Wutentbrannt - Attack on Titan [Levi X OC]

Kapitel 4 - eine blutige Ratte

~°~°~||Fana Morarum||~°~°~

Das Erste was sie wahrnahm, woran sie sich wirklich erinnerte, war Schmerz und wie ihr Angreifer ihr solange die Luft abgeschnürt hatte bis sie ihr Bewusstsein verlor. Dann folgte eine endlose Zeit des Schmerzes. Er hatte sie weit fortgeschleppt an einem sehr dunklen Ort. Sie wusste nicht wo sie war, aber es spielte auch keine Rolle mehr. Denn sie glaubte kaum, dass es jemand gelingen würde sie zu finden.

"Hey Blondchen. Komm her", befahl die Stimme ihres Peinigers und die Erinnerung an ihren Entführer verblasste. Er war das kleinere Übel gewesen, denn er hatte sie einem viel schrecklichen Mann übergeben und genau in jenen bronzefarbenen Augen blickte sie nun. Er brachte ihr nur Schmerz und Leid. Eine Kälte kroch sich durch ihre Knochen und dann kehrte der Schmerz zurück. „Du gehörst mir...", raunte ihr Peiniger.

Sie konnte nicht sagen, wie lang sie ihm gehörte. Zeit spielte für sie keine Rolle mehr. Wenn sie es in Worte fassen müsste, dann würde sie es eine schmerzvolle Ewigkeit nennen. Die Ewigkeit in ihrem dunklen Gefängnis. Mit Körper und Geist besaß er sie und mit jeder weiteren Ewigkeit zerbrach er Stück für Stück Fana. Sie fühlte sich verloren.

"Schenk mir nur eine Träne, ein kleines Wimmern würde mir auch genügen", raunte er ihr ans Ohr, nachdem er sie auf seinen Schoss zog. Nicht ein einziges Mal hatte sie geweint. Es war als hallten die Worte des kleinen Jungen aus ihrem Traum immer und immer wieder in ihrem Kopf nach. "Sei stark, weine nicht, zeig ihm nicht deine Angst", lallte sie wie im Reim leise vor sich her. "Was hast du gesagt?" fragte er sie und seine Hand griff ihr an den Hals und zwang sie so ihr Gesicht zu ihm zu wenden. Gerade als sich seine Lippen auf ihren Mund pressten, hörte sie etwas Klacken. "Nimm deine dreckigen Hände von ihr", presste jemand unter Zähne knirschen hervor.

~°~°~||Levi Ackermann||~°~°~

"Ich sagte, nimm deine dreckigen Hände von ihr", es hatte nicht lange gedauert um zu erfahren was geschehen war. Ihr verdammter Bruder. Ihr eigener Bruder hat sie einfach verschachert. Es war nur Erwin zu verdanken gewesen, dass er nicht seine Klinge an Kovik Morarum gewetzt hatte. Als er ihm schlurzend, mit offener Angst begegnet war und seine Beweggründe offengelegt hatte, verriet er jede Einzelheit, die ihm bekannt war. Ein jämmerlicher Feigling.

"Sie ist jetzt dort, wohin sie gehört", hatte er hastig hervorgestoßen und war vor Levi zurückgewichen. Erwin hatte ihn zu Boden gestoßen und auf ihn eingeredet. "Sie ist keine richtige Morarum. Ihre Mutter war nicht, die meine... Ihre Mutter war nur eine Hure aus der Unterstadt". Nur eine verfluchte Hure? Das Bild seiner Mutter schoss ihm durch den Kopf. Allein dafür hat es ihm in dem Fingern gejuckt Kovik die scharfe Klinge in den Leib zu bohren.

Levi trat einen Schritt auf die beiden zu. "Ich sage es nicht noch einmal", warnte er Fanas Peiniger. Ihre Augen zuckten unruhig als sie ihn scheinbar erkannte. Er hob die Hand ihr entgegen und fügte sanfter hinzu. "Fana, komm zu mir". Sein ganzer Körper war zum Zerreißen angespannt und es gelang ihm nicht, die aufkeimende Wut zu unterdrücken. Langsam, unendlich langsam löste Fana sich von dem Mistkerl und trat mit zitternden Knien auf ihn zu. Als sie ihre Hand in seine legte, fühlte sie sich eiskalt an. Schließlich zog er sie an sich vorbei zu seiner Begleiterin. Petra Ral zog die erschöpfte Schönheit an ihre Seite. Vorsichtig legte sie ihren grünen Mantel um dessen nackten Schultern. "Schaff sie hier raus und wartet draußen. Ich bin gleich bei euch". Petra zögerte: "Sollen wir die Militärpolizei rufen?".