*Nach dem Essen im Gemeinschaftsraum*
Als unsere Vertrauensschüler uns endlich entlassen hatten, begab ich mich in Richtung der Mädchen-Schlafsaäle und suchte in welchem ich untergebracht war. Neben der dritten Tür fand ich schließlich, auf einem Zettel, meinen Namen, neben zwei anderen, in einer sehr filigranen Schrift. Vorsichtig öffnete ich die Tür und betrat mit großem Staunen den Raum. Dieser war in Grün gehalten, drei Himmelbetten, welche aus dunkelbraunen Holz bestanden und sowohl grüne Bettwäsche als auch Vorhänge hatten, standen in einem kleinen Halbkreis an der gegenüberliegenden Wand des Eingangs. Jedoch war diese Wand vielmehr wie ein riesiges Fenster und dahinter erstreckte sich der See weit in die Ferne. Dadurch wurde das ganze Zimmer in ein schummriges Licht getaucht, weswegen der prächtige Kronleuchter in der Mitte der Decke auch dringend notwendig war. Links neben der Tür stand ein Tisch mit einem Stuhl, beides aus dunklem Holz, auf der rechten Seite, aus dem gleichen Material, ragte ein großer Kleiderschrank hoch zur Decke und daneben befand sich der Durchgang zum nächsten Raum, dem Bad.
"Hallo Alexandra", eine ruhige bekannte Stimme war hinter mir zu hören, weswegen ich mich schnell umdrehte und meine Cousine Narzissa vor mir sah. Sie lächelte mich an und schloss mich kurz daraufhin in eine Umarmung. Wir hatten uns schon immer gut verstanden und waren auch Freundinnen, daher beruhigte es mich, dass sie ich sie nun auch meine Zimmergenossin nennen konnte, sie war die einzige der ich von meiner Krankheit erzählt hatte. Zissi machte sich sowieso wegen allem Gedanken und hatte auch ziemlich schnell bemerkt, dass etwas nicht mit mir stimmte. "Alles in Ordnung bei dir? Du schaust etwas blass aus Xanny" Bei diesem Namen musste ich schmunzeln, ich weiß noch ganz genau, wie wir damals auf der Wiese bei ihnen hinter dem Haus saßen und uns überlegten, welche Namen wir uns geben könnten, weil uns unsere zu lang waren. Darüber schmunzelnd antwortete ich ihr ehrlich: "Mein Zustand könnte besser sein, jedoch komme ich klar, es ist gerade erträglich." Mitfühlend schaute sie mich an und streichelte mir über den Arm: "Du kannst immer mit mir reden."
"Hallo. Freut mich euch kennen zu lernen. Mein Name ist Emma Vanity", ein großes, freundlich lächelndes Mädchen mit braunen langen Haaren stand Meine Cousine lächelte zaghaft und stellte uns beide vor "Habt ihr euch schon ein Bett ausgesucht?", Emma drückte sich vorsichtig an uns vorbei und betrat den Raum, wir folgten ihr und Zissi schloss die Türe hinter sich, "Nein bisher noch nicht." "Habt ihr nen bestimmten Wunsch, weil mir is'es ziemlich egal, ich kann überall schlafen", teilte Emma uns Schulter zuckend und immer noch lächelnd mit, Zissi erwiderte es: "Dann würde ich gern die Mitte für mich beanspruchen, also wer von euch möchte meine rechte und wer meine linke Seite? Xanny, wie wäre es mit meiner Linken?" Sie wusste, dass ich diese bevorzugte, sie war abgelegener und ich konnte etwas runter kommen, "Gerne, wenn du damit einverstanden bist Emma. Es könnte dich stören, wenn wir früh aufstehen und an dir vorbei ins Badezimmer müssen." "Das ist kein Problem, hab nen tiefen Schlaf und bin ne Frühaufsteherin", sie nahm ihr Gepäck und fing an auszupacken.
Nachdem wir uns alle eingerichtet hatten, verabschiedete sich die braunhaarige bei uns und ging in Richtung Gemeinschaftsraum. "Ich denke wir sollten langsam unseren Eltern mitteilen, dass wir nach Slytherin eingeteilt wurden. Das würde sie sicher mit Freude erfüllen", erinnerte mich Zissi wieder an die wichtigen Dinge im Leben der Blacks, die Eltern nicht zu enttäuschen und die Ehre der Familie Black zu bewahren, "du meinst wohl eher, mit dem Gewissen, dass wir sie nicht blamiert haben. Allerdings hast du recht, wir sollten sie wirklich informieren." Mit diesen Worten holten wir beide Pergament, Feder und Tinte hervor, schrieben die Briefe an unsere Eltern und legten uns schließlich schlafen.
*Am nächsten morgen*
Der Wecker klingelte pünktlich um halb sieben Uhr und weckte die beiden Black Mädchen mit seinem schrillen Klang. Narzissa schwang sich elegant aus dem Bett und machte sich Richtung Bad auf mit ihrem Stapel Klamotten, welcher schon im Schrank zur Seite gelegt war, um vorbildlich für den nächsten Tag vorbereitet zu sein. Immer noch müde, der dunkle See verstärkte diese Wirkung nur noch mehr, drehte ich mich auf meinen Rücken und schaute zur Decke des Himmelbettes. Zugegeben, ich war schon etwas nervös wegen dem bevorstehenden Unterrichts, jedoch freute ich mich auch. Etwas neues zu lernen und mein Wissen zu erweitern, war schon immer eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Zwar lernte nicht für die Zukunft, dennoch war es eine gute Ablenkung. Am meisten bin ich auf Verwandlung gespannt, ich habe gehört, dass dieses Fach sehr anspruchsvoll sein soll, außerdem kann ich es kaum abwarten, was unsere erste Verwandlung sein wird.
Xanny? Du könntest dich für's Frühstück zurecht machen, ich bin fertig im Bad", Zissi stand lächelnd vor mir und ging dann zur Tür, ich warte unten im Gemeinschaftsraum auf dich. Bis gleich." Damit verschwand sie aus dem Raum und ließ mich allein zurück. Emma war schon vor uns aufgestanden. Ich machte mich auch schnell fertig um mich Narzissa anzuschließen.
Zu zweit betraten wir die Große Halle und setzten uns zu Lucius. "Morgen ihr beide. Habt ihr gut geschlafen?", er lächelte uns freundlich an, was ich erwiderte, " War ganz in Ordnung, bei dir?" "War ungewohnt, dennoch sehr toll." Der blondhaarige Junge löste den Blick von mir und wandte sich wieder seinem Essen zu. Auch Narzissa neben mir war mit dem Frühstück beschäftigt. Sie war eher eine zurückhaltende Person, welche auch lieber für sich war. Daher tat ich es ihnen gleich. Heute war der erste Tag eines langen Weges. Ich bin ja gespannt, was mich erwarten wird.
*Drei Wochen nach Schulanfang*
Alexandra hatte sich bereits an den Schulalltag gewöhnt. Meistens war sie in der Nähe von Narzissa, da sie dort ihre Maske ablegen und sie selbst sein konnte. Sie hatte Spaß am Unterricht und konnte die Zeit des Lernens tatsächlich genießen. Alles war zu ihrer Zufriedenheit, es gab keine Probleme. Doch wo Ruhe ist, zieht bald ein Sturm auf, jedoch brachte dieser Sturm auch etwas positives mit.
Es war ein Sonntag Morgen, an welchem ich auf dem Weg Richtung Eulenturm unterwegs war, um einen Brief an meine Brüder zu schicken. Als ich gerade die Treppen hoch steigen wollte, spürte ich es, ein stechender Schmerz der durch meinen Körper fuhr. Zähne zusammen beißend sank ich auf die Treppe. Mit meiner rechten Hand umfasste ich meine Brust und versuchte meinen Atem zu regulieren und mich zu beruhigen. Wenn mich jetzt jemand so sieht, würde das unangenehm werden. "Ahh!", ich zuckte erneut zusammen, da war es nochmal. "Alex? Bist du das?", Oh nein, wer war das, warum jetzt. Geh weg, lass mich alleine. Ich versuchte aufzustehen um dem Szenario in meinem Kopf zu entkommen. Doch es ging nicht, ich konnte nicht aufstehen vor lauter Schmerzen und da kam schon der blondhaarige Junge die Treppe runter. Lucius sah mich besorgt an und lief noch schneller zu mir: "Alex, was ist passiert? Kann ich dir helfen? Brauchst du irgendwas?" Er kam neben mir zum stehen, blickte auf mich runter und hielt mir seine Hand hin. Sein Blick tat mir noch mehr weh, es lag Mitleid und Panik darin. Was sollte ich ihm sagen, die Wahrheit möchte, nein könnte ich ihm unmöglich sagen. "Soll ich dich zum Krankenflügel bringen?", bot mir Lucius an, nachdem ich immer noch nicht reagiert hatte. Vorsichtig schüttelte ich den Kopf, die Schmerzen hatten etwas nachgelassen, jedoch war ich in Schockstarre, wegen der Situation. "Na gut", Lucius zuckte mit den Schultern und begann in Umhangtasche zu kramen. Nachdem er gefunden hatte, wonach er suchte, setzte der Blondhaarige sich neben mich und streckte eine lange dunkle Tafel in meine Richtung. "Schokolade? Hilft immer, auch wenn's nur ein bisschen ist", er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. "Danke", die Schokolade half tatsächlich ein wenig, zumindest konnte sie mich beruhigen. Ich schaute verwundert zu Lucius, welcher einfach nur da saß und die Natur betrachtete. Er fragte mich nicht aus oder zwang mich zu etwas, nein, er war einfach da, bei mir. Dieser Gedanke erfüllte mich mit Glück. So saßen wir noch einige Zeit da und genossen die Ruhe und die Anwesenheit des Anderen. Lucius Malfoy sollte ab diesem Zeitpunkt eine große Rolle in meinem Leben spielen.

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My wonderful, painful life
FanfictionWas würdest du tun, wenn du jeden Tag schlimme Schmerzen spüren würdest. Wenn es keine Rettung dafür gibt und deine Lebenserwartung kurz ist. Wenn deine Eltern das ganze für Blödsinn halten und du nie offen mit ihnen reden kannst. Wenn dein ganzes L...