschienen tatsächlich Doro und Ludger im Stall.

Maja bekam den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu als Ludger ihr die Hand hinhielt und sowohl Doro als auch ich mussten uns ein Kichern verkneifen als sie seine Hand übereifrig schüttelte und in einer wahnsinns Geschwindigkeit und weit aufgerissenen Augen anfing zu plappern.

Ich lachte. Als ich Ludger das erste Mal begegnet war, hatte ich genauso reagiert. Aber das Maja das tun würde hätte ich nicht gedacht. Sie war sonst immer die direkte, wortgewandte.

Schließlich kam Ludger zu Doro und mir herüber. »Ihr könnt eure Pferde erstmal etwas fressen und ankommen lassen. Dann könnt ihr schon mal ins Hotel fahren und nach dem Mittagessen kommen wir wieder her damit ihr euren Pferden das Gelände zeigen könnt.«

»Soll ich euch in meinem Auto mitnehmen?«, bot Doro Maja und mir an.
Fragend sah ich zu Mam die lächelnd nickte. »Geh. Ich fahr ja bei Ella mit.«

Unsere Autos kamen beinahe gleichzeitig am Hotel an und nachdem wir eingecheckt und unsere Bleibe etwas erkundigte hatten war es auch schon Zeit fürs Mittagessen.

Nach dem Mittagessen holte Doro, die das Zimmer neben uns hatte, Maja und mich wieder ab und wir fuhren aufs Turniergelände.

Der Parcours war noch nicht aufgebaut und auch in der Abreitehalle standen noch keine Hindernisse. Diese würden erst heute Abend aufgebaut werden.

Blind und Fabi störten sich nicht an der neuen Umgebung aber Night guckte und scheute und stieg einmal sogar. Doch schließlich ließ auch sie sich ruhig über das Gelände führen.

Als ich am nächsten Morgen bereits um fünf Uhr erwachte, saß Maja schon auf dem Sofa, kaute auf ihrer Unterlippe und las sich irgendwas auf ihrem Handy durch. Wir würden heute gemeinsam im VBR Preis starten, während morgen nur ich im Youngsters Cup reiten würde.