6. Kapitel: Loki lässt nicht locker*

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18.4 (Donnerstag)

Verträumt öffnete ich meine Augen und betrachtete mein Zimmer, das von warmen Sonnenstrahlen durchleuchtet wurde. Mein Blick fiel auf meinen Nachtisch. Es war zehn. Neben meinen Wecker saß Loki und überlegte anscheinend. Ich gähnte und streckte mich, dann setzte ich mich auf und streckte mich nochmals.

Loki bemerkte, dass ich wach war und drehte sich zu mir. „Freya, ich habe etwas nachgedacht."

Ich lachte auf und schlenderte ins Badezimmer um mir Zähne zu putzen. Loki stiefelte mir hinterher. „Das ist nichts Neues ", gähnte ich.

„Dieses mal schon. Du weißt sehr viel über mich, Freya. Sachen, die eventuell nichtmal Thor weiß. Du weißt selbst alles über meine Vergangenheit."

Ich steckte mir die Zahnbürste in den Mund und begann zu schrubben. „Na und? Marvel."

„Ich weiß nicht halb soviel über dich."

„Was möchtest du denn gerne wissen?", fragte ich und spuckte den überflüssigen Schaum ins Waschbecken.

„Nun, ich weiß schon sehr viel über dich und deine Gegenwart. Was ist mit deiner Vergangenheit? Was ist mit deinem Vater?"

Ich stockte und verschluckte mich am Schaum, sofort bekam ich einen Hustenanfall. Ich füllte mein Glass mit Wasser und trank es aus. Jetzt ging es wieder. „Ich... ich möchte nicht über den sprechen ", sagte ich und spülte die Bürste aus, dann kämmte ich meine Haare.
„Warum nicht?", fragte er neugierig.

„Das ist egal ", murmelte ich.

Dann schubste ich Loki aus dem Bad, damit ich mich umziehen konnte, als ich fertig war machte ich die Tür auf und Loki kam mir entgegen. Ich seufzte. „Was ist mit deinem Vater geschehen?"

Ich stöhnte genervt auf und lief in mein Zimmer. „Loki, bitte. Ich spreche nie darüber."
„Dann wird es Zeit, dass du dich aussprechen kannst." „Das ist... nicht so einfach. Lass es einfach."

Doch Loki ließ nicht locker. „Freya, ich weiß das du ein ziemlich fröhlicher Mensch bist und da du, bei diesem Thema, etwas betrübt aussieht, kann ich daraus schließen, dass es keine sehr guten Erinnerungen sind." Ich verdrehte die Augen und ging in mein Zimmer. Dort setzte ich mich auf mein Bett und beobachtete Loki, der in mein Zimmer trat. „Das hast du toll geschlossen ", sagte ich entnervt und vergrub meine Hände in den Haaren.

Loki bemerkte, dass das Thema Freya nervös machte und überlegte rasch.

Das machte sie wahrscheinlich sauer. Wenn, nicht sogar rasend vor Wut, doch er war zu interessiert und seiner Meinung nach, musste man sich seiner Vergangenheit stellen, also räusperte er sich.

Ich hob eine Augenbraue und sah ihn an. „Na schön, aber du sieht entkräftet aus, leg dich kurz hin ", befahl er. Etwas Schlaf konnte ich wirklich gebrauchen...

Ich legte mich hin und seufzte, entspannt schloß ich meine Augen, bis ich Getrappel auf meinen Bauch spürte und sie weiter nach oben wanderten, bis zu meinem Kopf. „Loki...was machst du da?" Ich öffnete meine Augen und erschreckte kurz, als ich Loki's Gesicht sah. Er sah mich an und hüpfe meine Schulter herunter, an mein Kissen hoch und auf meine Haare. „Was zum Teufel machst du da?", fragte ich. „Dir helfen ", sagte er kalt und berührte mit seinen winzigen Händen meine Stirn. Ich ahnte was passierte, doch da war es schon zu spät.

Das Wohnzimmer war dunkel und es war Nacht. Ich war sechs und schlich nach unten, da ich Hunger hatte. Plötzlich hörte ich ein Klatschen und ich blieb auf dem Treppenansatz sitzen. Ängstlich drückte ich meinen Teddy, da kam mein Vater aus dem Wohnzimmer. Wutentbrannt und mit Schweiß auf der Stirn. Meine Mutter kam taumelnd und mit roter Wange in den Flur und funkelte meinen Vater sauer an. Ich kauerte mich zusammen. „Ich wusste du bist ein Arsch. Ich hätte dich nie heiraten sollen ", zischte meine Mutter und baute sich vor meinem Vater auf. Ich begann zu wimmern. Mein Vater knurrte. „Ich lasse mich scheiden!", schrie er und stürmte durch die Haustür. Meine Mutter stöhnte traurig auf, dann fiel ihr Blick auf mich und sie sah mich verzweifelt an...

Ich sog die Luft ein und öffnete schnell meine Augen. Mir war heiß und ich schwitzte. Ich stöhnte und setzte mich auf. Mein Vater war wieder gekommen, hatte seine Sachen geholt und eine Woche später hatte ich ihn kurz gesehen, dann nie wieder. Sie hatten sich heftig gestritten, mein Vater hatte meine Mutter geschlagen...

In mir brodelte ein Feuer. Wütend sah ich Loki an, der schwer atmend auf meinem Kissen stand und mich ansah. Er wusste nicht, was er sagen wollte.

„LOKI WAS DENKST DU DIR?! KOMM HER!" schrie ich. Loki lächelte verlegen und hüpfte von meinem Bett, weiter in den Flur. Ich raste ihm nach, doch plötzlich war er weg. Schnaubend lief ich zurück in mein Zimmer und schlug lautstark die Tür zu. „Alles in Ordnung Freya?", rief meine Mutter hoch.

„ICH SCHAU NUR MAL WIEDER EINEN MARVEL FILM!", rief ich sauer.
„Warum schreist du dann Loki?"
„WEIL ER DER GRÖSSTE ARSCH DES GESAMTEN UNIVERSUMS IST! STIRBT EINFACH WEG!", schrie ich. Meine Mutter ließ es gut sein und verschwand. Ich schmiß mich auf mein Bett und begann zu weinen.

Dicke Tränen kullerten mein Gesicht herunter. Meine Eltern hatten um mich gestritten, weil mein Vater nicht wollte, dass ich auf eine normale Schule ging.

Ja, er war der verwöhnteste, arroganteste Schnösel der Erde! Er wollte umziehen in ein besseres Haus! Meine Mutter war dagegen, aber er hatte sie geschlagen und war dann abgehauen wie ein Feigling, nach Amerika!

Ich atmete schwer ein und aus, doch ich konnte nicht aufhören. Meine Beine zitterten und meine Lippe bebte. Meine Sicht war verschwommen.

Plötzlich berührte eine kleine Hand meinen Kopf und eine Wärme erfüllte meinem Kopf. Mein Atem beruhigte sich und die Tränen wurden kleiner. Trotzdem war ich noch durch den Wind und drehte meinen Kopf zu Loki. Sauer drehte ich mich wieder um.

My Little Loki- Eier Katastrophe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt