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31.12.18

Ein weiterer Tag, ein weiterer Moment, eine weitere Tragödie.

Normalerweise war es normal, dass man sich stritt in einer Beziehung, doch wenn man das gefühl hatte, missverstanden zu werden, dann hatte es eine völlig andere Bedeutung.

Eunjae und Hoseok hatten sich beide gestritten, doch sie stritten sich nicht wegen dem Abendessen.

Auch nicht wegen der Arbeit.

Nein, sie stritten darum, dass Eunjae sich anscheinend verändert hätte.

Es nervte sie. Sehr.

Schon damals, war es bei Eunjae so, dass sie immer missverstanden wurde, egal bei welcher Sache. Damals war sie auch noch jung, also konnte sie verstehen, dass sie etwas zu übertrieben gehandelt hatte.

Doch nun war sie 20 Jahre und ließ sich das nicht gefallen. Auch wenn sie Hoseok liebte, so musste er genauso auf Kompromisse eingehen. Er musste sie genauso akzeptieren, wie Eunjae das auch bei Hoseok tat.

„Hoseok ich habe mich nicht verändert, es ist nur sehr ungewohnt ohne meine Eltern." Gab Eunjae, Hoseok zu verstehen. Doch das machte ihn nur noch wütender.

„Du bist aber kein verdammtes Kind mehr Eunjae. Du wirst meine Frau, du bist erwachsen, also handle auch wie eine Erwachsene Frau." Hatte er genervt von sich gegeben.

Das Eunjae sowas von ihrem Verlobten hörte, machte sie traurig. Sie war verletzt von den Worten die er sagte, doch er hatte recht.

Sie hatte sich irgendwie verändert.

„Hast du Zweifel? Willst du mich nicht mehr heiraten? Wird dir das alles zu viel?" Hoseok redete sich in rage und lief hektisch hin und her. Seine Haare am raufen.

Eunjae war geschockt, niemals würde sie Hoseok nicht heiraten wollen. Sie liebte ihn schließlich. So fühlte es sich zumindest an. Ihr war nur momentan nicht wohl.

Doch das hatte nichts mit ihm zutun.

„Hoseok..nein, natürlich will ich dich heiraten..jetzt beruhige dich doch mal!" Eunjae lief zu Hoseok, nahm sein Gesicht zwischen ihre beiden Hände und schaute ihm ruhig in die Augen.

„Ich liebe dich. Nur dich. Okay?" Sie musterte sein Gesicht und streichelte seine Wangen, was sie beruhigte und auch Hoseok runterbrachte. Sie machte sich Vorwürfe, ihn so kalt und abweisend behandelt zu haben, das alles nur, weil sie mit den Gedanken ganz woanders war.

"Entschuldige Jagiya, dass war nicht okay von mir..." Hoseok musterte die Lippen von Eunjae, küsste diese anschließend und schloss sehnsüchtig die Augen. Ein Feuerwerk der Glücksgefühle gingen in Hoseok auf.

Doch waren diese Gefühle auch echt? Liebte Hoseok, Eunjae wirklich?

Und was war mit Eunjae?

Sie küsste zwar Hoseok, doch irgendwie hatte es nicht dasselbe prickeln wie damals, als sie jünger waren. Sie schmiss den Gedanken sofort weg, ließ sich nicht weiter davon beirren.

Natürlich liebte sie Hoseok.

Sonst wäre sie heute nicht seine Verlobte und würde ihn küssen, ihn liebkosen. Sie liebte Hoseok.

Und je öfter sie sich diesen Satz, wie ein Mantra rauf und runter dachte, glaubte sie auch daran.

Einige Stunden des Streits waren nun vergangen, die beiden hatten sich wieder vertragen und es lief genauso harmonisch, wie davor auch.

Hoseok musste wieder zurück zu seiner Firma und Eunjae arbeitete von zuhause aus.

Richtig. Sie arbeitete. An ihrem Geburtstag arbeitete sie und das war nur eine von vielen Sachen, die sie sich eigentlich geschworen hatte, niemals zu tun.

Und schon dachte sie wieder an ihren damaligen besten Freund und Jugendliebe, Min Yoongi. Es gab keinen Moment, wo sie nicht an ihn dachte.

Sie erinnerte sich an folgende Situation damals...

31.12.14

Eunjae wurde dieses Jahr 17 Jahre alt, doch sie war nicht in feierlaune. Warum? Weil ihr geliebter bester Freund am Arbeiten war. Richtig. Ihr bester Freund war an ihrem Geburtstag arbeiten.

Sie war traurig, beleidigt, etwas enttäuscht. Doch konnte sie ihm nicht böse sein, es war nicht seine Schuld, dass seine Chefin sehr streng war. Doch er meinte, dass er am Abend für sie da wäre, meinte auch, dass sie aufhören sollte so zu nerven wie ein kleines Kind.

Sie wäre ja immerhin jetzt 17 Jahre alt.

Dieses Gespräch war nun auch circa vier Stunden her, sie hoffte einfach, dass Yoongi bald hier wäre. Denn, auch wenn er sie wieder geärgert hatte, wollte sie nur mit ihm diesen Moment feiern.

Er war einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, auch wenn er das nicht wirklich wusste oder sah.

Eunjae war nur am nachdenken, bis es anfing an der Tür zu klingeln.

Sie rannte die Treppen hinunter, öffnete die Tür ruckartig und strahlte ihrem besten Freund ins Gesicht.

Er stand da, wundervoll wie immer, mit seinen blondgefärbten Haaren und seinem schwarzen Parker, brachte er einen wunderschönen Kontrast zustande.

Es ließ ihn Erwachsener wirken und das gefiel ihr.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich zu dir kommen werde." Sprach er mit einem grinsen auf den Lippen, während Eunjae einfach nur glücklich nickte.

Ab da wurde ihr klar, dass sie sich immer auf Yoongi verlassen konnte.


Back to reality.

Nun sind einige Jahre vergangen, Eunjae war erwachsen und sie tat genau das, was er damals gemacht hatte.

Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht zu ihm gehen würde und keiner auf sie warten würde. Hoseok war in seiner Firma, nur Eunjae war allein zuhause.

Sie musste leicht schmunzeln, an die Erinnerung mit Yoongi. Er war wirklich sehr zuversichtlich, dass hatte sie an ihm geliebt. Das und viel, viel mehr.

Doch sie vergaß nicht, dass Yoongi immer noch die Person war, die sie hatte stehen lassen.

Auch wenn die Erinnerungen noch so schön waren und sie momentan mehr als nur verwirrt über sich selbst war, hatte er sie stehen lassen..


Und dass würde sie ihm sicherlich nicht so schnell verzeihen.

my best enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt