4. Kapitel: Das bunte Chaos (von neben an)*

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16.4 (Dienstag)

Fröhlich sprang ich aus dem Bett und streckte mich, dann sah ich mich um und gähnte herzlich. „Freya, deine Mutter ist weg ", sagte Loki. Er stand mit den Händen hinter dem Rücken auf meinem Nachtisch.
„Wie jetzt? Weg?"
„Nun, sie ist weggefahren. Erst wollte sie dich wecken, aber sie hat sich dagegen entschieden." Ich nickte langsam.

„Vielleicht möchte sie etwas einkaufen ", überlegte ich und lief nach unten. Loki saß unterdessen auf meiner Schulter und sah mir zu, wie ich mir ein Brötchen bestrich und hineinbiss.

Plötzlich klingelte es. Ich schaute verwundert auf und kaute auf dem letzten Stück herum, dann machte ich vorsichtig die Tür auf. Da stand Adrian. Nicht der schon wieder.
„Was willst du hier?", fragte ich grantig. Loki schmunzelte. „Nicht viel. Wir feiern nebenan und ich hab gedacht, dass du vielleicht kommen willst?", fragte er. Ich verengte die Augen. Seit wann will der mich irgendwohin einladen?
„Du hast bestimmt etwas vor. Seit wann lädst du Schwachkopf MICH ein?"

Ein grinsen umspielte seine Lippen.
„Naja, dann wirst du nicht gestört."
„Wie gestört?" Er zuckte mit den Schultern. „Was für ein erbärmlicher Mensch ", murmelte Loki. Ich verkniff mir ein auflachen und räusperte mich. „Ich weiß ganz genau, dass du irgendetwas vorhast! Bleib ja weg!", rief ich sauer. Er lachte und ging weg.

„Wie ich ihn kenne, werde ich das irgendwann nochmal bereuen ", murmelte ich und lief nach oben. Dort kramte ich in dem Karton herum, der seit gestern hier stand. Ich nahm etliche Sachen heraus und schmückte pfeifend mein Zimmer. In meiner Fensterbank stand nun ein kleiner Osterhase und auf meinen Schreibtisch platzierte ich einen Blumenstrauß, der unten gestanden hatte.

Ich betrachtete zufrieden mein Werk, doch dann hörte ich gedämpfte Musik, die sehr laut war. Ich überlegte. Das war bestimmt Adrians Feier.

Uff, uff, uff.

Hatte der nichts besseres zu tun? „Was ist das?" Wollte Loki wissen. „Adrian ", schnaubte ich. „Was für ein Schwachmatt, da stimme ich dir vollkommen zu ", sagte Loki. Ich lachte auf und lief nach unten. Dort vibrierte alles von der lauten Musik.

„Ich zeige ihn irgendwann mal an! Das schwöre ich!", rief ich und sah aus dem Fenster in der Küche. Hier konnte man in den Garten unserer Nachbarn sehen. Schon seit Generationen hassten unsere Familien sich. Urgh. Kein Wunder, bei dieser wirklich netten Family.

Loki lachte auf. „Ihr Menschen seit so... Dumm. Ihr streitet euch und provoziert euch gegenseitig. Mit lauter Musik." Ich sah ihn an. „Ich kann nichts dafür, wenn manche so kindisch sind!"
„Das stimmt. Es ist kindisch."

Ich stiefelte ins Wohnzimmer und nahm das Telefon. Sauer wählte ich seine Nummer. Es piepte. Ich tippe ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Was hast du vor?", fragte Loki amüsiert.
„Wonach sieht es aus? Der kann sich gleich auf etwas gefasst machen!"

Darauf ertönte Adrians Stimme. „Hallo Teddy."
„NENN MICH NICHT SO! Könnt ihr eure bekloppte Musik mal leiser machen? Die anderen Nachbarn müssen doch schon angerufen haben!"
„Eigentlich nicht. Die sind alle bei uns. Alle außer Dir."
„Wie auch immer. Mach die Musik leiser!"
„Ich kann dich leider nicht hören. Tut mir leid." Dann piepte es wieder und ich schmiß wütend das Telefon auf den Hörer.

Ich rannte nach oben und zog mich um. Loki wartete ungeduldig unten.

Ich schnappte meine Jacke und Loki und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach drüben. „Du hast nicht ernsthaft vor, bei diesem Kind zu klopfen?", fragte Loki. Ich nickte. „Doch."

Ich klingelte. Es machte niemand auf. Sauer wollte ich nochmal klingeln, aber die Tür flog schon auf und ein grinsender Adrian stand vor mir. „Doch hier?"
„Nicht um zu feiern ", meckerte ich. Loki sah uns belustigt zu. „Wieso dann?"
„Dafür." Ich holte aus und gab ihm (für meine Verhältnisse) eine sanfte Ohrfeige. Adrian brummte. „Schon wieder?"
„Schon wieder und gern nochmal, wenn du diese bescheuerten Musik nicht leiser machst!"
„Na gut, dann verlass mein Grundstück Spaßverderberin."
„Bin ich nicht! Du bist einfach kindisch!"

Mit diesen Worten drehte ich mich um und hörte gespannt auf die Musik. Tatsächlich! Sie wurde leiser! „Ha! Ich hab's dir gesagt Loki." Er zuckte mit den Schultern und schmunzelte. „War sehr amüsant." Ich schüttelte nur den Kopf. „Du bist unschlagbar Loki." Ich stieß unsere Haustür auf und lief nach oben. „Danke, aber das weiß ich."

„Du arroganter Gott ", murmelte ich lachend. „Wieso behauptet jeder, meine Wenigkeit wäre arrogant? Im Gegensatz zu allen anderen bin ich schlau."
„Schon klar. Du bist zwar intelligent, aber Eitel und glaub mir, das solltest du nicht ändern. Du bist echt genial, so wie du bist ", grinste ich und machte erstmal mein Bett. „Ich habe nicht vor mich zu ändern." „Da bin ich aber froh."

My Little Loki- Eier Katastrophe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt