7. Kapitel: Wiedergutmachung... oder?*

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19.4 (Karfreitag, Freitag)

Gestern hatte ich den restlichen Tag gemalt. Vor Wut waren auf meinen Bildern keine Figuren zu erkennen. Nur schwarze und rote Farbe, durcheinander und übereinander. Bis jetzt hatte sich auch nichts verändert. Nichts. Loki war neugierig! Ich konnte es auch irgendwie verstehen, aber in die Gedanken desjenigen einzudringen, obwohl ich sehr brüchig war und er das gemerkt hatte... das ging zu weit! Natürlich war mein Vater der einzige Arsch in der Sache, aber Loki dicht dahinter.

Abends hatte ich mich hingelegt und fast wieder angefangen zu weinen, doch dann war ich eingeschlafen. Für manche schien meine Reaktion vielleicht übertrieben, doch als kleines Mädchen dabei zuzusehen, wie der eigene Vater die Mutter schlug und sie sich gegenseitig anschrieen war schon traumatisch.

Jetzt war es morgen und ich lag nachdenklich im Bett. Loki hatte wahrscheinlich noch nicht bemerkt, dass ich wach war, aber ich lag auch mit dem Rücken zu ihm, denn er saß mal wieder auf meinem Nachttisch. Ich würde ihm gern verzeihen, aber da er so... stolz war, würde er sich nie entschuldigen und genau das wollte ich. Das er sich entschuldigte. Ich seufzte und zog die Interesse Loki's auf mich.

Doch ich stand auf, ohne ihm einen Blick zu würdigen und machte mich fertig, danach lief ich in mein Zimmer und machte mein Bett. Das ich fast Loki mit der Decke geschlagen hätte interessierte mich nicht. Er beobachtete mich nur. Anscheinend wusste er nicht, was zu tun war.

„Hör mal Freya. Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Normalerweise habe ich niemanden zum aufmuntern. Ich weiß nicht, wie das geht ", erklärte er leise.

Ich sah ernst zu ihm. „Lass dir etwas einfallen, aber ich gebe dir einen Tipp. Manchmal brauchen Menschen einfach nur ein bestimmtes Wort, um demjenigen zu verzeihen", entgegnete ich kühl und stiefelte aus dem Zimmer nach unten.

Dort frühstückte ich und wunderte mich ein wenig, weshalb Loki mir nicht gefolgt war. Misstrauisch ging ich hoch.

Ich schloß die Tür und setzte mich an den Schreibtisch, dann kramte ich mein Zeug heraus und malte.

Plötzlich trat Loki in mein Sichtfeld, doch ich war zu sauer um mich zu erschrecken. „Entschuldigung ", murmelte er.

Verdutzt schnellte mein Blick zu ihm. Hatte er das wirklich gesagt? Es hatte so niedlich geklungen. „Sag es nochmal ", forderte ich.
„Es tut mir leid ", wiederholte er. „Wirklich?"
„Hör mal, ich wusste nicht, dass du ein Trauma von der Aktion deines Vater hast. Ich war einfach zu neugierig... du bist einer der Menschen, die mir wichtig sind, und das sind nicht viele."

Verwundert starrte ich ihn an. Jetzt hatte ich keine Ahnung, was ich sagen sollte.
„Wahrscheinlich hab ich überreagiert." Loki schüttelte den Kopf. „Nein, hast du nicht. Ich kann dich in gewisser Weise verstehen, das ist völlig in Ordnung gewesen. Ich hab's nicht anders verdient." Ich nickte nur.
„Ich verzeihe dir. Ähm, aber mache sowas nicht nochmal."
„Auf keinen Fall."

„Du bist mir auch wichtig ", lächelte ich und umarmte ihn.

Das ging zwar schwer, aber ich drückte ihn einfach an meine Schulter. Er lachte rau. „Ich bin zu klein für solche menschlichen Aktionen", schmunzelte er. „Das holen wir noch nach ", grinste ich.

My Little Loki- Eier Katastrophe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt