Ohne Titel Teil11

310 10 4
                                    

11. Kapitel

Rabastan setzte sich völlig erschlagen auf den angebotenen Sessel und nahm dankend die Flasche Bier entgegen, die sein Schwiegervater ihm feixend reichte. Auch Harry wurde so versorgt. „Geschafft?"

„Und wie, Joshua, hätte nie gedacht, dass Einkaufen so anstrengend sein kann. Jane, Mia und Tracy führten sich auf, als wenn wir uns auf eine Belagerung vorbereiten würden. Die Autos waren voll bis unters Dach, obwohl wir etliches verkleinerten! Sogar die Rückbänke wurden umgelegt!"

„Keine Belagerung, doch der Winter kann hier sehr hart sein", erklärte Joshua grinsend. „Es ist schon einige Male vorgekommen, dass das Dorf abgeschnitten wurde für einige Tage. Also legt sich jeder Dorfbewohner hier einen Wintervorrat an: Lebensmittel, Holz, Kerzen. Alles, was man braucht, um es sich so angenehm wie möglich zu machen, wenn man von der Außenwelt abgeschnitten ist. Stell dir einmal deine Frau ohne genügend Lesestoff vor."

„Okay, das verstehe ich. Aber warum denn alles auf einmal?"

„Es werden bestimmt noch ein oder zwei Einkaufstouren folgen", widersprach Joshua seinen Schwiegersohn und grinste noch breiter, als er dessen entsetztes Gesicht erblickte. „Ich erwarte später noch eine größere Getränkelieferung für jeden von uns."

„Merlin, bewahre mich davor! Noch mal einkaufen."

„Du kannst ja hier bleiben. Was glaubst du, warum ich mich anbot, auf die Kinder aufzupassen und gleichzeitig unseren Holzvorrat zu vergrößern? Glaub mir, Rusty, es ist sehr viel erholsamer, mit zwei aufgedrehten Kindern in den Baumarkt zu fahren, als mit den Frauen einkaufen. Im Baumarkt ist es auch sehr viel leerer, als in einem Supermarkt zu dieser Jahreszeit."

„Aber ich will Mia auch nicht alles alleine machen lassen."

„Pantoffelheld", sein Schwiegervater feixte erneut. „Meine Tochter hat dich schon gut erzogen."

„Was würde deine Schwägerin sagen...". Harry nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche.

„Rod ist schlimmer als ich und Bella würde sagen, dass Mia alles richtig macht", verteidigte sich Rabastan lachend. „Also, was müssen wir noch alles besorgen?"

„Ich habe uns drei neue Generatoren besorgt, um die Stromversorgung zu gewährleisten für unsere Kühlschränke und Gefrierschränke, sollte es hart auf hart kommen", erzählte Joshua Granger. „Die werden morgen geliefert. Dazu noch für jeden einen weiteren großen Gefrier- und Kühlschrank, Lieferung ebenfalls morgen. Die müssen noch gefüllt werden. Holz wird ebenfalls morgen geliefert, das muss verstaut werden. Außerdem habe ich die Kinder Kerzen, Deko und Pflanzen aussuchen lassen. So waren sie beschäftigt und fühlten sich gebraucht."

„Konserven, Fleisch, Gemüse, Obst", zählte Jane Granger auf", die gemeinsam mit Hermine, Tracy Lynn und den Kindern zu den Männern stieß. „Das wird uns noch einige Stunden kosten. Letztes Jahr waren wir drei Wochen abgeschnitten, dazu kommt, dass die Feiertage vor der Tür stehen. Außerdem wollen wir ja auch noch Plätzchen und Weihnachtskuchen backen – auch dafür brauchen wir noch die Zutaten und daneben noch die üblichen Weihnachtssüßigkeiten. Die dürfen natürlich auch nicht fehlen."

„Bin ich froh, dass wir zaubern können." Rabastan zog Hermine auf seinen Schoß. „So können wir Obst und Gemüse haltbar zaubern."

„Das ist wirklich von Vorteil, vor allem, weil es vor Weihnachten alles teurer wird." Jane beobachtete grinsend, wie die Hand ihres Schwiegersohns sich auf den Bauch ihrer Tochter schob.

„Morgen müssen wir aber erst einmal für den Basar backen", merkte Tracy Lynn an. Sie hatte sich sehr schnell in die Gemeinschaft eingefügt und es kam allen vor, als wenn sie schon immer dazu gehört hätte. Sie hatte den Haushalt von Harry völlig umgekrempelt und mittlerweile war nichts mehr davon zu merken, dass er vor den Einzug der kleinen Cassiopeia einen tristen Junggesellenhaushalt geführt hatte. Als erstes hatte sie dafür gesorgt, dass das gesamte Haus Gardinen und Vorhänge bekam.

„Wenn wir jeder drei Kuchen stiften, dann dürfte das reichen." Hermine lehnte ihren Kopf an Rabastans Schulter. „Du musst aber beim nächsten Mal nicht mitkommen, wenn wir einkaufen fahren, Rusty."

„Ich will dich aber auch nicht die gesamte Arbeit machen lassen, Mia."

„Du kannst dich doch mit Dad um die anderen Sachen kümmern. Gut, wir können zaubern, aber es fällt auch nicht auf, wenn wir bestimmte Sachen wie Normalos im Baumarkt kaufen wie Holz, Streusand, Schneeschieber, Kerzen und Pflanzen. Da verhalten wir uns dann wie alle anderen Dorfbewohner. Außerdem muss die Hausapotheke noch aufgestockt werden und wir brauchen natürlich noch einen schönen Weihnachtsbaum."

„Gut, dann bin ich bei dieser Truppe dabei."

Das Schicksal bestimmt das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt