1. Die Minen

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(Im vorraus kurz ! Sie ist gewollt so emotionslos und der Perspektiven wechsel ist absicht !! Viel spaß nun (:)

Inzwischen hatte Sie sich an den furchtbaren Gestank von Blut, tod und Fäkalien gewöhnt, der schon über neun Jahre in ihrer Nase hing. Auch der barsche Umgang in den Minen von Nudrya den Sie jeden Tag aushielt, machte ihr keine Angst mehr. Das einzige was sie tat war zu versuchen in diesen Minen zu überleben, während alle anderen um sie vor Schmerz und Krankheiten starben.
                              ***
Soraya starrte ihre Hände an um die man schwere Fesseln gebunden hatte, genauso wie um ihre Füße. Die Wächter behandelten sie anders seitdem sie eines Tages zurückgeschlagen hatte...

~vor knapp 4 Monaten~

Einer von ihnen hatte sich an ihr vergehen wollen wie es in den Minen nicht selten vorkam, doch sobald er sie am Gesäß berührt hatte ist es aus für ihn gewesen. Denn sie hatte sich so schnell umgedreht und ihn endwaffnet, dass er nicht einmal zu ihr aufsehen komnte bevor Sie ihm das lange Schwert gnadenlos in den Brustkorb gerammt hatte. Sein Körper war geräuschlos zu Boden gefallen, doch Soraya hatte sich gar nicht darum gekümmert. Sie war nur so schnell ihre Beine sie trugen zu dem eisernen Tor gelaufen, das aus den Minen führte und hatte alle Soldaten getötet, die ihr über den Weg gelaufen waren. Immer wenn sie ihre Waffe in den Leib eines Mannes gestoßen hatte, dachte sie an die Frauen, die sich nicht selbstverteidigen konnten, dessen Körper benutzt worden waren und jeden Tag unter diesen Bedingungen starben. Als sie das riesige Tor erreicht hatte glaubte sie es sei ein Traum. Soraya hatte ihre Hand ausgestreckt doch als sie die Tür aufstoßen wollte hinter der sich die so lang ersehnte Freiheit befunden hätte, hatte sie jemand von hinten weggezogen und sich auf sie geworfen, sodass sie strampelnd und schreiend auf dem staubigen Boden gelegen hatte bis weitere Wachen Wachen gekommen waren, die es schließlich zu sechst geschafft hatten sie in Ketten zu legen und abzuführen als wäre sie ein Tier, das man zu bändigen versuchte. Als strafe fürs diesen Versuch war sie ausgepeitscht worden bis ihr Rücken nur noch ein blutiges Wrack gewesen war.

Trotzdem hatte Sie überlebt und stand jetzt vier Monate später in Ketten vor einem Zelt und wartete auf einen Befehl. Gestern hatte man ihr mitgeteilt, dass der Kommandant der Minen mit ihr reden wolle. Sie machte sich nicht alt zu große Gedanken darüber, doch auf einmal schwang die Klappe des Zeltes auf und einer der Soldaten befahl ihr einzutreten. Ohne mit der Wimper zu zucken tat sie was er sagte, während sie alles genau musterte. In dem Zelt stand ein massiver Holztisch um den ein paar Stühle postiert waren. Sonst war der Raum schmucklos und kahl. Sie blieb zwei Schritte vor dem Tisch stehen und blickte gerade aus in die kühlen Augen des Kommandanten, der sie abschätzend ansah, was sie jedoch ignorierte.
"Du bist also "Die" Soraya ?" sagte der Befehlshaber anscheinend mehr zu sich selbst als zu mit mit einer leisen Stimme. Ich schaute ihn nur unverwandt an ohne ein Wort zu erwidern.
"Ich habe schon jedermanns Willen gebrochen nur deinen nicht .... Sag mir wie hast du es geschaff nicht verrückt zu werden ? Wie konntest du standhalten , noch nie hat jemand so lange überlebt wie du, wenn ich mich nicht recht irre. Meine Soldaten haben Angst vor dir Soraya wie hast du das gemacht?" fragte er schmunzelnd. Doch ich antwortete nicht.
"Warum haben sie mich herrufen lassen und was wollen sie von mir ?" gab ich stattdessen zurück ohne auf seine Frage einzugehen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich etwas.
" Wenn das so ist, dann reden wir nicht um den heißen Brei herum. Ich habe dich herrufen lassen um dir mitzuteilen, dass du nicht länger in den Minen arbeiten wirst, da wir nicht genug platz für die neuen Sklaven haben werden einige von euch auf dem morgigen Sklavenmarkt verkaufen, so gewinnen wir wenigstens etwas zusätzliches Geld." erzählte er mit zusammengekniffenen Augen und spitzer tückischer Stimme. Ich ließ mir nichts anmerken doch in meinem Inneren wusste ich genau was das zu bedeuten hatte.
"Bring sie zurück in ihre Zelle unzwar schnell!" schrie der Kommandant seinen Soldaten an, der wohl etwas abwesend war. Ich wurde wie geheißen aus dem Zelt gebracht und ohne umschweifen zurück zu meiner Zelle geführt. Die Kette klirrte als der Soldat daran zog als Zeichen, dass ich schneller laufen sollte. Bei der Zelle angekommen zog er mir die Fesseln ohne eine Regung seiner Züge aus. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf dein gebräuntes Gesicht, dass unter dem Helm den er an hatte etwas hervorlugte. Er sagte nichts weiter als er fertig war, sondern ging hinaus und drehte den Schlüssel im Schluss um bevor er im langen von Zellen gesäumten Gang verschwand. Ich atmete hörbar aus. Ich hatte eine Einzelzelle, da das Mädchen mit dem ich diesen Raum geteilt hatte vor kurzem an einem Infekt gestorben war. Ich dachte angespannt über die worte des Kommandanten nach, die in meinem Kopf herum schwirrten wie ein ein Schwarm Bienen. Wenn ich Glück hatte würde ich an einen guten Herren verkauft werden bei dem ich arbeiten durfte und der mir vielleicht sogar einen Unterhalten zahlen würde, doch die andere Seite der Münze sah nicht viel besser aus als mein jetziger Zustand. Ich schüttelte den Kopf und starrte die graue Wand an. Es war kalt und dunkel, was mir mittlerweile nicht mehr viel ausmachte, sodass ich beschloss etwas schlafen zu gehen. Ich vermutete, dass sie uns zum Handelsmarkt in die etwas weit entferntere Hauptstadt Nudryas bringen würden. Unzwar Andaria der Stadt der Wolken wie man sie nannte, da sich das Schloss des Königs auf dem höchsten Berg inmitten der klaren Wolken und des blauen Himmels befindet. Ich war müde von der heutigen Aufregung, sodass ich mich auf das am Boden liegende Stroh einrollte und mit einem Funken von Hoffnung auf eine neue und bessere Zukunft einschlief.

Die Königin Der Finsternis  *ZodiacAward2019*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt