Vein's Sicht
Ich versuchte sie in Gedanken zu erreichen und fand sie dann auch endlich. >Komm bitte sofort zu Clantreffen, Ashtons Vater hatte mich gerade angeschnauzt und bitte beeile dich, tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin, aber ich brauchte kurz Zeit für mich, oke?< >Oke, bis gleich<, murmelte sie.
Das war eine erstaunlich schnelle Einwilligung ihrerseits, ob alles in Ordnung war?
Sie erreichte das Treffen zugleich mit ihrer Schwester, sie verwandelten sich zurück und gingen in das große Gebäude am Stadtrand. Sie setzten sich in die zweite Reihe auf ihre Plätze, sie waren durch aus pünktlich und in wenigen Minuten würde die Besprechung beginnen. Ich war nervös, denn ich musste unbedingt wissen, wie die Ältesten nun entschieden haben. Ich betete dass sie es abgelehnt hatten.
Es ging los.
„Willkommen zur dieswöchigen Versammlung hier im Ratssitz.“, begann Ashtons Vater, sein Blick wanderte dauernd zu mir, was mich nur noch nervöser machte. „Wie ihr wisst, wird heute über die Bekanntgabe stattfinden, über die Urteilung, des Eheantrags meines Sohnes Ashton an die liebreizende Vein. Und zwar sind wir im Ältestenrat dazu gekommen, dass diese Ehe bewilligt wird...“ Der Saal brach in Jubel aus und Ashtons Vater konnte nicht ausreden. Amy sah mich traurig an, sie konnte spüren, was da gerade in mir vorging, Wut ,Hass, Trauer und Abscheu gegenüber diesem Mistkerl der da so hämisch grinsend auf dem Podium stand und sie ansah. Er beruhigte die Menge und begann erneut zu sprechen, „Natürlich, wollen wir beide aber erst einmal auf ein Probejahr setzen, da wir nicht von Anfang an genau sagen können, wie die beiden harmonieren werden, obwohl wir uns das schon ein wenig denken können. Die Hochzeit wird diesen Samstag stattfinden und wird in der Saints-Church seinen Lauf nehmen, ihr seid natürlich alle herzlich eingeladen. Aber für dieses Probejahr, haben wir uns Regeln ausgedacht welche wären: 1. Sex und jegliche sexistischen Dinge, dürfen nur unter der Voraussetzung durchgeführt werden, wenn beide Parteien dem voll zustimmen, dies gilt jedoch nur im Probejahr. 2. Küssen in der Öffentlichkeit und auch sonst, darf von der anderen Partei nicht abgelehnt werden, sonst wird Erstens für gewisse Zeit aufgehoben, dies gilt jedoch nicht, wenn eine der Parteien sich gesundheitlich nicht wohl fühlt und deshalb ablehnt, wenn besagte Partei aber nur vorgibt krank zu sein, wird Regel 1 für längeren Zeitraum aufgehoben. 3. Die Parteien haben das Recht zusammen zuziehen, müssen dies aber nicht tun, es sei denn die Gemeinschaft verlangt es bzw. besteht darauf. Des weiteren gilt, dass besagte Parteien nicht Fremdgehen, etc. Falls das der Fall sein sollte, wird von der Gemeinschaft eine Strafe zugeteilt, dies gilt jedoch nur für das Probejahr und tritt ab dem zweiten Ehejahr außer Kraft.
Vorerst wären das alle Punkte, wer mit dieser Reglung einverstanden ist, der möge jetzt seine Hand heben." Ich sah mich um, der gesamte Raum hatte die Hand nach oben gestreckt, bis auf Delay Amy Rem und ein paar vereinzelte in den letzten und vorletzten Reihen. Ich konnte die Tränen nur schwerlich zurückhalten. Ich stand auf und verließ die Halle, ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich ging ein Stück in den Wald und lehnte mich erschöpft gegen einen Baum. Ich ließ sich auf den Boden sinken und legte den Kopf in die Hände, meine Wangen waren nass von den Tränen, die ich nun nicht mehr zurückhalten konnte. Ich konnte es nicht glauben, man hatte eben entschieden, dass ich Ashton heiraten müsse, ohne mich nach meiner Meinung zu fragen. Ich wurde mir erneut bewusst, dass ich somit aus Zwang verheiratet werden würde, ich schluchzte auf. Ich bemerkte eine Person vor mir und sah erschrocken auf. Es war Delay. Er kniete sich vor mich hin und nahm mich in den Arm. Ich wusste, dass es ihm genauso ging wie mir, schließlich war er es, den ich heiraten wollte, mit ihm wollte ich diesen Bund für's Leben eingehen. Nicht mit Ashton. „Du schaffst das...“, flüsterte er mir ins Ohr. „Wie denn....hast du es nicht gehört? Eine falsche Entscheidung und er hat die freie Wahl, was er mit mir machen will. Und ich glaube nicht, dass er auf so eine Chance verzichten würde.“, meine Stimme klang brüchig und kratzig. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, ich schloss die Augen und verlor das Bewusstsein, das war einfach zu viel für mich gewesen.