Kapitel 10

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"Lass mich los!"

"Justine, lass mich das bitte alles erklären.", sagt Ben und schaut mich verzweifelt an.
Ich reiße mich los und versuche zu gehen. Das er mir gerade weh tut, merkt er anscheinend überhaupt nicht.

"Justine! Bitte, nur 5 Minuten."
Ich drehe mich um und schaue ihn verletzt an. Er schaut mich an und das nicht gerade glücklich. Ben hat wohl jetzt endlich verstanden, was er hat gehen lassen.
Dann nicke ich aber. 5 Minuten. Länger aber nicht. Ich setze mich neben ihn und er lächelt. Wie ich dieses Lächeln vermisst habe, ich muss auch lächeln. Trotzdem schaue ich prüfend auf meine Uhr.
"Du siehst gut aus.", sagt er.
"Du siehst auch nicht schlecht aus.", sage ich und lüge nicht, er trägt einen schwarzen Anzug mit schwarzen Schuhen. Schwarz ist einfach seine Farbe. Eigentlich habe ich doch gelogen, er sieht nicht nur gut aus. Er ist der hübscheste Mann den ich kenne.

"Justine, eins musst du wissen, bevor ich anfange, alles zu erzählen, ich liebe dich immer noch, ich habe nie aufgehört damit und werde es auch niemals. Als ich dich gesehen habe, hat mein Herz angefangen zu rasen und ich wollte dich unbedingt nehmen und küssen."
Ich schaue ihn unglaubwürdig an und alles in mir fängt an zu kribbeln, mein Herz macht gerade Saltos und mir wird plötzlich total heiß.
Was macht er nur mit mir?
Ich nicke leicht und er erzählt los.
"Ja, die Verlobung war echt, aber nicht der Grund, sie hatte mir erzählt, sie sei schwanger, von mir und da das sonst ein schlechtes Bild auf die Band geworfen hätte, sollte ich sie heiraten."
"Wer hat dir das denn vorgeschrieben?", frage ich nach und kann es noch gar nicht fassen.
"Paul Printer."
"Huh, ich verstehe.", sage ich, verstehe aber trotzdem nicht, warum er mir das nicht einfach erzählt hat, dass er es nicht aus freien Stücken getan hat.
"Sie war im Endeffekt gar nicht Schwanger, sondern nur auf mein Geld aus und natürlich auch auf den Ruhm, den ich mit mir trage."
Ich nicke und nehme meine Augen nicht von seinen.

"Ich habe sie gar nicht geliebt, bitte glaub mir, ich durfte es dir einfach nicht erzählen. Weil du hättest es ja jemandem erzählen können und dann hätte er seinen Ruf verloren."
Ich nicke weiterhin, aber innerlich bin ich total am ausrasten!

Ich wende meinen Blick zu Maria und muss etwas grinsen. Die beiden knutschen rum. Ben schaut auch hin und muss lachen.
"Ach die beiden."
"Weißt du warum sich Joe von ihr getrennt hat?", frage ich wieder total ernst.
Er schaut mich an und nickt.
"Er wollte plötzlich, dass sich alle jemanden suchen. Aber Neue, keine von den Alten. Diese Frauen, die hat er für uns ausgesucht. Nur mit Nachdruck durfte Brian Stephanie überhaupt heiraten."
Ich schaue geschockt. Ein Manager, der über dein Leben entscheidet. Der eine Frau für dich aussucht und dich dazu zwingt fremde Leute zu heiraten. So was sollte verboten und bestraft werden.

"Ich liebe dich, Justine, ich liebe dich immer noch und möchte mein Leben mit dir verbringen. Bitte glaub mir. Ich wollte sie gar nicht, ich wollte und will immer nur noch dich."

Mein Herz schlägt so laut, dass ich Angst habe, dass er es hören könnte.
"Ben, ich..ich bin verletzt worden, von dir und deiner kalten Art. Ich weiß, ich war nicht gerade besser, aber ich liebe dich und dann kommt so was. Es wäre mies, dir schuld an allen zu geben.. Ich kann dir verzeihen, aber mehr auch erstmal nicht.", sage ich ehrlich.

Ich stehe auf und will gehen. Doch er steht auf, nimmt meine Hand und legt seine Lippen auf meine. Ich bin etwas geschockt, doch erwidere den Kuss nach kurzer Zeit. Ich hatte ganz vergessen wie toll er doch küssen kann. Ich habe ganz vergessen wie toll er riecht. Ich habe alles ganz vergessen. Ich habe ihn vergessen. Doch jetzt erinnere ich mich wieder. Mein Bauch kribbelt total und ich löse mich von ihm. Wir schauen uns an und sind außer Atem.
Mein Magen knurrt und wir schauen erst auf meinen Bauch und dann uns an. Wir lachen los und ich freue mich total, dass wir wieder zusammen lachen können.

"Gib mir noch etwas Zeit, ja?", sage ich und schaue ihn an, er nickt mir zu, aber küsst mich nochmal.
"Ben! Ich habe doch gesagt, gib mir Zeit.", lache ich.
"Ich dachte, dass sei genug Zeit gewesen.", grinst er mich an.
Ich schüttle meinen Kopf und drücke seine Hand etwas. Maria und Joe kommen zu uns und grinsen übertrieben.
"Ich habe meine Verlobung gerade gelöst.", sagt Joe und kann nicht aufhören zu grinsen.
Worauf Maria gespielt geschockt schaut und ihm einen kleinen Schlag auf die Schulter haut. Ich muss lachen.
"Wieso bist du so?", sage ich zu Maria und sie zuckt mit den Schultern.
"Leute! Kommt her und feiert mit uns!", ruft Stephanie über den ganzen Platz und wir gehen rein.
Die Musik ist laut und wir bekommen direkt Wein in die Hand gedrückt, von Stephanie und sie zieht uns mit auf die Tanzfläche.
Ich hätte mir diese Hochzeit niemals so schön vorgestellt.
Ich schaue zu Ben, er schaut mich an, lächelt und streckt seine Hand zu mir, ich muss auch lächeln und bin so unfassbar froh, dass ich damals mit gekommen bin.

Wie mein Leben wohl sonst ausgesehen hätte?
Ich weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen, ich nehme seine Hand an und wir alle fangen an zu tanzen.

Ende

Ben HardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt