4. Das Mädchen mit dem Panda-Look

160 14 3
                                    

Zayne

Die Musik hämmerte in seinen Ohren, als er dem Mädchen auf seinem Schoß den Nacken küsste.
Er war mit ein paar Kumpels im Silicium, einem Club in der nächsten Stadt. Hier gingen alle hin zum Feiern und Zayne war mittlerweile Stammgast.
Es war heiß und stickig, die Luft getränkt mit dem Schweiß der Leute.
Die junge Brünette drückte den Rücken durch, als Zayne seine Hände langsam zu ihren Brüsten wandern ließ.

„Willst du das etwa auf dir sitzen lassen?", fragte Andy, einer seiner Kumpel.
Zayne saß mit ihm allein auf dem Rund-Sofa- von der Brünetten abgesehen. Ralph und der Rest von Zaynes Jungs hatten sich verstreut.
„Muss das jetzt sein?", stöhnte Zayne genervt und verteilte weiter Küsse auf der Haut des Mädchens. Sie stieß mit dem Bein an den Tisch und die leeren Schnapsgläser klirrten.
Es war wirklich noch ein Mädchen, ein junges Ding: kitschiges Glitzerkleid ohne Stil, zu viel Schminke im Gesicht und hässlich eingedrehte Locken. Zudem roch er ihre Kindlichkeit.
Entgegen der landläufigen Meinung konnten Drachen nicht die Jungfräulichkeit der Frau riechen. Und für Drachen war es auch egal, ob Jungfrau oder nicht- zumindest war es Zayne egal.

„Weißt du schon, was du machen wirst?", unterbrach ihn Andy erneut.
Zayne verdrehte die Augen. Konnte er nicht einmal seine Ruhe haben?
„Ja, ich weiß, was ich machen werde und jetzt halt die Fresse", schnauzte Zayne ihn über den Tisch hinweg an.
Die Brünette zuckte kurz wegen des harschen Tonfalls zusammen, drehte sich dann aber um und saß nun rittlings auf seinem Schoß. Neben der Kindlichkeit stank sie auch stark nach Alkohol, doch danach roch jeder in diesem Club. Mit Mühe versuchte sie ihr Gleichgewicht auf seinen Beinen wieder zu finden.
Da half ihr Zayne natürlich gern. Seine Hände legten sich an ihre Tallie und zogen sie noch ein Stück weiter auf seinen Schoß.
Das Andy noch anwesend war, interessierte Zayne nicht.
Sollte er sich doch auch ein hübsches Mädchen suchen.

Mit großen, blauen Augen blickte die Brünette ihn etwas orientierungslos an.
Ihre Augen waren der einzige Grund, warum er ihr Aufmerksamkeit schenkte.
„Ich will Spaß haben", sagte Zayne mehr zu sich selbst, bevor er im Kuss versank.
---

Zayne ging an dem Abend mit der Brünetten mit den blauen Augen nach Hause und verbrachte dort ein paar schöne Stunden mit ihr. Natürlich hatte er sie vorher gefragt, ob sie es wollte, denn er vermutete, dass die Kleine wirklich noch Jungfrau ist- oder war.
Nun schlief sie neben ihm, den nackten Körper eingehüllt in die Decke.
Der junge Drache betrachtete sie.
Ihre blauen Augen waren wirklich das einzig Besondere an ihr, ansonsten war sie auch nur ein gewöhnliches Mädchen.
Zayne blickte an die Zimmerdecke. Seine Gedanken wanderten zurück an die Geschehnisse in der Schule.

Anders als er es Andy versichert hatte, hatte Zayne noch keinen Plan, wie er sich an Jacob rächen wollte. Den Namen des Blonden hatte Andy für ihn in Erfahrung gebracht:
Jacob Lans- Erbe eines multimillionen schweren Unternehmens, geliebter Sohn und Ehrenmitglied der Gesellschaft.
Zayne würde ihm die Zeit an der Schule zur Hölle machen, das hatte er sich geschworen.

Dieser arrogante Hosenscheißer wird noch Respekt lernen.
Niemand machte Zayne so einfach den Platz streitig.
Er hatte ihn sich erkämpft und nur weil so ein reicher Schnösel aufkreuzte, würde er diesen Platz nicht einfach wieder abgeben.
Dabei ging es Zayne nicht um den Sitzplatz, sondern um den gesellschaftlichen Rang.
Dieser Jacob hielt sich für was Besseres, nur weil er Geld hatte. Allein schon die Tatsache, dass er mitten im Jahr an die Schule kam, zeigte, dass er für alles eine Extraeinladung brauchte.
Für gewöhnlich waren die Reichen immer höher gestellt und hatten mehr Privilegien als anderen. Die Geschichte bewies es, doch das hieß noch lange nicht, dass das auch für Zaynes Machtbereich galt.
Dem werde ich zeigen, wer hier das Sagen hat, dachte Dunkelhaarige.
Er musste etwas finden, was Lans so richtig treffen würde und was er nicht mit Geld wiederherstellen konnte.

Zayne richtete sich auf.
Er wusste, was zu tun war.
Schnell schnappte er sich seine Sachen und den Autoschlüssel von der Kommode. Dabei nahm er keine Rücksicht auf das Mädchen, welches er mit seinem Lärm aufweckte.
„Zayne- wo willst du hin?", fragte die Brünette verschlafen und rieb sich die Augen. Ihre Haare standen wild vom Kopf ab und die verschmierte Maskara verlieh ihr einen Panda-Look.
„Ich muss ein Leben zerstören", antwortete Zayne ihr im ernsten Ton, denn so war es auch:
Er würde Jacob das Leben zur Hölle machen.
Sie richtete sich stirnrunzend im Bett auf, sodass ihre Decke herunter rutschte und ihre nackten Brüste zeigte, doch das konnte den Dunkelhaarigen nicht aufhalten zu gehen.

„Siehst übrigens besser aus, als gestern Abend", sagte der junge Drache zum Abschied, bevor er aus dem Zimmer trat.
„Ich heiße Dianna!", rief sie ihm hinterher, doch das interessierte Zayne nicht.
Es war eine unbedeutende Nacht, eine kleine Ablenkung und wenn er ehrlich war, wusste er auch nicht, warum er mit ihr ins Bett gestiegen war- die strahlend blauen Augen waren jetzt dann doch nur grau gewesen.

Schnellen Fußes verließ er die Wohnung. Die Morgendämmerung hatte bereits eingesetzt, jedoch war die Luft noch immer klirrend kalt von der Nacht. In wenigen Minuten würden die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in glühende Farben tauchen. Es war mitten im Herbst und es würde noch eine Weile dauern bis endlich der nächste Sommer ins Land zog. Zayne würde drei Kreuze machen, wenn es endlich so weit war. Der Winter mit seiner Kälte und den dicken Klamotten, die man tragen musste, wann man es halbwegs warm haben wollte, war nicht unbedingt sein Favorit beim Thema Lieblingsjahreszeit. Der Dunkelhaarige überquerte die leere Straße und ging zu seinem Wagen: ein schwarzer, 1985er Dodge Power Ram. Der Lack funkelte im Licht der Straßenlaternen, die noch immer leuchteten. Behutsam strich er mit den Fingern über die kühle Motorhaube des Pickups, auf der sich stellenweise Reif gebildet hatte. Auch sein Auto mochte den Winter nicht.
Es war zwar ein altes Modell, aber dennoch war dieser Dodge sein Baby, sein ganzer Stolz- schließlich hatte nicht jeder haufenweise Geld auf der hohen Kante.
So wie Lans.
Zayne war sich sicher, dass bei Blondchen zu Hause in der Protzvilla dutzende von schicken Sportwagen und Luxuslinern in der Garage standen. 

Der Grünäugige drehte den Schlüssel und der Motor erwachte brummend zum Leben. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen los Richtung Houghs Castle. Zayne hatte noch ein bisschen was zu organisieren.

----

Ihr dachtet doch nicht ernsthaft, dass nur Jacob was zu sagen hätte. Ne, ne, ne- unser Zayne hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden und er ist ganz erpicht darauf Jac seine Meinung zu geigen.

Ich wollte die Sexszene nicht weiter ausbauen, denn der eigentliche Spaß in diesem Bereich kommt ja erst noch. Ich hoffe, ich konnte dennoch das Geschehen rüberbringen.

Ich würde gerne mal wissen, was dieses Kapitel bei euch für einen Eindruck von Zayne vermittelt.

Ansonsten schreibe ich jetzt fleißig weiter und btw:

Besucht mal floraszens -Sie schreibt unglaubliche Geschichten und ihre Cover sind der Hammer. Außerdem hat sie mir sehr dabei geholfen, mein kleines Zeitdilemma zu lösen. (Ein herzliches Danke nochmal an dich!)


Rage against the dying of the Light || Boy × BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt