»Hier, die ist für dich.«
Sie saßen auf einer Wiese, während er ihr eine Blume gab und sie anlächelte. Ein Zeichen dafür, dass seine Tür für sie geöffnet war.
»Dankeschön. Sie sieht toll aus.«
Obwohl es nur ein Gänseblümchen war, sie freute sich sehr darüber. Selbst wenn es sie nicht freute, sie wäre zu freundlich um es zuzugeben. Sie nahm die Blume und steckte sie hinter ihr Ohr, wobei sie lächelte.
»Steht Dir gut. Du siehst noch schöner aus, als generell schon.«
Er schmeichelte ihr oft und auch gerne. Er mochte es, wenn er sie in Verlegenheit brachte und er mochte es, wie ihr Gesicht nach einem Kompliment errötete.
»Warum bist du so nett zu mir?«
Sie seufzte. Nachdem sie es geschafft hatte ihre Tür zu schließen, nachdem jemand hineingekommen ist, war es schwer für sie Vertrauen aufzubauen, die Türe wieder zu öffnen.
»Weil ich dich mag, sehr sogar. Wieso sollte ich böse oder gemein zu dir sein?«
Er wusste was ihr passiert war, besser als jeder andere es hätte wissen können. Aber er wollte nicht, dass sie sowas noch einmal fühlte.
»Du bist sein Bruder.«
Sie vertraute der ganzen Familie nicht, auch wenn sie es gerne tun würde. Naja, es lag nicht an der Familie. Sie vertraute niemandem mehr.
»Aber ich bin nicht er. Und das weißt du. Ich würde dir nie antun was er getan hat.«
Er seufzt. Wie konnte er jemanden wie Sie von sich überzeugen? Jemanden der durch die Öffnung ihrer Tür Schmerzen erlitten hat. Er wollte ihr doch nur zeigen, dass es auch andere Menschen gibt. Menschen, wie ihn.
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Türen
Short Story"Jeder Mensch hat eine eigene Tür. Ob sie nun offen oder geschlossen ist, es ist jedem selbst überlassen." Aber was wenn jemand durch die Tür kommt und sie hinter sich zu zieht?