Keine drei Sekunden später sind Draco und ich bereits im Malfoy Manor. Wir setzen uns in das große Wohnzimmer.
,, Und wie war es wieder unter Menschen zu sein?", fragt Draco grinsend.
Ich lächele. ,, Ja, okay, du hattest recht ... Es war erstaunlich gut."
,, Gut. Denn ...", er stockt und sieht mich mit einem merkwürdigen Blick an.
,, Was ist Draco?", frage ich besorgt.
,, Wir beide ... müssen am Montag wieder ... arbeiten gehen.", sagt er schließlich.
Ich schlucke. ,, Oh."
,, Ich weiß, du möchtest Potter nicht begegnen, aber ..." ,, ... ich kann nicht nicht zur Arbeit gehen."
,, Und seh's so: Potter ist Auror, er arbeitet nicht mal im selben Stockwerk wie du und er ist oft im Außeneinsatz.", versucht mein großer Teddybär mich aufzumuntern.
Ich nicke. ,, Du hast recht ..."
,, Und ich hol dich dann zum Mittagessen ab, ja?", sagt er.
Ich grinse. ,, Okay, aber wir sollten nicht zu großes Aufsehen erregen."
,, Das wird schwer, ich meine, Draco Malfoy und Hermine Granger, Todesser und Muggelgeborene Kriegsheldin! Das ist doch die Sensation und die perfekte Schlagzeile.", lacht er.
Ich steige ein. ,, Du hast recht."
,, Miss, hier ist ein Brief für Sie.", werden wir plötzlich von Mimi, eine von Dracos Hauselfen, unterbrochen.
,, Danke, Mimi.", lächele ich.
Draco behandelt seine Hauselfen erstaunlich gut. Jede von ihnen hat eine bestimmte Anzahl an Urlaubstagen und er hat sogar angeboten sie zu bezahlen, was sie jedoch partout nicht annehmen wollten.
Erst jetzt fällt mir auf, dass mir eigentlich niemand schreiben sollte, außer das Ministerium.
Ich schlucke.
,, Was ist?", fragt Draco.
,, Das ist wahrscheinlich meine Kündigung.", sagte ich.
,, Ach was, so sieht kein Brief vom Ministerium aus. Weder ein Siegel, noch sieht das nach Kingsleys Schrift aus.", widerspricht Draco mir sofort und lächelt mich aufmunternd an.
Ich mache mit zitternden Händen den Brief auf und beginne zu lesen.
Hey Hermine,
Es tut uns so leid, dass wir uns erst jetzt melden. Wir hoffen es geht dir den Umständen entsprechend gut. Es tut uns leid, dass wir dich einfach disapparieren lassen haben. Wir hätten dich aufhalten sollen, aber wir haben zu spät reagiert.
Wir wünschten uns so sehr, wir könnten die Wahrheit beweisen, aber Ginny und Harry wollen uns noch immer nicht zuhören. Sie vertrauen unserem Bruder blind und glauben ihm noch immer jedes einzelne Wort.
Wo wir gerade schon bei Ronald sind ... Wir können nicht fassen, dass er wirklich unser Bruder ist und nicht nur lügt, sondern mit dieser Lüge auch noch zur Zeitung geht. Er erzählt zwar nicht seine ganze erfundene Geschichte, aber er erzählt, dass du ihn betrogen hast und ihm sein Herz gebrochen hast, bla, bla, bla. In dem Sinne verstehen wir, dass du die letzten Wochen untergetaucht bist. Aber es ist einfach ungerecht. Er ist einfach ein Arsch.
Er ist so dumm. Er datet 'seit zwei Tagen' Lavender Brown.
Schon allein, dass er nach so kurzer Zeit wieder jemand Neues hat, obwohl du doch seine 'große Liebe' warst, sollte eigentlich schon Beweis genug sein, doch unsere Schwester sieht es nicht. Sie und Harry sagen, er hätte es verdient jetzt mit dieser Dummtorte glücklich zu werden. Aber er sollte nie wieder glücklich sein dürfen!
Wir würden unseren Bruder so gerne auffliegen lassen, aber es geht nicht. Er beteuert immer wieder, dass du ihn betrogen hast und nicht umgekehrt. Er dreht die Geschichte um und überspitzt sie. So ist es ja schon schlimm genug, was dir passiert ist. Doch in seiner Version, wo er das Opfer ist, ist es noch viel schlimmer.
Wir wollen dir die Details ersparen, aber wir wollten dich warnen.
Denn wir haben mitbekommen, dass du am Montag wieder arbeiten gehen musst. Wir wollten dir nur sagen, dass Harry und Ginny ziemlich wütend sind. Noch wütender als vor fünf Wochen. Gehe ihnen am besten auf der Arbeit aus dem Weg.
Wir wollen dir keine Angst machen! Die Wahrscheinlichkeit, dass du einem von ihnen über den Weg läufst ist eh sehr gering, da Ginny und Ron die nächsten Wochen Training haben, da die Weltmeisterschaft ansteht und Harry hat überwiegend Außeneinsätze.
Wir vermissen dich und wollten dir nur noch einmal sagen, dass du immer zu uns kommen kannst und wir immer für dich da sein werden. Leider waren wir die letzten fünf Wochen nicht für dich da, obwohl du uns jetzt gebraucht hättest, nach der ganzen Scheiße. Aber wenn du noch keine Wohnung hast, kannst du gerne bei uns einziehen.Wir haben dich lieb,
Fred und GeorgeIch sehe Draco an.
,, Der ist von Fred und George. Kann ich bitte eine Feder, Tinte und Papier haben? Und deine Eule ausleihen?", frage ich ihn.
Er holt sofort alles und ich beginne meine Antwort zu schreiben. Als ich fertig bin, lese ich sie noch einmal durch und sehe dann zu Draco, welcher mich erwartungsvoll ansieht.
,, Was haben sie geschrieben?", fragt er.
,, Sie haben mir erzählt, was in den letzten fünf Wochen passiert ist. Ronald hat die Geschichte umgedreht und noch übertrieben. Er ist damit auch zur Zeitung gegangen. Am Montag wird es der reinste Spießrutenlauf.", seufze ich und versuche weiterhin meine Tränen zu unterdrücken, doch ohne Erfolg. Mir läuft die erste Träne über die Wangen, als mir der letzte Absatz einfällt. ,, Und sie haben mir angeboten bei ihnen zu wohnen.", füge ich noch hinzu..
,, Danke für alles, Draco. Danke, dass du die letzten fünf Wochen so für mich da warst. Das war nicht selbstverständlich und ich bin dir wirklich sehr, sehr dankbar dafür.", sage ich schließlich.
Draco sieht mich mit großen Augen an.
,, Du willst ausziehen?", fragt er schließlich stotternd.
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Das Kapitel ist etwas kürzer, aber es ist auch nur ein Übergangskapitel.
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Love me like you do ~Dramione ✔
FanfictionEine Lüge. Eine Lüge, die ihr Leben zerstört hat. Eine Lüge, die alles veränderte. Was passiert, wenn Ginny und Harry sich wegen einer Lüge von Hermine abwenden? Was passiert, wenn ausgerechnet ihr damaliger Erzfeind Draco Malfoy Hermine helfen wil...