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Wir Reiten hinein in den Wald der sich hinter dem Schloss entfaltet und Julian spricht erst als wir weit genug vom Schloss sind.
„Der Mann gehört zum Geheimdienst, der auch den Fall löst. Er ist ein alter Freund von mir und verstand meine Lage, er hilft mir dabei das nichts auf mich zurück zu führen ist." Sagt Julian und ich schaue zu ihm.
„Deine Lage? Du hast jemanden Ermordet." Sage ich und Julian sieht mich warnend an.
„Es hatte auch einen Grund." Sagt Julian und ich wollte schon nach fragen welchen, aber ich schließe meinen Mund wieder. Ich frage ihn lieber ein anderes mal, wo wir nicht in einem Wald sind.
„Ich bin nicht blöd Julian." Sage ich genervt und Julian hebt eine Augenbraue.
„Warum hast du ihm nichts von mir erzählt?" Frage ich und Julian schaut zu mir.
„Du bist das kleinste Stück in diesem Puzzle, ich brauche mir bei dir keinen Sorgen machen." Sagt Julian nur.
„Achso? Ich könnte einfach so zur Polizei gehen und dich Anklagen." Sage ich und Julian grinst.
„Das stimmt, aber ob man dir glaubt, ist die andere Sache?" Sagt Julian und ich lasse meine Schultern hängen, ich komme wahrscheinlich nie aus diesem Missgeschick.
„Ich habe ihn auch nichts von dir erzählt um dich zu schützen, er weiß wie man Leute zum schweigen bringt." Sagt er und mir läuft ein Schauer über den Rücken, denn ich weiß was mit schweigen gemeint ist.
„Ich verspreche dir, das du nicht mit hinein gezogen wirst. Wenn du mir versprichst das durch zu ziehen." Sagt Julian.
„Sonst was?" Frage ich und Julian schaut mich genau an.
„Muss ich das aussprechen?" Fragt er und er will darauf keine Antwort, ich kann mir ausmalen was er meint. Entweder er wird mich verraten an seinen Mann, mich bei der Polizei melden oder mich selbst zum Schweigen bringen. Alle drei Möglichkeiten würden mich in die Ruin bringen oder mich töten. Mir bleibt also nichts übrig als ihm zu gehorchen, wie ein Hund seinem Herrchen.

Als wir zurück im Schloss angekommen sind trennen sich unsere Wege wieder, er muss noch etwas für seinen Vater erledigen und was mache ich? Ich schaue mich im Schloss um, suche nach etwas was mich ablenkt. Ich gehe in die Bibliothek doch auch dort bleibe ich nicht lange, ich gehe in das Zimmer von Julian und öffne mein Haar um es zu kämmen und setze mich dann auf die Couch. Ich schaue aus dem Fenster, die Wolken hängen tief und es scheint als würde bald ein Unwetter kommen. Es wird immer Windiger und ich hole mir meine Bettdecke und kuschle mich auf der Couch ein. Ich warte bis der Sturm uns erreicht hat, dann stehe ich auf und suche schon einmal nach Kerzen im Schloss. In unserer Kammer finde ich mein Ziel.
„Da haben wir wohl beide die gleiche Idee." Höre ich Hannahs weiche Stimme und ich lächle sie glücklich an.
„Ja, die Wahrscheinlichkeit ist hoch das wir einen Stromausfall kriegen." Sage ich und Hannah nickt und wir verteilen die Kerzen im Schloss. Hannah unten und ich im zweiten Stock in den Zimmern der Königsfamilie, wir treffen uns auf der Treppe.
„Wir sollten alle Zimmer haben, machst du die Kerze auf der Treppe an wenn es ausfallen sollte? Ich übernehme dann das Wohnzimmer." Sagt Hannah und ich nicke.
„Ist alles gut?" Fragt sie und ich nicke wieder, sie muss aber auch immer was mitkriegen.
„Ich bin immer noch einwenig angeschlagen, wahrscheinlich werde ich doch noch Krank." Sage ich und Hannah sieht mich mitleidig an.
„Komm mit in die Küche ich mache dir Tee und Suppe." Sagt sie, nimmt meine Hand und ich bin froh Hannah zu haben. Sie hilft mir ständig, sie ist für mich da und hat immer einen Rat für mich. Wir setzen uns an den Tisch in der Küche und während ich meine Suppe schlürfe erzähle ich ihr von den Vorfall mit Joseph.
„Das sieht ihm gar nicht ähnlich." Sagt Hannah erschrocken.
„Ich weiß, deswegen verstehe ich es einfach nicht." Sage ich und schaue auf meine Suppe, ich will wegen Julian keine Freunde verlieren.
„Ich glaube er ist einfach nur Eifersüchtig." Sagt Hannah und ich nicke.
„Das denke ich auch." Bestätige ich ihren Verdacht.
„Ich denke das er sich wieder einkriegt, Jo wird das irgendwann akzeptieren und wird sehen das ihr beide zusammen passt." Sagt Hannah.
„Ich hoffe das so sehr, Joseph war immer wie ein Bruder für mich." Sage ich.
„Wahrscheinlich warst du aber mehr als eine Schwester für ihn." Sagt Hannah.
„Aber dafür kann ich doch nichts." Sage ich verzweifelt und nehme einen Schluck von meinem Tee.
„Ich weiß." Sagt Hannah und lacht.
„Komm ich bringe dich nach oben." Sagt sie, sobald ich meine Suppe fertig habe. Sie kippt mir noch frischen Tee ein und bringt mich dann in das Zimmer von Julian, ich bin froh das er noch nicht da ist.

Eure Soli 💕

Die Lüge in die ich mich verliebte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt