Reacher Smith sah sich nervös um als der die Lagerhalle betrat. Er war auf die Schmiedewelt geflohen in der Hoffnung dass sein Verfolger seine Spur irgendwo zwischen den hohen Türmen der Munitionsfabriken oder den glühenden Metallschmelzen verlieren würde. Dies war bereits die dritte Welt auf die er geflohen war und mehrmals war er nur um Haaresbreite entkommen. Von dieser Welt würde er nicht mehr entkommen können. Natürlich, da bliebe die Option sich selbst den Behörden auszuliefern, aber was ihn dann in einem der Strafanstalten des Reiches erwartete wollte er sich gar nicht ausmalen. Dafür blieb auch gar nicht die Zeit, denn sein ungewollter Schatten war schon wieder ganz in der Nähe. Das spürte er.
Warum hatte er nur damals diesen Job nicht abgelehnt? Er war doch immer nur wegen kleinerer Deliktchen wie gelegentlichen Überfällen von Frachtschiffen oder illegalen Kurieraufträgen auffällig geworden... Aber die Verlockung der Prämie auf diesen Auftragsmord war einfach zu groß gewesen, es hätte ihn mit einem Schlag aus seinen beträchtlichen finanziellen Schwierigkeiten befreit und am Ende wäre sogar noch etwas übrig gewesen... Nun würde er alles geben um diesen Job ausgeschlagen zu haben denn er wusste dass der, der nun auf ihn, Reacher Smith, angesetzt war ein wesentlich effizienterer Jäger war als er selbst. Wie es ihm gelungen war ihm zwei mal zu entwischen war ihm immer noch ein Rätsel...
Die Gegenwart holte ihn ein, er befand sich in einer der verlassenen Lagerhallen die wohl seit längerem nicht mehr in Betrieb war - das merkte er an der Abwesenheit von Sicherheitsvorkehrungen und automatisiertem Personal - und suchte sich ein Versteck für die Nacht. Er war sich bewusst dass dies seinen Vorsprung so gut wie zunichte machen könnte aber er war einfach schon zu lange wach. Die letzten fünf Tage in denen er sich mit Stimulantien über die körperlichen Grenzen eines N.O.I. (Nicht optimierten Individuums) hinaus wachgehalten hatte forderten nun ihren Tribut. Er fand Zuflucht in einem alten Lüftungsschacht der zwar rostig, aber immer noch stabil genug für einen Erwachsenen Menschen in leichter Rüstung war. Der Schacht führte an der Decke der Halle entlang einmal durch den Raum bis zur Wand und verschwand dort im nackten Beton. Reacher kletterte über ein paar leere Container nach oben und löste das Gitter. Innen roch es nach Eisenoxid und modernden Algen die sich durch das sich stauende Kondenswasser innerhalb des Schachtes speisten. War aber alles besser als der allgegenwärtige Schwefelgestank draußen der von der vulkanischen Aktivität der Schmiedewelt herrührte. Er zog das Gitter hinter sich zu, kletterte noch etwas weiter um nicht direkt durch das Gitter gesehen zu werden und legte sich schlafen.
Geweckt wurde er von dem näherkommenden Geräusch minimal ungleicher Schritte deren Auftreten sich zwar fast identisch, aber eben nur fast identisch anhörte. "Scheiße!", entfuhr es Reacher. Er hatte sich zwar schon oft dabei ertappt dass er fälschlicherweise geglaubt hatte dieses Geräusch zu hören aber diesmal war es echt. Und es kam näher. Stetig und mit unheilvoller Bestimmtheit. Er hatte ihn gefunden.
Es knallte zwei mal und der Schacht sackte nach unten weg mit Reacher darinnen. Er fiel und landete scheppernd auf dem kalten, steinernen Boden. So schnell er konnte krabbelte er hinaus, bis auf ein paar leichte Blessuren hatte er keine Verletzungen davongetragen. Er drehte sich um und sah auf halbem Weg durch die Halle eine leider zu vertraute Gestalt stehen. Bevor er sich bewusst wurde was er tat griff er zur Waffe und feuerte in Richtung der Gestalt. Routiniert wich sie den Projektilen aus und erwiederte das Feuer. Weiße Blitze des Schmerzes flackerten über Reachers inneres Auge als er die Kontrolle über seinen Körper verlor und paralysiert zusammenbrach. In seinem linken Oberschenkel steckte ein Paralyseprojektil dass ihm sekündlich Strohmstöße durch den Körper jagte, schwach genug um ihn nicht umzubringen aber stark genug um ihm jegliche Kontrolle über seine Muskeln zu nehmen. Aus dem Augenwinkel sah er verzerrt wie die Gestalt ihre Pistole an einem Zeigefinger kreisen ließ und beschwingten Schrittes und fröhlich pfeifend zu ihm hinüber stolzierte und ihm einen heftigen Tritt in die Magengrube verpasste. "Hat dir das Spass gemacht mich von Planet zu Planet hinter dir herlaufen zu lassen?" -Schmerzen- "Hat es sich gelohnt zu versuchen mich von andragischen Sandwürmern verspeisen zu lassen?" - Ein Tritt in den Rücken - "Das schöne ist ja-", die Gestalt hockte sich neben Reacher und blickte in sein schmerzverzerrtes Gesicht, "dass meine Auftraggeber noch um welten schlimmeres mit dir vorhaben als ich. Betrachte dich hiermit in meiner Gewalt bis ich dich auf dem nächsten verschimmelten Außenposten Eah'laks Männern übergebe. Mit diesen Worten verschnürte er den wimmernden Reacher und schleifte ihn an einem Seil hinter sich zu seinem Schiff. Immerhin hatte er den Anstand besessen das Paralyseprojektil aus Reachers Bein zu ziehen sodess dieser nicht mehr durch die Stromschläge gequält wurde...
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A scalawags Tale
Science FictionEs ist die ferne Zukunft. Die Menschheit hat längst die Grenzen ihres Heimatplaneten hinter sich gelassen und beginnt ihren Herrschaftsanspruch in der Galaxis geltend zu machen, schwer zum Missfallen anderer Species und uralter Mächte... Auch innenp...