Kapitel 10

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"Noch 5 Minuten!", schrie uns ein Bühnenarbeiter zu.

Heute war ich noch nervöser als sonst. Ich durfte einfach keine Fehler mehr machen, dass konnte ich mir nicht erlauben. Mein schlechtes Gewissen zerfraß mich weil ich die Jungs angelogen hatte, ganz besonders Louis. Er war immer ehrlich zu mir gewesen und hatte mir alles sofort erzählt. Es tat mir so unglaublich leid, aber ich brachte es nicht übers Herz es jemandem zu sagen. Es ging einfach nicht, ich hatte viel zu große Angst davor.

"Leute, kommt alle her", Liam winkte uns zu sich.

Wie jedes Mal machten wir unseren Handschlag, doch diesmal mit der Außnahme, dass ich Louis keines Blickes würdigte.

"5,4,3,2,1", der Bühnenarbeiter gab uns ein Zeichen und wir stürmten auf die Bühne.

Wie immer schrien die Fans unglaublich laut und die Stimmung in der Arena war überwältigend. Ich konnte noch immer nicht begreifen, dass alle diese Menschen nur wegen uns hier waren. Ich denke daran werde ich mich nie ganz gewöhnen.

Die Melodie von "Live while we're young" setzte ein und die Fans schrien noch lauter als zuvor, sofern das möglich war. Liam setzte mit seinem Solo ein, während ich auf der Bühne herum sprang. Dabei winkte ich ein paar Mädchen, welche ein Plakat mit der Aufschrift "We love 1D" in der Hand hielten. Ich lief auf der Bühne herum, achtete allerdings stets darauf Louis nicht zu Nahe zu kommen. Während der ersten Hälfte des Liedes hatte ich mich also noch gut unter Kontrolle. Doch als ich mein Solo mit der Zeile "You keep making me weak", sang konnte ich nicht verhindern einen kurzen Blick zu Louis zu riskieren. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich bemerkte, dass er mich wohl schon vorher angeschaut haben muss. Unsere Blicke trafen sich. Sofort sah ich weg und vergrößerte den Abstand zwischen uns. Das durfte mir nicht nochmal passieren!

Das ganze Konzert über alberte ich mit Niall, Liam und Zayn herum und ich hatte wirklich wie immer viel Spaß. Wie könnte ich auch nicht, die Stimmung war der Hammer! Louis beachtete ich das ganze Konzert über trotzdem kein Stück, auch wenn es mir wirklich schwer fiel. Besonders weil ich wusste, dass er eine Erklärung verdient hätte.  

Geschafft gingen wir schließlich am Ende des Konzertes von der Bühne. "Das war der Hammer!", schrie Niall lachend und alle stimmten ihm zu. Das Konzert war wirklich gut verlaufen, doch jetzt war ich auch vollkommen ausgepowert und freute mich auf das Bett im Hotel.

Müde trottete ich vor mich hin als Liam mich einholte und einen Arm um mich schlang. So gingen wir zusammen zur Garderobe, da wir uns heute eine zu zweit teilten. Liam schloss die Tür auf und ich ließ mich erschöpft auf das Sofa, welches mitten im Raum stand, sinken. Plötzlich räusperte sich Liam und setzte sich neben mich. Überlegend sah er mich an und erhob dann kurz danach seine Stimme. 

"Ich weiß du hast gesagt es ist alles gut und ich will dir auch glauben, aber ich kenne mittlerweile auch das Management. Ich weiß wie sie sein können und deswegen... Willst du nicht vielleicht doch mit mir reden?". Aus seinen treuherzigen braunen Augen sah er mich besorgt an.

"Liam es tut mir leid aber ich will nicht darüber reden, okay? Es ist alles gut, ich habe alles unter Kontrolle".

Das war die Wahrheit. Naja so ziemlich. Momentan hatte ich alles unter Kontrolle, ja, aber ansonsten sah es anders aus. Ich sah Liam sehr wohl an, dass er weiter Fragen wollte weil ich jetzt sozusagen zugegeben hatte, dass meine Geschichte von gestern also nicht ganz stimmte. Doch eines der besten Dinge an Liam war, dass er einen nie zu etwas drängte. Er sah immer das Beste in jedem Menschen und war davon überzeugt, dass jeder Mensch irgendwann jemand zum Reden brauchte. Oft genug hatte er bewiesen, dass er dann der beste Ansprechpartner ist. Ich wusste ich könnte mich auf ihn verlassen und auch darauf, dass er den anderen von nichts erzählen würde. Trotzdem, das schaffe ich schon allein. 

High Hopes - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt