[5] 26.08.2017

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Es war am 26. August 2017. Ich war bei meinem Vater in der Schweiz. An diesem Tag sind wir an einen Fluss gegangen. Ich habe ein wenig im Fluss gebadet und er hat Zeitung gelesen. Auf der Wiese neben dem Fluss saß ein Mann, der mich beobachtete. Ich fühlte mich unwohl und wollte deswegen gehen. Mein Vater wollte jedoch weiterlesen und ließ mich deshalb allein gehen. Ich lief einige hundert Meter und mein Vater war nicht mehr in Sicht. Auf der einen Seite war das Wasser, auf der anderen ein Wald. Weit und breit waren keine anderen Menschen in Sicht. Dann hörte ich ein Fahrrad hinter mir. Es war der alte Mann, der mich beobachtet hatte. Er war um die 70 Jahre alt. Der Mann stieg von seinem Fahrrad ab und sprach mich an. Er hatte einen starken Schweizer Dialekt, weswegen ich nur sehr wenig verstand. Ich lächelte freundlich und versuchte mir meine Unsicherheit und mein Unverständnis nicht anmerken zu lassen. Er fragte mich schließlich, wohin wir gehen wollten. Nach ein paar Minuten stieg er dann wieder aufs Fahrrad, fuhr ein Stückchen und bog in Richtung Fluss ab. Ich lief weiter und hoffte, dass er nicht wiederkommen würde. Schließlich hörte ich ihn wieder hinter mir. Er stieg erneut ab und sagte mir, er hätte kein Kondom dabei, wolle jedoch trotzdem mit mir Sex haben. Er grinste mich dreckig an und stellte mir schmutzige Fragen. Ich war verängstigt und ignorierte ihn. Schließlich stieg er wieder auf sein Rad und fuhr weiter. Ich konnte nicht sehen wohin, da der Weg sehr kurvig war. Eventuell lauerte er mir erneut in einem Gebüsch auf oder tauchte ganz plötzlich aus dem Wald auf. Ich hatte Angst. Ich rannte einige Minuten lang und versuchte ein paar Freunde per Telefon zu erreichen. Es waren noch knapp 15 Minuten Fußweg bis zu der Wohnung meines Vaters. Den gesamten restlichen Weg weinte ich und schaute mich alle paar Meter um, ob er wieder hinter mir sei. Sobald ich ein Geräusch hinter oder vor mir hörte, zuckte ich zusammen. Ein paar Mal fuhren Fahrräder an mir vorbei und ich wurde panisch. Niemand war erreichbar und ich hatte unglaublich Angst. Irgendwann kam ich dann endlich bei meinem Vater an. Ich schließ mich in seinem Zimmer ein und weinte. Trotz dass nichts wirklich passiert war, fühlte ich mich unglaublich dreckig. Ich ging duschen und wusch mich bestimmt fünf Mal mit dem Shampoo. Ich fühlte mich immer noch dreckig und ich weinte noch stundenlang. Als mein Vater nach einigen Stunden auch zurückkam, merkte er, dass ich weinte. Ich sagte ihm, dass alles okay sei, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht darüber sprechen wollte. Er stellte keine weiteren Fragen. Ich ging direkt nach dem Abendessen schlafen und weinte mich in den Schlaf. Ich traute mich in den nächsten Tagen nicht mehr nach draußen. Ich hatte Angst, dem Mann noch einmal zu begegnen. Einige Tage später fuhr ich zu einer Freundin, die in der Nähe wohnte und vertraute mich ihr an. Jedoch wollte ich noch immer nicht das Haus verlassen.
Noch Wochen später sah ich sein dreckiges Grinsen vor mir, sobald ich einen älteren Mann anschaute. Ich schloss die Augen und sah ihn vor mir.
Erst viele Wochen später, hörte das langsam auf. Ich sah immer seltener sein Gesicht, jedoch konnte ich vorläufig keinem Mann mehr wirklich trauen.

Nur wenigen Menschen habe ich bisher davon erzählt. Ich habe jahrelang versucht, dieses traumatische Erlebnis, zu verdrängen.

It's a small part of a true storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt