Ein Spiel mit dem Feind

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- James -

"James."

Ich sah auf. Sebastian stand in der Tür. Die Stelle um sein Auge färbte sich langsam bläulich.

"Hast du sie gefunden?", zischte ich ihn an. Ansonsten könnte er sofort wieder verschwinden und weiter nach Informationen suchen. Seit gestern suchte ich in meinem Netzwerk Hinweisen wo Caith sein könnte. Eines stand bis jetzt fest. Sie war nicht mehr in London. Und das erleichterte die Suche nicht im geringsten. Genauso wenig trug es dazu bei das ich meinem Freund wieder ohne Wut in die Augen sehen könnte.

"So in der Art."

Ich verengte die Augen. "Was soll das heißen?"

"Die spanische Mafia hat sich gemeldet."

Ich erhob mich. "Sie ist wieder dort." Natürlich hatte die Polizei nicht eine vollständige Untergrundorganisation zerschlagen können. Alles was sie damals bei Caiths Rettung erreicht hatten, war einen Stützpunkt zu stürzen. Sicher konnte der Großteil der Mitglieder sowieso rechtzeitig fliehen.

"Man hat uns eine Videobotschaft gesendet.", erklärte Sebastian. Ich folgte ihm mit schnellen Schritten. In dem Zimmer wo sonst immer Caith auf dem Sofa ein Buch laß, stand ein aufgeklappter Laptop auf dem Tisch. Ein Video war geöffnet. Ich kannte den Kerl nicht der mir entgegen blickte. Sein Schnauzbart machte ihn bloß noch unsympathischer.

Sebastian startete die Botschaft.

Der Fremde lächelte uns an. "Moriarty. Der ach so große Verbrecher. Man hat mir geraten sich von Ihnen fern zu halten.", erklärte er fast schon neckisch. "Bloß gibt es da eine Sache die Sie nicht hätten tun dürfen. Sie haben vor einiger Zeit einen Informanten von uns getötet. Bedauerlicherweise bevor er uns sagen konnte was wir wissen wollten. Sie wussten genau das er den Code beschaffen hat. Wir möchten ihn wieder." Sein Blick war stählern. "Und ich denke Sie zeigen sich kooperativ." Das Bild wurde geändert. Meine Finger gruben sich in meinen Handballen. Eine Überwachungskamera zeigte Caith, wie sie kraftlos in Fesseln an einer Wand hing. Der Raum war karg und klein. Sah aus wie ein Keller. "Wir haben ihr noch nichts getan. Jedenfalls nicht relevantes. Ich verschwende weder meine Zeit noch die meiner Mitarbeiter damit jemanden zu foltern. Sollten Sie allerdings einen kleinen Denkanstoß benötigen, helfe ich gerne nach. Ich gebe Ihnen bis morgen Abend um Acht Zeit. Wenn ich bis dahin keine Reaktion Ihrerseits bekomme werde ich Ihnen noch eine zweite Chance geben, über mein Angebot nach zu denken. Ich denke Sie verstehen wie ich das meine."

Mit diesen Worten stoppte das Video. Zurück blieb ein Bild von Caith das ich nie sehen wollte. "Oooh... wenn er ein Spiel will, dann soll er eines bekommen.", zischte ich und wandte mich dann an Sebastian. "Mach ausfindig von wo es geschickt wurde." Ich zog mein Handy. "Wir werden nicht einfach unter seinen Regeln spielen."

- Caith -

Schwach hing ich in meinen Ketten. Wie lange war ich schon hier? Mein Zeitempfinden war verschwunden. Dafür knurrte mein Magen. Doch viel schlimmer als der Hunger war mein Durst.

Die Tür öffnete ich. Der Schnauzbart.

"Ich hoffe Sie hatten nicht Recht mit Ihrer Behauptung nur eine Kundin zu sein.", sprach er aus und kam auf mich zu. Ich blickte ihm schweigend entgegen. Er legte den Kopf schief. "Bis jetzt hat er nicht auf meine Nachricht reagiert. Sie sollten hoffen das er das noch tun wird. Ansonsten gibt es keinen Grund mehr meinen rachsüchtigen Mitarbeiter mit verstauchter Nase zurück zu halten."

James wusste Bescheid. Diese Erkenntnis beruhigte mich. Auch wenn sie mich zeitgleich unruhig werden ließ. Was genau hatte er vor? Würde alles gut aus gehen?

"Wie lange bin ich schon hier?", fragte ich.

Er lächelte. "Erst ein paar Stunden, ein Tag, zwei Tage? Sie sind eingeschlafen. Wie lange Sie wohl weg waren?"

The case of Caithlyn Miller - Moriarty FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt