2.Der Marktplatz

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In dem Wagen indem ich mit noch ungefähr acht anderen Frauen saß war es stickig und heiß unter der Sonne, die auf die in regelmäßigen Abständen befästigten Metallstäbe schien, die uns am flüchten hinderten. Wir fuhren jetzt schon eine Stunde durch das Tal, welches ich seit länger als einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Als wir dem König vor die Füße geworfen worden waren um für unsere Taten zu büßen.

Die Wachen hatten nicht aufgepasst sodass es mehrere Sklaven geschafft hatten zu fliehen. Unter anderem auch Ich zwischen ihnen. Ich war fast ein ganzes Jahr lang unenddeckt in Andaria geblieben. In diesem Jahr hatte ich mir einige Feinde aufgebaut und Schulden angeschafft, da ich dem Mund manchmal zu voll nahm.
Und noch viele Dinge die ich im nachhinein bereue aber auch viele die ich gut heiße. Ich hatte es geschafft mir eine Wohnung in einem neben viertel zu kaufen. Doch eines Tages war ich betrunken in einer Taverne den Wachen des Königs direkt in die Arme gelaufen. Sie hatten mich festgenommen und dem könig vorgestellt. Dieser schickte mich jedoch wieder in dieses elende Loch.

Als wir heute früh um circa acht uhr los führen hatt ich mich noch ein letztes mal zu den Minen umgedreht und geschworen irgendwann einmal alle Sklaven die dort zum arbeiten gezwungen wurden zu befreien, bis das niemand mehr dort war und dieser schreckliche Ort in Vergessenheit geraten würde.
Die Landschaft sah noch genauso kahl und ausgemergelt aus wie ich sie in Erinnerung hatte. Hier und da standen noch einige Bauernhäuser oder Hütten doch sonst sah man weit und breit nichts außer blühenden Feldern und Wiesen. Die Straße hier draußen auf dem Land waren nicht die besten, sodass der Wagen manchmal leicht hinter und her ruckelte. Ich schaute mir die Frauen an mit denen ich gefangen war. Die meisten sahen schrecklich dünn und abgemagert aus, mit zerzaustem Haar und eingefallenen Wangen. Natürlich wusste ich, dass ich nicht viel besser aus sah. Doch da viel mir auf einmal auf das did meisten Frauen Überall Narben hatten ....vorallem an ihren Hälsen ! Es sah aus als ob man ihnen immer wieder mit einem kleinen Messer winzige Wunden zugefügt hätte, die jedoch so tief waren, dass sie narben hinterliassen. Ich konnte mich nicht halten und und schaute unauffällig auf den Hals des Mädchens, dass mir gegenüber saß. Es besaß blaue stechende Augen und blonge lange Haare die teilweise verfilzt waren. Ich nahm alle meinen Mut zusammen und fragte sie vorsichtig:" Entschuldige", wand sich noch an sie. Langsam drehte sie ihren Kopf zu mir und blickte mich mit ihren stechenden Augen an.
"Was willst du und wer bist du ?" entgegnete sie mit einer Gegenfrage ohne auf meine einzugehen. Ihre Stimme war erstaunlich hoch und schrill. Kurz überlegte ich ob ich ihr meinen echten Namen nennen sollte, doch ich entschied mich dagegen. Wer weiße wer sie war und wen sie alles kannte. Ich hatte mit einigen Menschen noch unbeglichene Rechnungen offen stehen auf die ich jetzt wirklich gut verzichten konnte. "Ich bin Samantha Amanera. Ich würde gerne wissen was das für Narben an deinem Hals sind. Ich habe sie auch bei den anderen gesehen. Weiß aber nicht im geringsten was sie bedeuten." antwortete ich halb flüsternd. Sie verzog ihren Mund zu einem grausamen Lächeln.
" Ich bin Kassandra Muneri und jede einzelne Narbe steht für ein Jahr Gafangenschafft in diesem Minen. Sie wurden uns jedes Jahr am gleichen Tag zugefügt. An dem Tag an dem wir zum ersten mal diese dunklen Gänge in Fesseln betreten mussten. Seit dem Tag an dem wir zu Sklaven erklärt worden waren." erklärte sie mit harter aber leiser Stimme und drehte sich anschließend weg, nachdem sie meinen unversehrten Hals eingehend musterte.
Ich zählte die Narben. Es waren fünf. Ich schaute auch wie viele die anderen besaßen. Keine hatte mehr als vier oder fünf. Ich hingegen hatte gar keine!! Wie ist das möglich ?? All diese Mädchen waren vielleicht halb solange gefangen gewesen wie ich und durften gehen ??!! Wut wallte in mir suf. Ich hatte die hälfte meines bisherigen Lebens in diesen Minen verbrache und sie nur einen winzigen Bruchteil ihres Daseins.
Den Rest der fahrt schwieg ich und schaute wachsam nach draußen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich vor uns durch die Gitterstäbe die spitzen und flachen Dächer der Stadt aufragen, die von der noch am Himmel stehenden Mittagssonne in goldenes Licht getaucht wurden. Dieser Anblick sah so schön aus, dass ich mich gar nicht mehr davon losreißen konnte! Auch als wir schon durch das Getümmel der Menschen fuhren, die den Wagen verstört ansahen konnte ich meinen Blick nicht abwenden. Erst als wir ruckelnd zum stehen kamen rang ich mich dazu durch weg zu sehen. Der Marktplatz auf den wir uns befanden war riesig! Viele verschiedene Stände priesen lauthals ihre Wahren an. Die verschiedensten Gerüche drangen zu mir vor wie der von  Lavendel oder der Duft nach Rosen.
Als gerade ein Mann mit blondem Haar rief er hätte die neusten Stoffe aus den fernsten Ländern. Etwas weiter erblickte ich Gemüsehändler und Ständig mit Essensangeboten, die die Menschen aufforderten etwas zu kaufen. Die Bürger gingen fröhlich ihren Geschäften nach, während ich aus dem Wagen gezerrt wurde nachdem mir erneut Hand und Fußfesseln angelegt wurden. Ich bekam Gänsehaut als meine nackten Füße das kalte Pflaster berührten, dass inzwischen glatt gelaufen war. Ein Wache zog an meiner Kette, sodass ich abrupt nach vorne gezogen wurde und beinahe das Gleichgewicht verlor. Es kümmerte ihnen nicht er lief einfach weiter geradeaus. Bis zu einer Art mini Tribüne auf der auch die anderen Grauen platziert wurden. Ich wurde zwei Treppenstufen hin aufgeführt und ganz links an der Seite aufgestellt. Meine Fesseln wurden mit der Kette an einem Art Ring, der im Boden eingelassen war, befästigt, sodass ich meine Hände und Füße kaum bewegen konnte.
Die insgesamt vier Wächter postierten sich um die ganze Erhöhung, die in der Mitte des Marktplatzes stand. Ich fühlte mich wie ein Objekt das man erwerben kommte und das war falsch, das wussten alle doch es interessiert niemanden. Langsam sammelten sich mehr und mehr Menschen vor der kleinen Bühne und betrachteten uns. Manche forschend und wissend andere eher mitleidig. Ich hasste sie beide ohne Zweifel, wie sie mich und die anderen Mädchen musterten. Da trat ein Mann mit buckeligem Rücken und blasser Haut nach vorne....

Ich hoffe es gefällt euch bis hier hin ! Ich würde mich über eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge sehr freuen !  Es muss schließlich spannend bleiben 😉😉

Die Königin Der Finsternis  *ZodiacAward2019*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt