Lieber Leser. Mach dich gefasst auf die volle Ladung Dummheit, Überforderung, unnötigen Ausschweifungen und Details, Tränen, dummen Witzen und sinnlosen Übertreibungen. Sämtliche Parallelen zur realen Welt und echten Personen bzw. tatsächlichen Geschehnissen sind selbstverständlich reiner Zufall. Ich wünsche viel Spaß.
Pubertät. Diese seltsame Zeit, in der man dumme Dinge tut, aber andere dafür bezichtigt, schuld an diesen Dingen zu sein. Diese Zeit, in der jeder auf jeden steht und sich Grüppchen zum Saufen bilden. Diese Zeit, voll von ultralinken rebellischen Phasen und Stimmungsschwankungen.
Und natürlich passierte diese Pubertät auch in meinem Freundeskreis. Da gab es Erika. Blond und groß; eins der schönsten Mädchen, die ich kenne. Sie konnte manchmal echt zickig sein (wer ist das nicht), aber sonst war sie voll in Ordnung. Ihr Freund hatte sie vor kurzer Zeit verlassen, sie hatte einen neuen an der Angel (keine Ahnung was dann passiert ist) und wird gefühlt jeden Tag von einem neuen Jungen angeschrieben.
Dann ist da ihre beste Freundin, Franziska -genannt Franzi-, die wirklich einen an der Klatsche hatte. Manchmal war sie normal, doch dann machte sie urplötzlich ein komisches Geräusch oder rastet aus, weil man sie ausversehen berührt. (Sie ekelte sich nämlich vor jeglicher zwischenmenschlicher Beziehung)
Mal sehen, da gibt es noch Johann - er hat ständig eine Bierflasche in der Hand. Er steht auf Franzi, sagt jedoch, dass er es aufgegeben hat. Eigentlich weiß ich, dass er noch immer Hoffnungen hat, aber er versteckt seine Gefühle hinter einem Schild aus schlechten Witzen. Eigentlich mochte ich ihn echt gerne, aber manchmal hatte er einfach einen plötzlichen Sinneswandel von "eigentlich ganz nett" zu "wtf was für ein dummes Arschloch".
Sein Banknachbar -Benjamin- war ein stabiler Typ. Er änderte nicht plötzlich seine Meinung und tat das, worum man ihn bat. Auch wenn er manchmal Geschichten erzählte, die etwas zu sehr mit erdachten Details ausgeschmückt waren, hatte er nie etwas getan, was jemandem nicht recht war.
Dann war da noch meine beste Freundin Anna - ein harmoniebedürftiger, introvertierter Bücherwurm. Und ein Lauch. Sie ist ein Lauch. Sie kam überhaupt nicht damit klar, wenn sie Fehler machte und war auch ziemlich nah am Wasser gebaut. Ich glaube, Benjamin ist ein bisschen in Anna verknallt. Sie kann ihn aber nicht leiden, sagt sie.
Ich glaube, sie tut mir gut als beste Freundin; ein ruhiger, sensibler Gegenpol zu meinen Launen und meiner Unruhe. Ich war außerdem mehr der Typ, der ein Glas umstößt, es aufwischen will, dabei aber in die Scherben tritt und beim hinfallen dann alle anderen Gläser mit vom Tisch fegt. Daneben hatte ich einen starken Hang zur Prokrastination und schaffte es fast nie, mir meine Zeit vernünftig einzuteilen.
Meine Freundinnen sind Mädchen in die man sich verliebt. Sie sind wunderschön, intelligent (naja, mehr oder weniger). Und dann bin da ich. Ein schüchternes, stilles Ding, das niemand möchte. So fühlt es sich zumindest immer an; denn auf mich stehen tut wirklich niemand. Ich bin verliebt? Er beachtet mich kaum und beleidigt mich gelegentlich, ab und zu klaut er sich meinen Radiergummi oder Ähnliches und ich kann einfach nicht "Nein" sagen wenn er etwas will. Ich möchte in einer größeren Gruppe von Menschen etwas sagen? Ich werde unterbrochen und niemand beachtet mich. (Und danach wundert man sich, dass ich so wenig rede. Das ist wohl die Ironie des Lebens.)
Es fühlte sich so an, als würde ich hinter einem Fenster stehen und alles beobachten, aber nirgends involviert werden.
Das Mädchen hinter dem Fenster. Das bin ich.
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the girl behind the window
Teen FictionDie Pubertät schlägt zu... Lieber Leser. Mach dich gefasst auf die volle Ladung Dummheit, Überforderung, unnötigen Ausschweifungen und Details, Tränen, dummen Witzen und sinnlosen Übertreibungen. Sämtliche Parallelen zur realen Welt und echten Perso...