Kapitel 10 - Geh,aber bleib.

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2. November / 3. November

Ich hatte kein Wort mehr mit ihm gesprochen.

Mir fiel das alles nicht leicht.

Es hat ihn verändert. Das strahlen in seinen Augen war verschwunden. Er aß nicht mehr viel. Sein lächeln hatte ich schon lang nicht mehr gesehen.

Er schien zu sterben,innerlich.

Langsam,aber schmerzvoll.

Ich kannte das nur zu gut.

Ich weiss nicht,wie lange er das alles noch packt,aber da muss er jetzt alleine durch,so wie ich.

...

Das Training hatte begonnen.

Wir mussten 2 Stunden lang hin und her schwimmen.

In der ersten Stunde war alles noch okay.

Ich blickte kurz zu Connor, der kämpfte,dass er das packt.

Plötzlich überkam ihn ein Ansturm von Schwäche. Er schaffte es nicht sich über Wasser zu halten. Er sank langsam.

Keinen interessierte es. Alle taten so,als wäre nichts.

Dr.James half ihm nicht.

Hier herrschte das Motto:

Die Schwachen bleiben liegen,die Starken stehen wieder auf.

Niemand würde ihm helfen.

In der Mitte des Beckens stoppte ich.

Er war genau unter mir.

Tu es doch, verdammt nochmal!

Ich dachte nicht mehr lange nach. Ich atmete ganz tief ein und tauchte unter.

In meinem Kopf zählte ich die Sekunden.

1..2..3..4..5..6..7..8..9..10..11..12..13..14..

Ich fühlte mit meiner Hand seinen Arm. Ich zog ihn zu mir und umklammerte seinen Oberkörper.

Ich schaffte es noch ein Stück nach oben. Dann konnte ich nicht mehr. Wir sanken erneut.

Jetz bloss nicht aufgeben!

Ich hatte jedoch bereits aufgehört zu hoffen.

Doch dann erreichten wir den Grund. Ich stand auf dem Boden. Mit all meiner letzten Kraft stieß ich mich vom Boden ab. Es klappte tatsächlich wir erreichten die Oberfläche. Ich atmete ein. Meine Lunge füllte sich mit Luft.

Geschafft!

Ich legte ihn auf den Beckenrand.

Ich flehte Dr.james so lange an bis er ihm half.

Er drückte auf seinen Brustkorb.

Connor begann stark zu husten und spuckte Wasser. Er konnte wieder atmen.

Ich war so froh. Alles war mir in diesem Moment egal.

Er öffnete seine wunderschönen Augen.

"Du?",kam es nun schwach von ihm.

"Alles wird gut.",ich setzte mich neben ihn und streichelte über seine nassen,rabenschwarzen Haare.

Ich brauche ihn. Ohne ihn geht nichts.

"Ok,ihr beide geht auf's Zimmer. Für heute kann ich nichts mehr mit euch anfangen."

"Danke,Sir."

Mit zitternden Beinen rappelte er sich auf.

Ich stützte ihn.

Es dauerte lange bis wir im Zimmer waren.

Er legte sich in sein Bett.

Sein Atem ging schwer.

Er war so erschöpft. Er hatte in den letzten Wochen stark abgenommen.

Aber er war nicht so dürr, wie ich.

Ich setzte mich zu ihm,legte meine Hand auf sein Herz und blickte in seine Augen.

"Es tut mir so leid.",er schaffte es gerade noch dies zu sagen.

"Was?",natürlich wusste ich genau,was er meinte.

"Vieles. So unendlich vieles.",er schloss die Augen und schlief sofort ein.

"Alles wird wieder gut. Ich bleib bei dir."

Ich wusste nicht ob er es noch hörte. Ich weiss nicht wie lange ich noch brauche bis ich ihm ganz verzeihen kann,doch ich kann nicht ohne ihn.

Ich legte mich in mein Bett und starrte die Zimmerdecke an.

Ich blieb noch gefühlte 2 Stunden so liegen bis ich einschlief.

...

Ich schreckte hoch. Ich war schweißgebadet. Ich blickte auf meine uhr. 2:26 Uhr.

Ich hasste Albträume. Am Ende von jedem fiel ich von irgendwas in den sicheren Tod. Doch ich kam nie unten an.

Seit ich hier bin habe ich fast immer Albträume.

Als ich noch ein kleines Mädchen war hat mein großer Bruder mich im Arm gehalten,wenn ich wieder schlecht träumte.

Und dann eines Tages..

Nein jetzt nur nicht weinen.

*Flashback*

"Und es tut mir so leid.",meine Mutter umarmte mich ganz fest. Dann stieg sie zurück in's Auto. Sie wollte nicht dass ich sehe,wie sie weint. Durch das Fenster sah ich,wie sie zur Flasche griff.

"Vergiss nie,dass ich dich liebe,ja?",mein Bruder nahm mich ein letztes Mal in seine Arme. Er begann zu weinen. Ich verstand noch nicht was los war.

"Sei immer schön artig und pass auf dich auf meine kleine.",mein Vater küsste mich auf die Stirn.

"Und jetzt geh mit den netten Männern mit."

Ich verstand nichts. Ich wollte zurück zu meinen Eltern. Dann wurde ich brutal von den zwei grossen Männern gepackt.

Ich hatte Angst.

Ich schrie nach meiner Mutter, meinem Vater und meinem Bruder.

Doch sie fuhren einfach und ließen mich mit den Bestien alleine.

Das war der Anfang vom Ende.

*Flashback Ende*

Ich drehte mich nach links und nach rechts. Ich fand keinen Schlaf.

Ich quälte mich.

Ich will doch nur schlafen.

Um 3 uhr gelang mir das auch.

Meine Augen wurden schwer und schon schlief ich.

The pain never endsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt