„Ich werde euch verlassen!"

132 5 9
                                    

Law steht auf und schaut auf mich runter. Auch wenn er nur 11 Centimeter grösser ist als ich schlucke ich kurz leer.
„Was hast du gesagt??"
Er wirkt wütend, doch ich antworte bestimmt.
„Du hast mich schon gehört! Ich werde euch verlassen!"
„Was soll der Scheiss? Warum willst du uns verlassen?"
Er schreit etwas. Ich antworte ruhig und emotionslos.
„Erstens ist das kein Scheiss. Zweitens, sag mir einen Grund hier zu bleiben und drittens bin ich euch nicht von Nutzen."
Law steht der Mund offen.
„Das stimmt doch gar nicht!! Ausserdem bist du meine kleine Schwester! Ich will nicht, dass du wieder weg bist!"
Ich schaue ihn genervt an.
„Immer bin ich die kleine Schwester! Die kleine Kaida! Die die sich nicht selber beschützen kann! Es war schon immer so und ich hab die Schnauze voll davon!!!"
Law packt mich an den Schultern.
„Das stimmt nicht!!"
„Natürlich!! Ich war immer die Kleine, welche man beschützen musste oder bei für welche man sich entschuldigen musste!!"
Ich bekomme leichte Tränen in den Augen und Law umarmt mich fest.
„Hey... nicht weinen. Es ist doch alles okay."
„Merkst du es nicht? Selbst jetzt... du musst mich beruhigen... nur weil ich die kleine Schwester bin!"
„Das stimmt nicht. Selbst wenn du die grosse Schwester wärst würde ich dich so beruhigen Kaida."
Ich drücke ihn weg.
„Bitte lass mich. Ich... will alleine sein..."
„Kaida..."
„Lass mich alleine..."
Ich verlasse sein Zimmer und wandere erneut auf dem U-Boot herum. Ich höre aus einem Zimmer plötzlich jemanden Klavier spielen. Ich lege mein Ohr an die Tür und lausche der Musik. Ich träume etwas vor mich hin. Irgendwann öffne ich leise die Türe und sehe wer am Klavier sitzt. Ich bin etwas überrascht und betrete leise das Zimmer. Als ich mich umsehe, merke ich, dass es überall Musikintrumente hat. Es stehen Geigen, Flöten, und viele andere Instrumente im Raum rum. Ich sehe, dass es noch einen Flügel im Zimmer hat und gehe auf diesen zu. Ich sehe weiterhin der Person am Klavier zu, welche mich nicht bemerkt hat. Als er das Stück zu Ende gespielt hat klatsche ich leise. Er schreckt auf und schaut mich an.
„Seit wann bist du hier?"
„Noch nicht lange, keine Sorge. Du kannst sehr gut Klavier spielen Penguin."
Penguin bekommt ein rotes Gesicht.
„D-danke..."
Ich lächle ihn an.
„Magst du Musik?"
Er nickt.
„Ja... sehr sogar. Was ist mit dir?"
„Ich? Ich liebe und lebe Musik! Es gab in meinem Leben nie etwas wichtigeres ehrlich gesagt."
Penguin sieht mich interessiert an.
„Dann bist du ja das genaue Gegenteil vom Captain!"
Diese Aussage erstaunt mich sehr.
„Was soll das denn heissen??"
„Naja, Law hasst Musik. Und zwar extrem."
Ich beginne nachzu denken. Plötzlich hört man eine Melodie vom Flügel kommen und die Geige beginnt von alleine zu spielen. Penguin schaut erstaunt im Raum umher.
„Was ist denn jetzt los?"
Ich schaue ihn an und in dem Moment hört die Musik auf.
„Hast du das auch gehört Kaida?"
Ich nicke.
„Ja, tut mir leid, das war ich."
Penguin starrt mich an.
„Du? Aber... du warst doch in Gedanken versunken! Wie ist das möglich??"
Ich zögere, bevor ich Penguin alles erkläre.
„Naja... es ist kompliziert. Ich habe eigentlich von zwei Teufelsfrüchten gegessen... von der Lautlosfrucht und der Musikfrucht. Die Musikfrucht erlaubt es mir, eine zweite Teufelsfrucht zu essen. Ist etwas kompliziert."
Er schaut mich interessiert an.
„Was kann die Musikfrucht denn alles?"
„Naja... sie ermöglicht es mir jedes Musikintrument zu spielen. Ob mit Gedankenkraft oder nicht. Ausserdem kann ich wann und wo ich will Musik erklingen lassen. Oft drücke ich meine Gefühle durch Musik aus. Manchmal kontrolliert. Manchmal unkontrolliert."
Penguin hört mir aufmerksam zu, als ich ihm genaueres erkläre und nickt zwischendruch. Als ich ihn frage, warum Law nicht mehr gerne Musik höre, sagt er nur, ich müsse ihn das fragen. Nach dem Gespräch verlässt er das Musikzimmer und ich sitze alleine am Flügel und lege meine Finger vorsichtig auf die Tasten. Ich beginne eine melanchonische Melodie darauf zu spielen. Meine Finger gleiten über die Tasten und die Melodie erfüllt den ganzen Raum. Ich versinke in der Melodie. Offensichtlich so fest, dass ich die Musik durch das ganze U-Boot klingen lasse, denn nach einer Weile kommen Uni, Bepo, Shachi und Law ins Musikzimmer. Anderst als Law, sind Uni, Bepo und Shachi von der Melodie sehr begeistert und hören mir gerne zu. Law scheucht die drei aber wieder raus. Sie sollen lieber arbeiten. Er verschränkt die Arme und hört der Musik zu. Ich schaue auf und sehe ihn plötzlich. Er sieht nicht gerade glücklich aus. Ich spiele das Lied trotzdem noch zu Ende. Als ich meine Finger von den Tasten nehme, beginnt Law sofort zu sprechen.
„Wie ich sehe hast du das Musikzimmer bereits gefunden."
Ich höre die Wut in seiner Stimme sofort.
„Ja... tut mir leid. Ich war in die Musik so vertieft... meine Teufelskräft haben die Melodie unkontrolliert verstärkt."
„Das ist mir egal! Ich will das nie wieder hören!!"
Ich schaue ihn traurig an.
„Aber... Law... du hast früher Musik doch gerne gehört. Warum jetzt nicht mehr?"
„FRÜHER WAR FRÜHER UND IST NICHT MEHR HEUTE!!"
Er schreit plötzlich und ich zucke zusammen.
„ICH HASSE MUSIK!! ICH WILL SIE NIE MEHR HÖREN!!"
Auch wenn er wütend aussieht und schreit, höre ich eine gewisse Traurigkeit in seinem Tonfall. Jedoch ignoriere ich den und stehe auf.
„Alles klar... Trafalgar Law..."
Ich laufe aus dem Musikzimmer hoch an Deck. Ich stütze meine Ellenbogen auf der Reling ab und lege meinen Kopf in meine Hände. Sofort fliessen Tränen meine Wangen hinunter.
„Was ist nur passiert? Warum... hasst du Musik? Früher hat es dir nie etwas ausgemacht. Nicht einmal wenn ich ein halbes Orchester hab spielen lassen."
Ich schluchze traurig.
„Kann ich nicht mehr Musik spielen, wenn ich hier bin? Nur weil du sie hasst?"
Ich weine lauter, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich schrecke auf und drehe mich um. Ich sehe plötzlich Corazón vor mir stehen. Ich bin so überrascht, dass ich ein paar Schritte nach hinten gehen will. Jedoch ist hinter mir das U-Boot zu Ende und ich falle nach Hinten über die Reling ins Wasser. Ich beginne sofort zu sinken. Ich schliesse meine Augen und schreie innerlich nach Hilfe. Ich drehe meinen Kopf nach links und sehe durch das kleine Fenster in Law's Zimmer. Er sieht extrem wütend aus, jedoch als er aus dem Fenster schaut und mich sieht, erschreckt er sich. Er springt vom Stuhl auf.
„Room!!"
Ein Room bildet sich. Gross genug um bis zu mir zu reichen.
„Shambles!!"
Ich lande in Law's Zimmer. Allerdings Atme ich nicht mehr.

Fortsetzung folgt...

Blut und KirschblütenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt