Kapitel 45

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Sie hatten einige Tage damit verbracht, sich in der Nähe des Mustangs aufzuhalten, bevor Patrick festgestellt hatte, dass es nun Zeit wäre, mit dem richtigen Training anzufangen. Sie hatten über Gott und die Welt geredet, über belanglose Themen genau so, wie über tiefgründige, und Manu wusste, dass er diese Gespräche vermissen würde. Cheri hatte ihn eigentlich in Ruhe gelassen. Der ein oder andere gemeine Spruch war dabei gewesen, aber sie war nicht handgreiflich geworden, was vermutlich an Patricks aufopferungsvollen Leistungen lag. Er machte alles, was sie wollte, gehorchte aufs Wort. Es tat Manu weh, ihn so zu sehen, aber er konnte nichts dagegen tun. Patrick lies in diesem Punkt nicht mit sich reden, und das musste Manu wohl oder übel akzeptieren.

,,Gut. Das was wir heute machen, ist immer noch leicht, verglichen mit dem, was in den nächsten paar Tagen auf dich zu kommt. Nachdem er dir gegenüber nicht mehr misstrauisch ist, können wir damit anfangen, das du ihm zeigst, dass du ein gutes Leittier bist." Patrick lehnte neben Manu and dem Gatter und beobachtete Phantom.
,,Und wie mache ich das?" In Manus Kopf spielten sich einige Szenarien ab, die aber alle sehr unwahrscheinlich waren.
,,Bitteschön." Patrick reichte Manu einen Strick und ein Halfter.
,,Und was soll ich damit machen? Ihn einfangen?" Verwirrt nahm Manu den Strick an sich, doch das Halfter behielt Patrick.
,,Quatsch. Du machst das, was du auch mit Mountain gemacht hast. Keine Sorge, ich bin ja auch noch da." Er schmunzelte, doch in Manu wuchs die Aufregung.
,,Warte!" Hielt Patrick ihn auf, als er den Roundpen betreten wollte.
,,Pferde spüren, was du fühlst. Wenn du Angst hast, wird er auch Angst haben." Er griff Manus Hände.
,,Atmen... ein... und aus... und wieder ein... es gibt nichts, wovor du Angst haben musst. Du hast das schon mal gemacht, und du warst hervorragend. Und das wirst du heute wieder sein. Und los geht's!" Vorsichtig schob Patrick Manu durch das Gatter und schloss dieses hinter ihm. Langsam schritt Manu in die Mitte des Roundpens.
,,Los!" Sagte er mit lauter und bestimmter Stimme. Manu breitete die Arme aus und lies den Strick durch die Luft sausen. Phantom drehte sich um, und begann, langsam um Manu zu laufen.
,,Schneller! Er soll traben! Mindestens!" Bestimmte Patrick vom Gatter und so trat Manu hinter Phantom und trieb ihn in den Jog. Phantom begann, mit hochgerissenem Kopf mit raumgreifenden Sprüngen um Manu herum zu galoppieren. Immer wieder buckelte er,und als er langsamer wurde trat Manu hinter ihn und trieb ihn mit lauter Stimme wieder weg. Ruckartig warf sich Phantom herum und hielt auf Manu zu.
,,Stehen bleiben! Groß machen!" Rief Patrick ihm zu, und mit zusammen gekniffen Augen riss Manu die Arme hoch, blieb aber stehen. Einen halben Meter vor ihm rammte der Hengst seine Hufe in den Boden, stieg und warf sich herum.
Schnell lief Manu zurück in die Mitte, von Patricks bewunderndem Applaus rot geworden.
Einige Runden Später hatte Phantom ein gleichmäßiges Tempo gefunden und trabte um Manu herum.
,,Gut. Lass ihn nicht langsamer werden, und lass ihn mal die Richtung wechseln." Manu nickte und stellte sich etwa eine halbe Runde von dem Mustang entfernt in dessen Laufstrecke. Als Phantom auf ihn zu hielt, kam wieder etwas Adrenalin hoch, doch äußerlich blieb Manu ruhig.
Doch anders als erwartet drehte Phantom nicht um, sondern schlug einen kleinen Bogen um Manu.
,,Nochmal!" Ordnete Patrick an, und als Phantom wieder auf ihn zu hielt, machte Manu sich breit und schnitt ihm den Weg ab, als dieser sich wieder an ihm vorbei mogeln wollte.
Mit der Zeit wurde er mutiger, sprang Phantom immer näher vor die Hufe, und der Hengst verstand schnell, was Manu von ihm wollte. Aber er war nicht bereit, nach zu geben, und es überraschte Manu auch nicht, als Patrick anordnete, er solle ihn galoppieren lassen.
Und so trieb er den Hengst in den Galopp. Immer und immer wieder probierte dieser, langsamer zu werden, doch Manu lies ihn nicht.

Und dann, irgendwann, als Manu schon fast nicht mehr daran glaubte, senkte er endlich den Kopf, und wand seinen Körper Manu zu. Erleichtert seufzte dieser auf und drehte sich von dem Mustang weg.
Es war totenstill, Manu wagte es fast nicht zu armen. Dann hörte er wie dich der Hengst hinter ihm einige Schritte auf ihn zu bewegte, aber wieder stehen blieb. Nur Geduld! Ermahnte er sich in Gedanken selber und konzentrierte sich voll und ganz auf den Hengst hinter sich. Stückchen weise näherte dieser sich ihm immer weiter, bis auf etwa einen halben Meter, bevor er wieder stehen blieb. Manu konnte seinen heißen Atem auf seinem Hals und Nacken spüren, doch Patrick signalisierte ihm still, nichts zu machen. Den Strick hatte Manu schon bereits fallen lassen, als er sich weg gedreht hatte, doch gerade wünschte er sich was, an dem er dich festhalten konnte.
Und dann spürte er endlich einen leichten Stups an seiner Schulter. Vorsichtig hob er seine Hand und fuhr dem Hengst damit vorsichtig über den weichen Nasenrücken. Patrick zeigte ihm einen nach oben gereckten Daumen und so begann Manu, mit großen Schritten durch den Roundpen zu laufen. Der Mustang blieb immer mit seiner Nase an Manus Schulter und folgte ihm brav.



So, der nächste Schritt ist getan.
Da wir hier auf die 1000 Sternchen zugehen, und Who are You fast die 10k reads geknackt hat, war ich am überlegen, dem nächst mal ein Special zu machen. Und deswegen wollte ich euch mal fragen, ob ihr irgendwelche Wünsche habt.
Von Araflomelon habe ich die Idee, mal ein Kapitel aus Cheris Sicht zu schreiben, und ich hätte noch dir Idee ein Q&A mit den Charakteren zu machen. Oder vielleicht habt ihr ja auch noch Ideen oder Wünsche. Ich denke, dass die Frage dann im nächsten Kapitel geklärt wird.
Man lies sich...

Das Leben ist kein Ponyhof ~ KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt