Wutentbrannt - Attack on Titan [Levi X OC]

Kapitel 3 - ein Schrei in der Nacht

~°~°~||Fana Morarum||~°~°~

Nachdem aufwühlenden Vormittag, hatte sie sich in ihren Gemächern zurückgezogen. Fana konnte nicht sagen wie lange sie schweratmend an der verschlossen Tür hockend geweint hatte. Auf jeden Fall hatte sie sich niemals so hilflos gefühlt wie jetzt. Was ist bloß in ihr gefahren?

Sie hatte sich einfach ihrem Vater widersetzt und einfach von ihren Träumen gesprochen und darüber hinaus sich auch noch einem Fremden offenbart. Ihr Bruder war außer sich gewesen. In solchen Augenblicken ging sie möglichst weit auf Abstand zu ihm. Er war allzuschnell gewalttätig und auf die Zurechtweisung von Lord Morarum konnte sie gut verzichten.

Erst als es dämmerte wagte sie es sich von der Tür fortzubewegen. Schließlich war sie so erschöpft, dass sie es vorzog früh zu Bett zu gehen. Doch es dauerte noch einige Zeit bis sie der Schlaf übermannte. Der letzte Gedanke, der ihr im Kopf rumschwirrte, war der undercut schwarzhaarige Soldat mit den grauen Augen.

~°~°~||Ein Flüstern ||~°~°~

"Du musst stark sein". Eine schmächtige Frau legte ihre zittrige Hand auf den Kopf eines dürren kleinen Jungen. Die Hütte, in der sie sich befanden war in einem katastrophalen Zustand. Die Luft war so staubig, so dass jedes Staubkörnchen zu sehen war. Es roch muffig und es verriet, dass hier schon lange nicht mehr gereinigt wurde. Wie konnte man nur hier leben? Ein Blick auf den verkümmerten Rest der blassaussehenden Frau im Bett und dem Knaben im zerfetzten Hemd gab ihr die Antwort. Sie beide waren wohlkaum dazu im Stande.

"Mommy", flüsterte das Kind und berührte zaghaft die Hand auf seinem Kopf. "Du darfst nicht weinen. Du darfst keine Angst haben. Du musst stark sein...", wiederholte die Sterbende und ihre Stimme brach ab. Sie war längst nicht mehr hier, ihr Geist driftete fort und schon bald würde der arme Kleine ganz allein auf der Welt sein. Ihr letztes Wort galt ihm.

"Levi... "

Plötzlich hämmerte es lautstark und sie spürte wie etwas an ihr zehrte. Der Junge vor ihr weinte nicht. Er blickte unvermittelt auf und sah ihr direkt in die Augen. "Ich werde dich finden. Du darfst nicht weinen. Du darfst ihnen keine Angst zeigen. Sei stark", gab er auf einmal die Worte seiner Mutter an sie weiter. Das war neu... Noch nie hatte ein Traum zu ihr gesprochen. Stets war sie nur ein Beobachter gewesen. Irgendetwas stimmte nicht. Ein stechender Schmerz ließ sie zusammensacken und gleich darauf schnürte etwas ihr die Kehle zu. Der kleine Junge vor ihr starrte sie mit ausdruckslosen Augen unbeeindruckt an. Stumm formte sie seinen Namen mit ihren Lippen. Dann zerbrach das Bild vor ihr in viele kleine Teile und sie viel ins Nichts.

~°~°~||Fana Morarum||~°~°~

Erschrocken versuchte sie sich aufzurichten, doch ein Schatten auf ihr hinderte sie daran. Im Zimmer war es stockduster und verriet ihr das es noch Nacht war. Es war ein Mann, verhüllt in dunkler Kleidung. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen, denn eine Frau würde nicht so schwer auf ihren Brustkorb drücken. Die Last ihres Angreifers nahm ihr die Luft. Das war vermutlich auch das Gefühl im Traum, das letztendlich dazu führte, dass sie erwachte. Fana versuchte sich aus seinem Griff zu winden, doch er verstärkte nur die Fixierung. Also blieb ihr nur eins. Sie schrie aus Leibeskräften auf, aber nur von kurzer Dauer. Seine schmierige Hand legte sich auf ihren Mund und zum ersten Mal sprach er sie an: "Hör auf, du Miststück. Ich soll dir was ausrichten. Du bekommst was du verdienst und kehrst zu deinem Ursprung zurück". Der stinkende Atem ihres Peinigers war grauenvoll und seine Worte ergaben keinen Sinn. Sie befürchtete nur, schon bald würde sie es erfahren. Das Grauen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

~°~°~||Levi Ackermann||~°~°~

"Es war einfach unglaublich schön", plapperte Hanji Zoe, eine der vier Abteilungsführer vom Aufklärungstrupp, während Levi der Brünetten kaum zu hörte, fuhr er fort seine Unterlagen zuordnen und einige Abschriften und Notizen hinzuzufügen.

"Albert hat tatsächlich kaum Schmerzempfinden. So sehr ich ihm auch weh tun musste, er zeigte keine Regung", fuhr sie unbeirrt fort. Er kannte sie lange genug um ihre irre Vorliebe für Experiment an Titanen im ganzen Ausmaß zu kennen. Die verrückte Brillenträgerin gab den gefangenen Titanen sogar Namen. Widerlich. Er zog ein versiegeltes Dokument hervor, brach es auf und entfaltete es. "Anschließend haben wir Zelte um ihnen errichtet und sie vor dem Sonnenlicht abgeschirmt und...", "Oh man. Brillenschlange, du nervst". Hanji hielt inne und sag ihn erstaunt an. Sie saß lässig auf der kleinen unbequemen Couch in seinem Büro. Nachdem sie endlich schwieg, beäugte er die vor ihm liegende Nachricht. Es war eine Bestandsauflistung. Nichts Interessantes. "Tzh", schnaubend wollte er es achtlos bei Seite legen. Als ihm etwas auffiel. "Sag mal, Vierauge?", Hanji hatte sich zurückgelehnt und vor sich hin gesummt. Nun sah sie Levi erwartungsvoll an. "Was ist los?", "Seit wann fehlen so viele 3D Manöver Ausrüstungen?" Zoe zuckte mit den Schultern. "Vielleicht beschädigte Ausrüstung. Wir haben einige Neulinge. Könnt sein, dass sie vergessen haben es zu melden". Levi runzelte die Stirn. "So viele?" murmelte er zweifelnd. Er beugte sich vor, markierte die besagte Stelle und notierte sich.

//gestohlen? \\

Der Sache würde er weiter nachgehen, beschloss der erfahrene Soldat. Es klopfte und ohne abzuwarten trat Erwin Smith ein. Er wirkte nachdenklich und als er schließlich an Levis Schreibtisch herangetreten war, faltete er ein Brief auf und las ihnen daraus vor.

"... Meine Tochter ist seit einigen Tagen verschwunden. Ich befürchte das Schlimmste und darum bitte ich sie, helfen sie mir, Kommandant".

"Was soll der Mist?", unterbrach Levi Erwin ungehalten. Hanji war von der Couch aufgesprungen und beugte sich neugierig über die Schulter des blonden Kommandanten. "Warum fragt er ausgerechnet dich? Das ist doch die Sache der Militärpolizei", "Du hast recht Hanji. Zuständig ist die Militärpolizei und für gewöhnlich würde ich es hiermit beruhen lassen. Es handelt sich allerdings um die Familie Morarum. Es ist die Tochter, der wir begegnet sind in ihrem Herrenhaus und an genau dem Tag wurde sie in der Nacht entführt". Er ließ seine Worte wirken und sein Blick verharrte mit ernster Miene auf Levi. Für einen Moment hörte der Schwarzhaarige nichts mehr. Es war als Rausche es in seinen Ohren und vor seinem inneren Auge erblickte er das verdammte Täubchen mit den blonden Haaren und ihre tiefblauen Augen schimmerten von Tränen gefüllt. "Und?", riss Erwin ihn aus seinen Gedanken. Als er ihn nun wieder bewusst ansah, nickte der Kommandant ihm zu. "Levi... Du entscheidest", beschloss er und Levi sah seine beiden Kameraden an. "Lasst uns die Dreckssäcke die Fresse polieren und am besten fangen wir bei dem Fettsack vom Vater und dem Hornochsen von Bruder an. Die haben Dreck am Stecken".

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Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Ich wollte nicht zu schnell in Levi die Leidenschaft für Fana wecken. Er wäre nicht er, wenn er nicht erstmal auf kühl und unnahbar macht.

Eure Moirainee

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