4.

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Wir spazierten noch lange durch den Park und auch Tom rückte langsam mit Details zu seiner Kindheit heraus.
Sein Vater starb wohl als er noch klein war, er hatte ihn also nie kennengelernt.
Wir waren uns aber einig, das einem, egal ob aufgrund von Mangel an Interesse oder von Abwesenheit irgendetwas fehlt.

Gegen Nachmittag gingen wir wieder in Richtung meiner Wohnung. Toms Auto stand noch immer am Straßenrand davor.
Ich wusste nicht genau wie der Plan war, darum bot ich Tom an mit hoch zu kommen. Er stimmte erfreut zu, da er gerne sehen wollte wie ich lebte.

Oben angekommen lachte ich meine Sachen ab und schlüpfte aus meinen Stiefeletten. Tom wies ich an seine Jacke an die Garderobe im Eingangsbereich zu hängen. Er schmunzelte als ich ohne meine Stiefel vor ihm stand und er plötzlich vor mir aufragte. „Du bist ja winzig?!"
Ich boxte ihm spielerisch in den Bauch. „Quatsch, du bist einfach überdimensional groß!" Ich dreht mich um und er folgte mir in die offene Küche/ Wohnzimmer. Auf dem Weg dahin murmelte er irgendwas mit „super klein" und „niedlich".

Ich war ganz bestimmt nicht niedlich. Das konnte er sich direkt abschminken.
Ich war zwar mit meinen 1,65 Metern nein Riese, aber definitiv nicht kleiner als der Durchschnitt.

Tom setzte sich an die Theke und wie er da so saß, wirkte er irgendwie geh am Platz. auf diesen kleinen Barhockern wirkte er einfach viel zu groß. Das merke er selbst und stand wieder auf um sich umzusehen. Er blieb vor meinem Bücherregal an der Wand neben dem Sofa stehen und musterte meine Fotos.

Während er dies tat, genoss ich den Anblick dieses tollen Mannes in meiner Wohnung. Das war das letzte szenario, an das ich gedacht hätte als ich nach London gezogen bin. Tom Hiddelston in meiner Wohnung.

„Ist das deine Schwester?" fragte er, sah mich an und zeigte auf eines der Fotos. Ich trat zu ihm und nickte. „Das sieht man sofort". Ich konnte ihm da nicht ganz zustimmen, da ich meiner Meinung nach überhaupt nicht aussah wie der Rest meiner Familie. Alle waren blond, groß und blauäugig. Das einzige was ich ebenfalls hatte, waren die blauen Augen, aber da hörte es auch schon mit den Gemeinsamkeiten auf.

„Was möchtest du heute noch machen?" fragte ich neugierig. Er guckte mit den Schultern. „Von mit aus könnten wir uns doch etwas kochen und danach einen Film gucken oder so?" ich nickte. Genau das war perfekt. Ich war völlig platt von dem ausgiebigen Spaziergang heute. Da kam mir ein gemütlicher filmeabend gerade recht.

Wir kochten gemeinsam Spaghetti mit Bolognese Sauce und schauten auf Netflix einen Film. Er suchte ihn aus und westwärts ich etwas skeptisch, aber im Laufe des Films fand ich ihn wirklich sehr gut.
Tom brachte ganz andere Seiten in mir zum Vorschein. Normalerweise hätte ich mir einen solchen Film nie angeschaut. Ich war froh, dass ich es getan hatte.

Der abspann lief aber wir beide blieben gemütlich auf der Couch sitzen. Er drehte seinen Kopf weg vom Bildschirm und hin zu mir. Unsere Blicke trafen sich und verschlangen sich ineinander.
„Bist du eigentlich glücklich in der Kanzlei? Also macht es dir Spaß?"

Ich war aufgrund des plötzlichen Themenwechsels total perplex aber antwortete wahrheitsgemäß.
„Dir Kollegen und Mister Brown und flourish sind super nett, sogar die Bezahlung ist wirklich gut. Aber mein Traum ist es nicht."

Er nickte Verständnisvoll.
„Und was ist dein Traum?"
Ich wurde rot, und mein Blick wanderte in meinen Schoß.
„Eigentlich war das Praktikum nur als Mittel zum Zweck gedacht. Wer hätte ahnen können das sie mich so toll finden würden...
Der Plan war ursprünglich das Praktikum zu machen und mich dann an einer Uni um ein Schauspielstudium zu bemühen."

Seine Augenbrauen zogen sich hoch.
„Du würdest gerne Schauspielern?"
Ich wurde, wenn möglich noch röter, und nickte. „Ich weiß, das ist nur träumen."

Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein Alice, ganz und garnicht. Was glaubst du denn mit wem du redest. Ich habe diesen Traum zu meinem beruf gemacht. Und ist das lächerlich? Nein!
Verliere dienen mut nicht!"

Ich lächelte ihn herzlich an und war froh, das er mich verstand. Ich meine, wenn nicht er, wer dann. Bei meiner Familie in Deutschland stieß diese Idee auf wiederstand. Ich solle doch bitte etwas richtiges machen. Aber was war denn richtiger für mich als das zu tun was ich liebe?

In Toms Augen blitzte etwas auf, vielleicht eine Idee oder ein Plan, aber er sprach es nicht aus.
„Hast du morgen Zeit?" ich lachte und nickte.
„Gut, ich hole dich um 9:00 Uhr ab."

Er sah auf die Uhr und seine Augen weiteten sich leicht. Wie hatten bereits halb 1 in der Nacht. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen.

Er stand auf und meinte er müsste langsam gehen, sonst würde er noch hier einschlafen. Ehrlich gesagt hätte ich damit absolut kein Problem, aber er musste es selbst wissen wo er schlief.

Ich brachte ich noch zur Tür und wir umarmten uns zum Abschied. Die Umarmung dauerte einen Tick zu lange um nur freundschaftlich zu sein. Glücksgefühlen tobten in meinen mi Bauch und ich musste unwillkürlich grinsen. „Bis morgen früh" verabschiedete ich ihn und schloss die Tür.

Ich ging direkt ins Schlafzimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Draußen hörte ich wie Toms wagen Röhrend startete. Ich hörte den Wagen noch bis zum Ende der Straße. Ich schlief sofort ein.

Choose you - Tom Hiddelston ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt