Bruised and scarred

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huiii wie schnell doch eine Woche vergeht :o Auf jeden fall noch einmal (wie immer) ein riesen großes Dankeschön, an alle reader 1.7K ich kann nicht mehr *-*

huete halte ich mich eher kurz und wünsche euch viel spaß mit dem Kapitel <3

und voten nicht vergessen :D (folgt mir, ich folge gerne zurück)

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Ich hörte, wie Louis sich hinter mir aufrappelte. Marcus hatte seine Hand noch immer erhoben. Es schien alles in Zeitlupe abzulaufen. Seine Hand bahnte sich ihren Weg zu meiner Wange. Aus Reflex schloss ich meine Augen. Sah dem Schlag in die Augen, doch soweit kam es gar nicht erst.

„Wenn du sie anfasst hast du ein Problem“, hörte ich Louis hinter mir. Sofort drehte ich mich zu ihm um und schaute ihn ungläubig an. Doch sein Blick war starr auf Marcus gerichtet. In seinen Augen glitzerte Entschlossenheit. Er wollte schon zuschlagen, doch ich zog ihn wortlos auf der Mensa. Louis ließ sich ziehen. Auf meinem Weg ins Nirgendwo begegnete ich Alex und Christian.

„Na sieh mal an wer sich da blicken lässt“, grinste Alex.

„Ist ja auch so unerwartend in der Schule, hn?“, lachte ich. Christians Blick schweifte neben mich, wo Louis stand. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir Händchen hielten. Auch Louis schien es gemerkt zu haben und löste seine Hand aus meiner.

„Ich glaube, die drei Musketiere gibt’s nicht mehr“, sagte Christian.

„Glaube ich auch“, sagte Alex und grinste mich an. Erst verstand ich nicht, aber dann schaute ich zu Louis. Dieser schaute nur schüchtern auf den Boden. Ich glaube, er wusste, was das zu bedeuten hatte. Als er hochschaute, fand er sofort meinen Blick und lächelte.

~

Als es hupte, zog ich mir schnell meine Schuhe an, schulterte meine Tasche und rannte raus. Ich verstaute grade meine Tasche, als Louis die Tür hinauskam. Er grinste uns an und verstaute ebenfalls seine Tasche. Danach umarmte er mich und öffnete mir die Tür. Ich schüttelte lachend den Kopf und stieg ein. Louis warf die Tür zu und stieg hinter mir ein. Wir nahmen ihn jetzt schon über einen Monat mit und er hatte sich echt geändert. Er war viel fröhlicher geworden.

Der Tag verging schnell. Ich wollte grade bei Alex ins Auto steigen, als mein Handy klingelte. Mum. Genervt ging ich dran. Sie stand auf dem Parkplatz und wollte mich abholen, damit wir shoppen gingen. Ich musste ihr wohl oder übel zusagen, denn seit der Scheidung hing sie öfters durch. Ich verabschiedete mich von Alex und entschuldigte mich von Louis, weil wir uns eigentlich zum lernen verabredet hatten. Er umarmte mich fest und stieg dann bei Alex ein. Ich winkte ihnen hinterher und schlenderte dann zu Mum. Sie umarmte mich überschwänglich und dann fuhren wir gemeinsam in die Stadt.

Gegen Abend war ich sage und schreibe acht Tüten Klamotten reicher. Ich ging in mein Zimmer und setzte mich zufrieden auf meine Fensterbank. Mein Blick wanderte zu Louis‘ Zimmer. Ich konnte sehen, wie er auf und ab ging. Nach einer Weile war er nicht mehr zu sehen. Kurzer Hand beschloss ich, zu ihm zu gehen. Ich ging leise runter und zog meine Schuhe an. Ich hörte, wie Mum leise in der Küche weinte. Ich seufzte und ging zu Louis rüber. Johanna öffnete kurz nachdem ich geklingelt hatte. Langsam ging ich zu seinem Zimmer und klopfte leise. Als ich keine Antwort bekam, trat ich ein. Louis saß auf seinem Bett. Er hatte einen Arm auf seinen Oberschenkel gelegt und die andere Hand ruhte auf dem Unterarm. Etwas silbernes glitzerte in seiner Hand. Er schien mich gar nicht zu bemerken. Er zog seine Hand zurück und etwas rotes quoll aus seinem Arm. Er zog scharf die Luft ein. Als er ein zweites Mal ansetzte, ging ich zu ihm. Er starrte unverwandt auf seinen blutenden Arm. Ich kniete mich hin und war so etwa auf seiner Augenhöhe. Er hatte mich bemerkt, doch wollte erneut durchziehen. Sanft hielt ich seine Hand fest. Er hielt inne. Sein Blick fand meinen. Ohne hinzusehen, nahm ich ihm die Klinge aus der Hand. Tränen bildeten sich in seinen Augen.

„Wieso?“, fragte ich flüsternd. „Wieso machst du das? Ich dachte-“

„Ja.. du dachtest. Es ändert sich nicht okay?! Was machst du überhaupt hier?“

„Deine Mum hat mich reingelassen..“

„Hau einfach ab! Es war ein Fehler.“ Nachdem er das sagte, schubste er mich nach hinten, sodass ich hinfiel. Entgeistert schaute ich ihn an.

„Ja es war ein Fehler. Ich hätte dir damals erst gar nicht helfen sollen!“ Ich hielt meine Tränen zurück. Er war fast mehr als nur ein Freund für mich. So etwas aus seinem Mund zu hören versetzte mir einen gewaltigen Schmerz. Ich stand auf. Ich schaute ihn von oben herab an.

„Ich verstehe dich nicht Louis“

„Das tut keiner. Und jetzt geh“

„Das bringt doch nichts! Aber wenn du meinst bitte. Verletz dich ruhig weiter. Aber ich werde nicht diejenige sein, die den Krankenwagen ruft!“ Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel. Dann warf ich ihm die Klinge vor die Füße und ging aus seinem Zimmer. Dabei knallte ich die Tür zu. Wütend rannte ich die Treppen runter und verließ das Haus. Ich rannte über die Straße, in unser Haus, in mein Zimmer.

In diesem Moment war Louis für mich gestorben.

The Reason [*Abgeschlossen*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt