Sabriel AU - I know, Moose, I Know.

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Nervös rieb Sam seine Hände auf seiner Hose auf und ab. Sein Herz raste wie wild.

Er war wie fast jeden Nachmittag bei seinem besten Freund, Gabriel. Die beiden waren befreundet, seit Sam denken konnte. Und heute würde er ihm seine Gefühle gestehen.

Der Winchester hatte das Ganze schon seit Wochen geplant, sich genau überlegt, was er sagen würde und es sogar ein oder zwei Mal geübt. Denn er wusste genau, dass er, wenn er es nicht vorher auf den Punkt genau durchplante, es am Ende doch nicht tun würde.

Sam war schüchtern und introvertiert, normalerweise würde er nie auch nur dran denken, mit jemand anderem über seine Gefühle zu reden, geschweige denn sie jemandem zu gestehen. Aber dieses Mal wollte er das. Er wollte, dass Gabriel erfuhr, wie er fühlte, auch wenn er bei dem Gedanken an mögliche Reaktionen von dessen Seite hyperventilieren könnte.

"Gabriel?"

Der Angesprochene ließ sich neben Sam aufs Bett fallen, in seiner Hand eine Tüte Süßkram. Gabriel liebte Süßigkeiten. Er hatte immer welche dabei und war auch fast immer welche am Essen. Seine Mutter nannte ihn deshalb immer "Schleckermaul". Aber warum seine Mutter ihm überhaupt so viel Süßes erlaubte, wusste Sam beim besten Willen nicht.

"Ja, Moose?"

Beiläufig packte er die Süßigkeiten aus, die er gerade holen war, steckte sich seinen Lolli in den Mund und bot Sam auch was an, doch der lehnte ab und verdrehte die Augen.

"Ich hab's dir schon tausend Mal gesagt: Hör auf mich Moose zu nennen. Ich sehe ja nicht mal aus wie ein Elch", schmollte er beleidigt.

Gabriel lachte, wodurch sich in seinem Gesicht viele kleine Grübchen bildeten, was aus Sams Sicht total süß aussah.
"Oh doch Sammy, tust du."

Der Größere zog spielerisch eine Augenbraue hoch. "Ach wirklich? Dann... Dann bist du ein... ein Trash Panda!" Wieder lachte Gabriel und verschluckte sich dabei fast an seinem Lolli.

"Warum denn Trash Panda?"

"Na weil du dir ständig so einen Müll rein stopfst." Zufrieden über seine Wortwahl zeigte Sam auf die Tüte Süßigkeiten, die immer noch auf Gabriels Schoß lag und brachte ihn so nur noch mehr zum Lachen.

"Ach Sammy..", hauchte der Kleinere, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Er sah Sam für einen kurzen Moment tief in die Augen und sprach dann weiter. "Was wolltest du eigentlich eben?"

Augenblicklich schaute Sam weg. Er hatte gehofft, dass Gabriel das einfach vergessen hätte. Obwohl er eigentlich genau wusste, was er sagen wollte, bekam er kaum einen ganzen Satz raus. "Ehm... Hast du noch... Ich, eh... Ich meine, gehst du noch mit diesem Mädchen? Row.. Ro-...Rowin? Ich hab' euch beide schon eine Weile nicht mehr zusammen gesehen."

Erst guckte Gabriel etwas skeptisch, doch dann setzte er wieder sein typisches Lächeln auf und klopfte Sam spielerisch auf die Schulter. "Du meinst Rowena? Sie und ich haben nicht wirklich zusammen gepasst. Also keine Angst Sammy, ich gehöre ganz dir."

Sam sah ihn mit großen und funkelnden Augen an. Ein großes, hoffnungsvolles Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Naja du weißt schon, freundschaftlich. Ich gehöre Freundschaftlich ganz dir, Samantha."

Gekränkt senkte Sam seinen Kopf und schaute auf seine Hände, die er wieder nervös auf seiner Hose hin und her rieb. Langsam aber sicher verließ ihn der Mut und er bereute es, dass er sich das heute vorgenommen hatte.

"Hey Sammy, ist alles okay? Du weinst ja." Gabriel legte einen Arm um den Größeren und zog ihn etwas zu sich.

Sam hatte nicht mal gemerkt, dass er angefangen hatte zu weinen, weshalb er sich nun ruckartig die Tränen aus seinem Gesicht wischte. Er wollte nicht weinen. Nicht jetzt, nicht hier und sicherlich nicht vor Gabriel. Er wollte nicht ständig wie ein Schwächling wirken.

Gabriel passte immer auf ihn auf, nahm ihn immer in Schutz. Jedes Mal, wenn die anderen in der Schule sich über Sam lustig machten, kam Gabriel und ging wie ein Held dazwischen. Wie sein Held.

Es störte ihn nicht mal groß, dass die anderen Jugendlichen ihn nicht mochten. Sam wusste schon immer, dass Kinder das pure Böse waren und die Beleidigungen, die die anderen ihm am Kopf warfen, wurden auch immer einfallsloser.

Doch Gabriel war da anderer Meinung. Er wollte nicht, dass irgendjemand Sam beleidigte oder heruntermachte. Er hatte zwar dadurch, dass er Sam immer in Schutz nahm, schon den ein oder anderen Freund verloren, aber das war ihm vollkommen egal.

"Sam?"

Gabriel durchbrach seinen Gedankengang und Sams Aufmerksamkeit fokussierte sich wieder auf den Kleineren neben ihm. Die beiden Jugendlichen sahen sich in die Augen. Sams waren immer noch nass und er wusste nicht mal genau warum. Ihm war von vornherein klar gewesen, dass Gabriel ihn nur freundschaftlich liebte, doch er wollte es ihm einfach nur sagen.

"Warum weinst du Sammy?",

fragte Gabriel ihn erneut, da er beim ersten Mal nicht darauf geantwortet hatte. Aber anstatt ihm direkt zu antworten, sah Sam ihm nur weiter in die Augen, während Gabriel ihn noch etwas näher an sich heranzog, um ihn zu beruhigen.

Nach einer kurzen Weile löste sich Sam wieder ein Stück und seufzte dann. Das alles läuft überhaupt nicht wie geplant, dachte er sich, doch dann fing er an zu reden.

"Weißt du Gabe, ich glaube ich muss dir was Wichtiges erzählen."

"Dann erzähl",
antwortete Gabriel behutsam und legte seine Hand auf Sams Schulter.

"Ich... Ich glaube..."

Er wendete kurz sein Blick ab und atmete tief durch.

"Ich glaube, ich bin in-"

Bevor er aussprechen konnte, schwang Gabriels Zimmertür auf und Luzifer, Gabes Bruder, platzte in den Raum. In seiner einen Hand hielt er ein T-Shirt, womit er wild herumwedelte.

"Wie oft muss ich das verdammt nochmal noch sagen? Tu deine verfickten Klamotten nicht-" Er stoppte und guckte die beiden Jugendlichen skeptisch an.

Zu seiner Verteidigung, es muss schon komisch ausgesehen haben. Sam saß halb auf Gabriels Schoß, Gabriels Hand lag auf Sams Schulter und die beiden waren sich gefährlich nahe.

"Störe ich gerade?" sagte Luzifer und zog dabei eine Augenbraue hoch.

"Nei-" Wieder unterbrach Luzifer Sam.

"Gesteht ihr euch gerade gegenseitig eure Gefühle? Endlich, wurde auch mal langsam Zeit. Ich und Mom haben schon angefangen Wetten zu schließen, wer sich am ehesten traut. Okay, ich gehe dann mal wieder. Viel Spaß noch." Er zwinkerte den beiden zu, warf Gabriels T-Shirt in den Raum und knallte dann die Tür hinter sich zu.

Man konnte ihn noch schreien hören
"Mom! Ich habe gewonnen!", bevor es wieder komplett still wurde.

"Ehm", machten Gabe und Sam gleichzeitig, woraufhin sie beide lachen mussten. Bevor einer von den beiden wieder anfing zu reden, sahen sie sich in die Augen. Gabriels Augen waren gefüllt mit Wärme und Liebe und Sam konnte sich zu jeder Zeit komplett in ihnen verlieren. Und auf einmal war Sams Nervosität wie weggeblasen.

"Gabe? Ich bin in dich verliebt",

sagte er daher kurz und knapp, als wäre es das Normalste der Welt.

Für eine kurze Zeit herrschte Stille zwischen den beiden. Er hatte es gesagt. Er hatte ihm endlich gesagt, wie er fühlte.

Gabriel lächelte, wie nach sieben Tagen Regenwetter, und wieder bildeten sich süße kleine Grübchen auf seinem Gesicht. Seine Hand wanderte in Sams Nacken und mit seinem Daumen zeichnete er kleine Kreise auf seinen Hals.

"Ich weiß, Moose. Ich weiß...."

Und kurz darauf drückte Gabe Sam einen kurzen Kuss auf.

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Heyo
Da nach meiner Frage, was ihr so gerne von mir lesen wollt, viele eine Sabriel Oneshot wollte, habe ich auch einen geschrieben.

Aber kurze Anmerkung, dieses Mal hat mir die liebe glitzerfurz ein wenig bei der Rechtschreibung geholfen. Also ein großes Lob und danke an dich.
Schaut gerne mal bei ihr vorbei.

Tüdelü✌🏼

Oneshots -Was das Fangirl Herz begehrt-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt