Kapitel 1

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"Ich gehe heute aus, Mama."

"Ohh schön, Justine. Nimmst du wen mit?"

Ich nicke, bis mir einfällt, dass sie mich ja gar nicht sehen kann.

"Ja, ich hole Maria gleich ab."

"Passt auf euch auf und fahr' vorsichtig."

"Ja Mama, ich muss jetzt auflegen. Wir sehen uns am Sonntag, ja? Ich backe deine Lieblingskekse, freu dich drauf."

"Ja, mein Schatz! Habt Spaß."

Ich lege auf und ziehe meine Jacke an. Nachdem ich mein Outfit nochmal angeschaut habe, gehe ich zu meinem Auto und fahre los. Auf dem Weg zu Maria kommt im Radio zufällig mein Lieblingslied.

Ich drehe es lauter und fange an mit zu singen und mich zu dem Lied zu bewegen. Als ich an einer roten Ampel anhalte schaue ich währenddessen nach links und verstumme sofort, als ich merke, dass mich ein blonder Mann anschaut. Meine Wangen werden sofort rot und ich schaue wieder geradeaus. Bitte, bitte lass ihn an mir vorbei geguckt haben. Ich schaue nach links um meinen Gedanken bestätigen zu wollen. Aber nein, er schaut direkt in meine Augen und lächelt. Oh nein wie unangenehm.

Sobald grün ist, fahre ich sofort los. Na ein Glück, hoffentlich sehe ich den nicht nochmal wieder. Ich halte vor Maria's Wohnung. Ich muss gar nicht lange warten, denn sie kommt sofort zu mir und sie sieht mal wieder gut aus. 

"Hallöchen Justine. Oh wow, warum so hübsch?"

Sie umarmt mich und ich antworte ihr: "Aber selber, du mit deinem Style, der fällt überall sofort auf."

Sie lacht und schnallt sich an. Nachdem ich losgefahren bin, erzähle ich ihr davon, was mir eben an der Ampel passiert ist. 

"Blond sagst du? Du stehst doch auf blonde Männer! Warum hast du nicht einfach zurück gelächelt?"

"Ja keine Ahnung, der war nicht mein Typ.", versuche ich mich heraus zu reden.

Sie schaut mich an.

"Justinee, warum lügst du soo?"

Ich halte neben dem Hintereingang der Bar und wir gehen sofort rein. Die Musik ist laut aber noch so leise, dass man sich unterhalten kann. Die Bar hat etwas Altmodisches an sich, aber ich fühle mich sofort wohl.

"Weißt du was? Die erste Runde bezahle ich."

Wie setzen uns an die Bar, von der man einen guten Blick auf die Bühne hat. Maria bezahlt die erste Runde und schon stoßen wir an.

"Heute kommt also eine Band? Wie heißt die?"

Sie lächelt und zeigt auf ihren Mund.

"Smile."

Ich nicke, bin aber nicht wirklich begeistert. Warum sollte eine gute Band sich 'Smile' nennen? Ich lasse meinen Blick durch die Bar schweifen und sehe kaum Männer, nur hübsche Frauen. Mhh komisch. Ich nehme einen Schluck von meinem Wein und schaue auf meine Uhr. Kurz vor 9, also müssen sie ja gleich kommen.

Die Musik wird leiser und das Licht wird auf die Bühne gerichtet. Zwei Männer betreten die Bühne und winken zum Publikum. Maria hat schon Blickkontakt zu dem einen aufgenommen und flirtet schon.

"Sag mal, willst du noch was trinken?"

Ich nicke und konzentriere mich auf die Bühne. Sie schuppst mich leicht an und drückt mir 2 kurze in die Hand.

"Maria! Ich muss doch noch fahren!"

"Justine. Beruhig dich doch mal. Dann fahren wir später mit dem Taxi."

Ben HardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt