짧은 시일 𝚂𝚑𝚘𝚛𝚝 𝚍𝚊𝚢𝚜 • 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚝𝚎𝚡𝚝𝚒𝚗𝚐

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Der mittlerweile schwarzhaarige Koreaner drückte mit so einer Wucht auf den „Anrufen"-Button, dass er sein Touchpad fast kaputt gemacht hätte.

Wieso zum Henker war er so nervös? Es gab keinen Grund dazu.

Jedenfalls keinen, bei dem er aggressiv werden müsste.

Oder doch?

Als der bekannte und gleichzeitig nervige Anrufton kam, den Skype vor sich gab, wurde er gleich noch aggressiver. Aber das Gefühl verflüchtigte sich sofort als Jimin's Webcam in der Mitte seines Bildschirms auftauchte und immer heller wurde, bis er zu sehen war.

„Hey, Yoongi", begrüßte der Braunhaarige sein Gegenüber und sah total fertig aus. Was auch absolut berechtigt war. Seine Augen waren blutunterlaufen, geschwollen und rot zur selben Zeit — so als ob er gleichzeitig nicht viel geschlafen und geheult hätte.

Und wie Yoongi ihn kannte war das auch der Fall.

„Selber hey, Jimin", antwortete er ihm und schluckte leicht, als er sich seine Wörter im Kopf zurechtlegte und hoffte dass sie nicht ganz so blöd klingen wenn er sie aussprach. Im Kopf war irgendwie alles besser weil zum Glück niemand Gedanken lesen konnte.

„Bin mal gespannt wie du das erklären willst", kam es patziger als beabsichtigt von dem anderen und Yoongi zuckte leicht merklich zusammen, als er seinen scharfen Ton hörte.

So kannte er Jimin eigentlich nicht und das beunruhigte ihn. Klar, er hat ihn verletzt aber was erwartete er sich eigentlich? Dass Yoongi diese berühmten drei Worte aussprach als wäre es nichts? Dass sie sich danach heulend in den Armen lagen?

Irgendwie machte ihn seine Reaktion sauer, aber er musste sich jetzt für einen kurzen Augenblick zusammenreißen.

„Okay, du hörst mir jetzt mal zu, Jimin", sagte er ruhig, konnte es aber trotzdem nicht verhindern dass auch sein Ton eine gewisse Schärfe angenommen hatte. „Was hast du dir denn von dem Ganzen erwartet? Diese Wörter sollte man nicht so leichtfertig sagen und wenn du genau das von mir erwartest dann irrst du dich."

Er atmete einmal tief ein und wieder aus, versuchte sich irgendwie zu beruhigen und redete dann schließlich weiter.

„Fühlst du denn wirklich Liebe für mich? Oder ist das nur weil sich ein Schalter in deinem Kopf umgelegt hat und diese Situation gerade echt gut gepasst hat?"

Jimin senkte seinen Blick, schon fast beschämend aber trotzdem konnte Yoongi die Tränen in seinen Augen sehen, die verdächtig funkelten.

„Ich fühle das wirklich für dich... es tut mir leid dass du überrumpelt warst und ich gebe zu dass ich mich nicht richtig verhalten habe. Es tut mir leid", flüsterte Jimin und schluckte einmal hart während er sich seine Tränen wegwischte. „Ich habe das keineswegs leichtfertig gesagt, weil es stimmt. Ich liebe dich. Ich will dir die Zeit geben die du brauchst und ich war nicht fair gegenüber dir."

Yoongi schluckte erneut als er sein Gesicht fixierte, merklich angespannt von der ganzen Situation weil sie ihn so überforderte. Er konnte es Jimin noch nicht sagen, aber er wollte etwas für ihn tun, damit er sich besser fühlte.

„Es ist in Ordnung, Jimin. Wir sind beide irgendwie schuld daran." Er kratzte sich mit seinem Finger am Hinterkopf und seufzte leicht. „Ich will dich nicht verlieren."

„D-das will ich auch nicht, wirklich!" Jimin gestikulierte wie wild mit seinen Händen und war anscheinend auch ziemlich überfordert, genauso wie Yoongi. „Du kannst es sagen wenn die Zeit reif ist. Wirklich, ich habe kein Problem mehr damit", fuhr er fort und lächelte sogar, wenn auch nur leicht und zögernd, aber er lächelte.

Das Lächeln was Yoongi so sehr vermisste.

„Danke, Jimin", erwiderte er rau und lächelte ebenfalls. „Ich wünschte du wärst gerade hier", setzte er zögerlich dahinter und wusste nicht wie er seine Reaktion einschätzen sollte, da zuerst gar nichts von ihm kam.

Aber dann blickte er ihm tief in die Augen, sein Kinn auf seiner Hand aufgestützt und schmunzelte schließlich leicht bei seinen Worten.

„Das wünsche ich mir auch gerade."