7 Red and sad

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Ich gucke mir selbst in die Augen.

Gequollen, rot, nicht mehr wirklich als Augen zu erkennen.

Meine Mutter fragte bereits, so liebevoll sie konnte, wer mich denn verprügelt hätte.


Die Liebe?


Da mir der Spiegel allerdings doch nicht, wie ich Anfangs hoffte, einige Antworten schenkte, wusch ich mein Gesicht mit warmem Wasser.


Kalte Überraschung; das Wasser fühlte sich nur in meinen kalten Händenwarm an, da mein Gesicht noch immer vom stundenlangen weinen heiß war. Kein Fieber.


Meine Wangen wurden rot.

Makeup würde ich sicher nicht benutzen, wegen meiner einerseits schlechter Kenntnis und andererseits wollte ich nicht aussehen wie andere in meinem Jahrgang, aufgesetzt, gespielt, mit einer Maske, die alles Lebende unter sich abdeckte und einen zum Lächeln zwang.


Sollen sie doch sehen, dass ich mir, wegen irgendeinem für sie sinnlosen Grund, die Augen ausgeheult habe.


Sollen sie doch fragen ob es mir gut geht und mich dann am nächsten Tag doch wieder ignorieren.


Sollen sie doch tuscheln.


Sollen sie mich doch komisch finden.


Sollen sie mich doch mit ihren hässlichen Clownsfressen angrinsen.


„Du kommst zu spät!"


Sie hatte recht. Ich merkte selbst, dass ich grade überreagierte, michzu sehr in die Situation hineinsteigerte.


Gezwungenermaßen schulterte ich meinen Rucksack und wollte aus dem Haus, wurde allerdings von meiner Mutter, die mich soeben noch vor dem zu spät kommen warnte, aufgehalten.


Essen.

Sie wollte von mir, dass ich mir entweder welches mitnahm oder jetzt was essen würde.


Welche Ausrede Heute?

Ich würde mir was kaufen?

Meine Freundin hatte eine Wette verloren?

Ich hätte früh Schluss?

„Ich hole mir in der Cafeteria was zu Essen, bis heute Abend."


Musik in den Ohren, schnellen Schrittes, im Takt zur Musik.

unknownWhere stories live. Discover now