Der große Tag

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Vein's Sicht

Ich wurde schon sehr früh von den Ratsältesten geweckt. Ashton durfte ich seit gestern nicht mehr sehen, was mir ehrlich gesagt ganz recht war. Ich ging im Kopf noch einmal die Begegnung mit Delay von gestern durch und machte mir Vorwürfe. Er muss gesehen haben, dass ich Ashton geküsst hatte, und hat daraus wahrscheinlich die falschen Schlüsse gezogen. Er tat mir so leid. Ich hasste Ashton dafür, ich konnte mir gut denken, dass er gewusste hatte, dass Delay uns gesehen hatte. „Hey, nicht tagträumen!“, stupste mich Maya, eine der Ältesten gespielt böse an. „Sorry. Was hast du gesagt?“ „Ich habe dich gefragt, was du davon hälst?“. Ich sah in den Spiegel und staunte. „Es ist wundervoll.“. Maya war für meine Frisur verantwortlich, sie hatte mir Locken gemacht und sie in einem Kranz zusammen gesteckt, es sah einfach hübsch aus. „Danke!“, klar es war nicht meine Wunschhochzeit, aber sie konnten ja nichts dafür, sie gaben sich so viel Mühe. Das Kleid hatte ich als erstes anziehen müssen, damit weder die Frisur noch das Make-Up zerstört wurden. Es passte einfach alles zusammen, das Make-Up war dezent, das Kleid wundervoll und die Frisur hübsch. Maya drückte mir einen Strauß Blumen in die Hand, und führte mich hinaus zum Auto, in Zehn Minuten war es soweit.

„Bis später!“, verabschiedete sie mich fröhlich und schloss die Tür. Die Fahrt zur Kirche, war nervenaufreibend.

Ashtons Sicht

Ich stand am Altar, in ein paar Minuten, würde Vein durch die Tür herein kommen und meine Frau werden. Ich war aufgeregt, freute mich jedoch. Der gesamte Clan war anwesend, selbst Delay, Rem und Amy, welche in der ersten Reihe Platz nehmen mussten, weil mein Vater das so wollte. Ich muss zugeben, dass ich es nicht gerade fair von ihm fand, gerade weil er wusste dass Delay und Vein sich liebten. Ich sah zu ihm, er sah mich hasserfüllt an. Ich konnte ihn ja schon irgendwo verstehen und eigentlich hätte ich mich freuen sollen, dass ich sie bekam und nicht er, aber ich spürte, dass hinter ihrer Liebe mehr steckte. Hatte Vater nicht mal etwas von Prägung erwähnt? Die Hochzeitsmelodie, zu welcher Vein in die Kirche schreiten sollte, erklang und riss mich aus meinen Gedanken. Ich starrte gebannt auf die Tür, sie ging auf und Vein schritt würdevoll ,am Arm des Ältesten Tony, den Gang entlang auf den Altar zu. Ich sah ihr ihr Unbehagen an. Als sie am Altar ankamen, gab Tony mir ihre Hand und ich geleite sie die letzten Meter zum Altar, vor welchem wir stehen blieben, Hand in Hand. Sie zitterte. Ihr Blick wanderte durch die Kirche und blieb an Delay haften, der sie mit einem traurigen Blick musterte. Ich drückte ihre Hand und sie sah wieder zum Altar, an welchen nun der Pfarrer getreten war. Sie sah wunderschön aus.

Nach den ersten Reden des Pfarrers kamen wir zum wichtigsten Teil. „Ashton, ich frage dich, ist es dein eigener und freier Entschluss, mit der hier anwesenden Vein die Ehe einzugehen, so antworte mit Ja“ „Ja“ „ Und Vein ich frage auch dich, ist es dein eigener und freier Entschluss, mit dem hier anwesenden Ashton die Ehe einzugehen, so antworte mit Ja.“, sie schluckte, senkte Kurz den Blick erhob ihn dann aber wieder. „Ja“, es war nicht besonders laut, und natürlich auch nicht ganz freiwillig, ich wusste das aber eine andere Wahl hatte sie auch nicht. Der Pfarrer lächelte, er war ebenfalls von unserem Clan, „Nachdem ihr nun beide meine Frage mit JA beantwortet habt, erkläre ich euch nunmehr kraft Gesetzes zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.Ihr dürft euch jetzt gegenseitig die Ringe anstecken und euch küssen.“. Ellya reichte uns die Ringe, ich steckte ihn ihr zuerst an, dann sie. Ihre Finger und ihr gesamter Körper zitterten. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Ich beugte mich zu ihr, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie.

Veins Sicht

Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, er hatte es tatsächlich durchgezogen, für mich und Delay gab es keine Hoffnung mehr. Ich spürte Delays Blick auf mir, der ganze Saal jubelte und klatschte. Nachdem Ashton mein Gesicht losließ sah ich zu Delay, er sah mir meine Trauer an, jedoch war sein Blick eiskalt. Er stand auf und stürmte auf die Tür zu. Ich riss mich von Ashton los und lief ihm Blind vor Tränen hinterher. Er riss die Tür auf und fing an zu rennen. Während ich lief befreite ich mich aus den Schuhen um schneller zu sein, ich spürte, dass nicht nur Ashton mir folgte sondern auch Rem und Amy. „Vein, bleib hier!“, hörte ich Ashton rufen, doch ich konnte nicht stehen bleiben, Delay war mir wichtiger. Ich sah wie er in den Wald lief. Ich beschleunigte meinen Schritt nur noch mehr. „Delay.. warte“, rief ich ihm außer Atem hinterher. Mir war egal, dass er mir am Vortag eine geklatscht hatte, ich verstand ihn ja. Er lief immer weiter in den Wald, ich folgte ihm, die anderen folgten mir. Plötzlich blieb er stehen und sah zurück. „Wieso folgst du mir Vein? Geh zurück auf deine Hochzeit, wir können doch eh nichts daran ändern.“, ich sah seine Verzweiflung, als ich ihm immer näher kam und kurz vor ihm stehen blieb. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, doch er drehte sich von mir weg. „Lass das, für uns gibt es keine Hoffnung mehr..“ „Hör auf das zu sagen!“, schrie ich ihn an und sackte vor ihm auf dem Boden zusammen, den Kopf auf die Hände gestützt. „Steh auf dein Kleid wird dreckig.“, seine Stimme war kalt, eiskalt, sie ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich spürte, dass Rem und Amy jeden Moment eintreffen würden, Ashton war irgendwann stehen geblieben und würde wahrscheinlich mit dem Ältestenrat wiederkommen. Ich hatte keine Kraft mehr, wollte nicht mehr. „Das ist mir egal, glaubst du, mir fällt es nicht schwer, das Ganze mit zu machen?! Du denkst die ganze Zeit an dich! Delay ich kann nicht mehr, ich WILL nicht mehr! Alles was ich will, ist mit dir zusammen zu sein!“

„Und du weißt genau so gut wie ich, dass das nicht geht.“. Ich blieb stumm. Amy war die Erste, die eintraf. Sie blieb nicht weit entfernt von uns stehen. Kurze Zeit später traf auch Rem ein, der neben Amy stehen blieb. Ich konnte spüren, wie verwirrt die beiden waren. Amy sah mir ins Gesicht, welches der Schleier halb verdeckte. Sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Es tut mir leid...“, meine Sicht wurde verschwommen und kurz darauf, verlor ich die Kontrolle über mein Bewusstsein.

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Ich hoffe es gefällt euch, werde versuchen, wieder regelmäßiger etwas hochzuladen(:

Wolfs - Jagen ist unser Leben (on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt