Das Titelbild der Times

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Als ich die Augen öffnete erhellte die aufgehende Sonne mein Zimmer. Sofort flog mein Blick zu der Stelle wo James gestern saß und mir beim einschlafen zugesehen hatte.

James hatte sich einen Sessel neben mein Bett gestellt. Sein Kopf stützte gegen seine rechte Hand. Seine Augen waren geschlossen. Ich drehte mich in seine Richtung. Er war eingeschlafen.

Neugierig beobachtete ich ihn. Schlafend sah James Gesicht erstaunlich friedlich aus. Wenn ich ihn so sehe würde ich niemals denken das er ein Verbrecher ist. Seine harten Züge waren verschwunden. Ich musterte seine geschlossenen Augen. Die Augenbrauen. Die Wangen. Seine Lippen. Das gar nicht mehr so gemachte Haar.

Plötzlich öffnete er langsam die Augen und sah mich direkt an. "Guten Morgen.", sagte er mit rauer Schalfstimme.

Mein Herz hopste. "Warst du schon wach?"

Er setzte sich auf. "Falls du damit fragst ob ich weiß das du mich beobachtet hast, ja."

Ich wich seinem Blick nicht aus. "Und, ist es dir unangenehm?"

Verwirrt von der Frage runzelte er leicht die Stirn. "Nein.", antwortete er wahrheitsgemäß. "Sollte es das denn sein?"

Ich erinnerte mich daran, dass James in Sachen Gefühle nicht so gut war. Ich lächelte ihn an. "Nein."

James stutzte kurz. Dann erhob er sich. "Ich muss arbeiten gehen.", murmelte er.

Ich nickte. "Danke."

Er blieb kurz stehen als er schon den Raum verlassen wollte. "Du hast dich genug bedankt, Caith." Ich antwortete nicht. Ich merkte bloß, dass es ihm unangenehm war. Aber wieso?

-

Ich saß am Frühstückstisch und rührte in dem Kakao vor mir herum. Eine weitere Nacht ist vergangen, seit meinem Albtraum. Tatsächlich hatte mir James zur nächsten Nacht wieder angeboten, bei mir zu sein um meine Albträume zu verhindern. Doch ich konnte ihn davon überzeugen das wieder alles in Ordnung war. Ich wollte einfach nicht noch so eine merkwürdige Situation. Außerdem wollte ich nicht, dass James die ganze Nacht wach blieb nur wegen mir. Er war völlig übermüdet. Ich brauchte zwar vier lange Stunden ehe ich irgendwann einschlief, doch an meinen Traum konnte ich mich nicht erinnern. Der Kakaogeruch stieg in meine Nase.

Ich setzte die Tasse an meine Lippen und begann zu pusten.

James war arbeiten. Bloß Sebastian war Zuhause. Noch immer versuchte Sebastian so oft wie möglich hier zu sein. Denn wieso diese Organisation hier eingebrochen war, war noch immer unklar. Auf jeden fall wollte mich James nur ungern den ganzen Tag alleine hier lassen.

Die Haustür knallte. Ich stellte die schwarze Tasse alarmiert wieder ab. War es James? Schon so zeitig? Oder jemand anderes?

Wie zu erwarten, erschien Sebastian keine Sekunde nach diesem Gedanken im Türrahmen. Er legte einen Finger an die Lippen.

Ich nickte. Dann beobachtete ich wie er zur Treppe ging. Ich hörte Schritte von unten. Dann verschwand Sebastian aus meinem Blickfeld.

Angespannt saß ich da. Was sollte ich machen? Sollte ich mich lieber wieder verstecken? Oder mich bewaffnen?

Da stiegen die schnellen Schritte die Treppe hinauf. Ehe ich mich entscheiden konnte oder mich fragen konnte was mit Sebastian passiert ist, erschien James Gesicht in meinem Sichtfeld.

Erstaunt sah ich ihn an. "James!" Einerseits war ich erleichtert, dass kein Südländer aus einer Untergrundorganisation vor mir stand. Doch die Atmosphäre die James mit sich brachte schickte mir Schauer über den Rücken. Er war wütend.

The case of Caithlyn Miller - Moriarty FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt