Drei

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»Verdammt, siehst du es nicht? Sie wird dich nie so sehr mögen, wie du sie. Sie hat zu viel durch gemacht, sie hat Angst, dass genau das wieder passiert. Egal was für Geschenke du ihr noch machst, es wird nichts an eurer Beziehung ändern.«

Er sah seinen Kumpel nicht gerne so. Er freute sich zwar, dass er jemanden gefunden hatte, mit dem er sich etwas vorstellen konnte, aber was brachte ihm das, wenn es einseitig war. Er wollte, dass sein Freund nach vorne sah und nicht an ihr hängen blieb.

»Sie braucht nur noch etwas Zeit, nicht mehr viel. Ich gebe ihr diese Zeit und irgendwann werden wir zusammen sein.«

Seine Tür war offen, also warum sollte er sie wieder schließen? Er wollte es nicht wahr haben, dass ihre geschlossen war. Er war sich sicher, sie stand wenigstens einen kleinen Spalt für ihn offen. Doch was, wenn dieser kleine Spalt, den er sah, doch nur eine Lücke zwischen der Tür und dem Rahmen war?

»Du hast noch so viel vor dir und du verschwendest Zeit, wenn du weiter bei ihr hängst. Du kannst soviel erleben, die Welt erkunden, neue Freunde finden und auch andere Mädchen kennen lernen, aber stattdessen hängst du nur bei ihr. Ich will dir ja keine Hoffnung nehmen, aber du bist sein Bruder. Sie wird dich nie näher lassen.«

Er wollte seinem Kumpel doch nur helfen. Denn genau das war das Problem. Er war sein Bruder. Der Bruder des Jungen, der ihr Herz in tausende Stücke zerrissen hatte. Wie sollte jemand diesem Bruder trauen. Sie hatten dasselbe Blut in ihren Adern, dieselben Gene und sie sahen sich zum verwechseln ähnlich. Immer wenn sie ihn sah, sah sie auch den der ihr Herz gebrochen hatte.

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