Kapitel 11 - Nur die Wahrheit

17 1 0
                                    

3. November

Langsam öffnete ich meine Augen.

Ein paar Sonnenstrahlen kämpften sich in das Zimmer. Ich setzte mich langsam auf.

Es ist schon hell draußen,wie spät muss es denn dann sein?

Ich wollte einen Blick auf die Uhr werfen,doch wurde abgelenkt. Die Zimmertür wurde aufgesperrt.

Mr.Larski betrat das Zimmer.

Shit! Wir haben den Unterricht verpasst.

"Wie geht es ihm denn?",merkwürdig er war überhaupt nicht verärgert.

"Ich weiss es nicht, sir.",das stimmte sogar.

"Ich möchte, dass ihr den Rest dieser und der nächsten Woche nicht zum Unterricht erscheint."

"Warum denn,sir? Er kann schon in den Unterricht."

"Der Chef möchte nicht dass eure Mitschüler mitbekommen,was passiert ist."

"Aber sie waren doch dabei,sir."

"Ja,aber angeblich wissen sie von nichts und das soll so bleiben. Wenn das nach aussen gelangt dass hier die Kinder gefährdet sind dann können wir dicht machen."

"Aber die Eltern wissen doch sowieso nicht was mit ihren Kindern ist,sir."

"Schluss jetzt! Ihr kommt nicht zum Unterricht und dabei bleibt es vorerst!",jetzt wurde er richtig wütend.

"Ja..ok..sir.",ich war erstaunt.

Was hat ihn denn so verärgert?

Er knallte die Tür zu und schloss ab.

Dur den Lärm war Connor jetzt auch wach.

"Wie geht es dir denn? Besser?",ich war richtig besorgt.

"Ja,etwas besser ich hab nur Kopfschmerzen."

"Willst du vielleicht etwas trinken?"

"Ja,bitte."

Ich stand also auf und nahm ein Glas von meinem Schreibtisch und verschwand damit im Badezimmer. Ich füllte das glas mit kaltem Leitungswasser.

Er hatte sich schon aufgesetzt als ich zurück kam.

"Hier bitte.",ich reichte ihm das Glas.

Er trank das glas sofort aus und ich stellte es zurück auf den Tisch.

Ich setzte mich zu Connor auf's Bett.

"Hey,bist du schon wieder Aufnahmefähig?"

Jetzt oder nie.

"Ja,denk schon."

"Ich muss mit dir reden."

"Ok,schiess los."

"Du hast doch gefragt was hier los ist oder?"

"Ja,hab ich."

"Ok,hör mir zu.

Ich hab damals mit Michael mal im Sekretariat nachgesehen. Wir wollten einfach antworten verdammt. Und ja is auch egal wie wir das geschafft haben. Aber wir haben die Antworten auch bekommen.

Keiner von uns ist freiwillig hier. Sie suchen sich absichtlich Familien mit wenig Geld aus. Und das Kind aus der Familie das sie am tauglichsten finden "kaufen" sie dieser Familie dann ab. Die Familien wissen dass sie ihr Kind wahrscheinlich nie wieder sehen werden.."

"Moment. Meine Eltern haben mich verkauft?!",er war so zornig. Aber nicht auf mich. Er ballte seine Fäuste.

"Hätten sie nein gesagt dann hätten sie dich mit Gewalt von deiner Familie entfernt."

"Ich versteh das alles nicht. Warum sind wir denn so wichtig für diese Wichser hier?"

"Sie bilden uns aus..für..für..einen Kampf. Eines Tages werden wir Soldaten und kommen zur Bundeswehr.

Jedes Jahr kommen neue und jedes Jahr gehen die,die bereit sind."

"Halt stopp! Ok,war lustig wir haben alle grlacht ha ha ha und jetz die Wahrheit verdammt!",ich wusste er würde mir nie wehtun,aber ich hatte gerade trotzdem Angst vor ihm.

"Das war leider nur die Wahrheit.",ich blickte zu Boden.

"Scheisse verdammt! Wir müssen hier sofort raus!"

Er wollte aufspringen doch ich packte ihn am Arm und hielt ihn fest.

"Bitte lass es. Das bringt doch nichts. Noch nie hat es jemand geschafft hier raus zu kommen."

Er setzte sich wieder.

"Dann sind wir eben die Ersten."

Mein Gott,bist du naiv.

"Ich würde alles tun um dich hier raus zu holen."

Er drehte meinen Kopf langsam in seine Richtung und sank mit seiner Stirn gegen meine.

"Alles. Verdammt wirklich alles. Ich will so sehr dass du ein schönes Leben hast."

Nicht weinen. Nein,nicht weinen.

Stark sein..stark sein..Stark sein!

"Ich lass mir etwas einfallen, versprochen."

Ich schloss meine Augen.

Und schon lagen meine Lippen auf seinen.

Er legte sich zurück in's Bett und ich legte mich zu ihm.

Diesmal war es er der den Kuss begann. Er streichelte zärtlich meine Wange,doch verließ meine Lippen nicht.

Und schon fingen unsere Zungen an miteinander zu tanzen immer schneller schließlich gab meine nach und unsere Lippen kamen wieder zusammen.

Verdammt wir könnens einfach nicht lassen.

The pain never endsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt