Die Landungsschiffe waren innen nur spärlich beleuchtet und die hellen kleinen Lichter spiegelten sich in den polierten Rüstungen der Legionäre wieder. Im Gegensatz zu den N.O.I-Einheiten genossen sie den Luxus der besten Ausrüstung die das Reich serienmäßig herstellte und diese wurde nach jedem Einsatz nach Kräften wieder hergerichtet.
"Gleich geht's los meine Brüder, auf das wir diese Verräter unseren gerechten Zorn spüren lassen!", peitschte Captain Uriel seinen Trupp an, als der Timer auf dem HUD seines Helms ihm verriet dass sich die Ladeluke des Truppentransporters in wenigen Augenblicken öffnen würde. "Der Befehl lautet die Verteidigungsstellungen der Verräter auszuschalten und jeden zu töten der sich uns dabei in den Weg stellt. Zivile Weichziele sind entschuldbare Kollateralschäden!"
Mit einem Ruck landete der Transporter und entließ die Sprungtruppen. Uriel entzündete die Schubdüsen, die wie Flügel auf seinem Rücken befestigt waren und ihm ein Engelsgleiches Aussehen verliehen, und sprang in den Nachthimmel hinaus. Seine Kameraden taten es ihm gleich.
Wie Engel des Todes flogen sie über das Schlachtfeld und entfesselten Kugelhagel der Zerstörung wo immer sie landeten. Von ihrer Landeposition im Süden aus arbeiteten sie sich Stück für Stück, Feind um Feind an den Geschützstellungen entlang Richtung Osten vor. Trotz der fehlenden Zeit für die Verteidiger sich entsprechend auf einen Angriff dieser Größe vorzubereiten, trafen sie auf erbitterte Gegenwehr. Die Sprungpacks boten einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bei der Bekämpfung, da sie in puncto Mobilität sämtlichen Verteidigern um ein Vielfaches überlegen waren. Nichtsdestotrotz beunruhigte es Uriel dass sie noch nicht auf bantorianische Verteidiger getroffen waren, wo doch der verbrecherische Kopf des Widerstandes größtenteils bantorianische Söldner beschäftigte...
Nach einer Dreiviertelstunde waren die Flugabwehr-Geschütze von Tariff-Minor ausnahmslos zerstört und ihre Verteidiger lagen getötet um sie herum. Uriel erbat neue Befehle über das Kommunikationsnetzwerk der Streitkräfte.
"Gamma-Sprungtrupp, unterstützen sie die Truppen am Zentralhangar und verhindern sie die Evakuierung des Feindes!", blecherte die Stimme von Alister Hunt aus den Innenlautsprechern des Helmes.
"Verstanden Sir!", antwortete Uriel und bedeutete seinem Trupp den Positionswechsel als ein bantorianischer Speer einen seiner Mitstreiter in die Brust traf und an der gegenüberliegenden Wand festnagelte. Der Mann war sofort tot. Als Uriel sich umdrehte woher der Speer gekommen war traf ihn auch schon die Wucht eines Kleintransporters gegen die Schläfe. Zum Glück hielt seine Panzerung und die genetische Modifikation seiner Knochendichte, die sämtlichen Legionären wiederfahren war, dem Einschlag stand. Ein weiterer Kamerad hingegen hatte weniger Glück da die Wucht des Schlages eines ausgewachsenen Bantorianers seinen Helm so stark zerbeulte dass nur noch das aus der Rüstung sickernde Blut auf den zerquetschten Schädel des Soldaten hinwies.
"Neu formieren!", brüllte Uriel über das Vox als ihm gewahr wurde dass sein Trupp Stück für Stück von den Söldnern des Protektors auseinander genommen wurde. Er nahm sich den größten der Rotte vor und zog seine Plasmaklinge. Mit der Unterstützung seines Sprungpacks stürmte er auf die Echse zu und versuchte seine Klinge in der Brust des Bantorianers zu versenken doch der Bantorianer blockte mit den verhornten Schuppen seines baumstammdicken Unterarms ab und drehte sich an Uriels Klinge vorbei um seinen gepanzerten Ellbogen gegen den Kopf des Captains krachen zu lassen. Schon wieder explodierte weiß glühender Schmerz hinter Uriels Stirn. Blanker Zorn loderte in Uriel und entlud sich in einem Klingenwirbel, dem der Bantorianer nur mit Mühe standhalten konnte doch Uriel war zu schnell für ihn. Mit einem gurgelnden Laut sank der Xeno zu Boden nachdem der Captain ihm mit einer schnellen Drehung um seinen Hals die Pulsadern durchtrennte. Schlammgrünes Blut sprudelte aus seiner Kehle und Uriel war froh dass ihn die Drehung hinter dem Bantorianer positioniert hatte. Er sah wie von seinem ehemals zwölf Mann starken Trupp nur noch fünf am Leben waren, die gerade noch mit drei weiteren Bantorianern beschäftigt waren. Man kann über diese Echsen sagen was man wollte, das Kämpfen hatten sie im Blut! sollte Uriel sich später erinnern.
"Bleib brav hier sitzen... Bin gleich wieder da!", riet Cayde seiner Begleitung als er sie hinter einem umgestoßenen Marktstand verstaute und ihr seine Pistole in die Hand drückte. "Die bekomm' ich aber wieder...!" Er grinste breit, schnappte sich die Maschinenpistole eines getöteten Rebellen und sprang über den Marktstand. Sie sah ihn gerade noch eine Tür eintreten bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand.
In der Garage war es dunkel und roch nach Staub und toten Insekten. Schon auf dem Hinweg hatte Cayde durch das (zu diesem Zeitpunkt noch halb geschlossene) Tor das Speederbike bemerkt, dessen Besitzer anscheinend nicht wollte dass es entdeckt wurde. Mit behutsamen Schritten näherte er sich dem unter Decken verhüllten Objekt bis er nah genug war um es zu enthüllen als er den Spannmechanismus einer Plasmapistole hinter sich klicken hörte.
Langsam drehte er sich um und sah den augenscheinlichen Besitzer des Speeders. Ein ziemlich hässliches Exemplar eines Rylaktaners hielt ein ungemein großes Plasmagewehr in seinen violetten, tentakelartigen Armen. "Das würde ich lassen wenn ich du wäre", töhnte es aus seinem metallenen Aufsatz im "Gesicht" den er zum Atmen von Sauerstoffhaltiger Luft brauchte. "Es ist vielleicht nicht ganz so wie das jetzt vielleicht aussehen mag...", begann Cayde als ihm blaue Gehirnmasse ins Gesicht flog. Angewiedert zupfte er sich ein Stück Alienschädel aus den Haaren als er bemerkte dass der Schuss von der eben von ihm eingetretenen Tür kam. Schwer atmend stand dort die eben noch von ihm gerettete Person und hielt seine Pistole in die Richtung in der der Xeno eben noch gestanden hatte.
"Nun, das vereinfacht die Sache ungemein...!", der Kopfgeldjäger lächelte in Richtung seiner Retterin. "Macht hübsche Löcher, nicht wahr?", bemerkte er noch und stupste die blutenden Xeno-Überreste mit der Fußspitze an. Er betätigte den Mechanismus zum öffnen des Tores und machte sich dann daran das Speederbike kurzzuschließen. "Und jetzt spring auf wenn Du hier lebend rauskommen willst...!". Sie humpelte zu ihm herüber und kletterte auf das Bike als der Kopfgeldjäger den Kopf hob und aufhorchte. Dieser Kerl war anscheinend mit allerlei Augmentationen vollgepackt die seine Wahrnehmung verbesserten- denn sie hingegen vernahm nichts als den entfernten Kampfeslärm und die dumpfen Einschläge schweren Artilleriebeschusses.
"Kein Wort jetzt! Zwölf Mann im Marschtritt von Osten - Schwere Bewaffnung..."
Jetzt hörte sie es auch... Zwölf paar schwere Stiefel die sich im Eilmarsch in ihre Richtung bewegten. Wenn der Kopfgeldjäger noch sehr viel länger brauchte waren sie geliefert.
"Beeil Dich!", raunte sie ihm zu. Ihr Helm verzerrte ihre Stimme bis zur Unkenntlichkeit. Von ihm kam nur ein geschäftiges Grunzen zurück. Unterdessen waren die Schritte schon wieder um einiges deutlicher geworden. In wenigen Sekunden würden sie entdeckt werden...
Es zischte, das Speederbike wurde von einem Ruck erfasst und ein sattes Wummern gab Auskunft über das Leben das der Maschine durch die Arbeit des Jägers eingeflößt wurde.
"Hat ganz schön lang gebraucht die Schlafmütze... Jetzt gut festhalten... Und wehe meine Du verlierst mein Schätzchen auf dem Weg...!", sagte der Kopfgeldjäger als er den Antrieb aufjaulen ließ.
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A scalawags Tale
Science FictionEs ist die ferne Zukunft. Die Menschheit hat längst die Grenzen ihres Heimatplaneten hinter sich gelassen und beginnt ihren Herrschaftsanspruch in der Galaxis geltend zu machen, schwer zum Missfallen anderer Species und uralter Mächte... Auch innenp...