Kapitel 1 - Der Neue

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5. Oktober

Zwei der Angestellten hier öffneten meine Zimmertür,der eine hieß Mr.Goldman den anderen kannte ich nicht. Sie hielten einen Jungen meines Alters an beiden Armen fest. Nun stießen sie ihn unsanft in mein Zimmer. Einer von ihnen murmelte noch "Bis zum Abendessen!" dann machten sie die Tür hinter sich zu und verschlossen sie wieder.

Wow ist lange her,dass ich nen Zimmergenossen hatte.

Der Junge tobte und zog an der Tür er schrie um Hilfe,während ich still in der linken hinteren Ecke des Raumes hockte. Ich spürte seine Angst und auch wie groß seine Wut war.

Er hat ja richtig Panik. Ich muss ihn irgendwie beruhigen er tut mir leid.

"Beruhige dich. Es bringt nichts.",kam es schwach und leise von mir.

Er drehte sich blitzartig um. Anscheinend hatte er noch nicht mal bemerkt,dass ich auch hier bin,so erschrocken wie er war.

Er verstummte. Langsam setzte er sich auf eines der beiden Betten,doch er wandte den Blick nicht von mir ab.

Wir schwiegen uns an. Keiner traute sich etwas zu sagen.

Ein lauter Knall auf dem Flur brach die Stille.

"Was war das?" Er wurde panisch und unruhig.

"Das war nur die große Tür am Anfang des Ganges."

Mit dem muss ich wirklich vorsichtig umgehen. Er ist ja noch richtig schreckhaft.

Er beruhigte sich wieder. Nun musterte ich ihn.

Er hatte schwarze Haare die ziemlich durcheinander waren. Er war gut gebaut,hatte einen ziemlich trainierten Körper. Seine Augen waren dunkelblau. Er war vielleicht ein paar Jahre älter,als ich,aber nicht viel. Er hatte ein hübsches Gesicht. Er war nicht so blass,wie ich,seine Haut war leicht braun,als käme er gerade aus dem Sommerurlaub. Ich war neugierig geworden.

"Woher kommst du?",fragte ich ihn und versuchte möglichst nett zu klingen.

Er sah mich verdutzt an. Doch er antwortete mir.

"Ich komme aus New York. Doch geboren bin ich in Miami. Und du?"

"Ich habe schon viel von New York gehört. Aber ich war noch nie dort. Meine ursprüngliche Heimat ist Alaska. Ich bin mit meiner Familie sehr oft gereist.",ich musste kurz lächeln,als ich daran zurückdachte.

Es war immer so schön. Ich vermisse meine Familie so sehr. Warum haben sie mir das angetan und mich hier abgegeben. Ich hab doch immer alles richtig gemacht. Ich versteh es immer noch nicht.

"Du musste mir unbedingt ein paar Geschichten von euren Reisen erzählen,wenn du zeit dazu hast.",ich merkte,dass er langsam auch neugierig wurde.

Plötzlich ertönte ein Lautes klingeln.

Die Zimmertüren öffneten sich automatisch.

Die Klingel stoppte. Nun hörte man lautes Gelächter und wildes rumgerenne auf den Gängen.

"Komm mit es gibt Abendessen."

Ich rappelte mich mühevoll auf. Auch der Junge richtete sich auf und wir verließen unser Zimmer.

The pain never endsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt