Vorteile ->3<-

4 3 1
                                    

„Sag mal, was ist denn mit deinem Wecker los?", fragte Amelies Mutter erstaunt.

Um Himmels Willen, der Wecker!!!...

Die Tochter biss sich auf die Zähne.

„Ach, das war ein gescheitertes Schulprojekt.", log sie flüsternd und versuchte krampfhaft, ihre Augen stets geschlossen zu halten.

„Mama, ich komme noch zu spät zur Schule! Der Unterricht fällt leider sicherlich nicht aufgrund des Nachbarshauses aus.", stotterte das Mädchen nervös.

Die besorgte Mutter lies los, aber blickte Amelie ins Gesicht und fragte gleich nach:

„Kind, warum hältst du dir die Augen zu?"

Amelie antwortete mit einem lauten Gähnen und drehte sich sanft von ihrer Mutter weg, welche gleich ihr Zimmer verlies.

Das Mädchen atmete tief durch. Es musste einen Schutz vor seinen zerstörerischen Augen finden. Amelie durchstöberte schnell blind ihre Kommode vor ihr. Das war nicht einfach, denn sie stopfte immer sehr viele Dinge in diese Laden. Doch zwischen ganz vielen Sachen fand sie endlich etwas: die extra stark getönte Sonnenbrillen von einer früheren Schulaufführung. Diese Requisite war hier vielleicht nützlich!

Mit zittrigen Fingern setzte sie sich die Brille auf. Vorsichtig und sehr ängstlich öffnete sie ihre Augen. Zwar sah sie momentan nur eine dunkle Umgebung, aber die Brille schien zu helfen – zumindest wurde momentan nichts mehr in die Luft gesprengt! Erleichtert zog sich Amelie nun rasch an und ging zum Frühstück in die Küche.

Ihre Mutter, die selbst bald in die Arbeit musste, aß bereits ihr Müsli.

„Warum hast du denn Sonnenbrillen auf?", fragte sie gleich verblüfft ihre Tochter.

„Ach, ich will sie schon mal ausprobieren. Heute beim Schulausflug soll es sehr sonnig werden.", meinte Amelie lächelnd.

Ihre Mutter nickte nur, während Amelie sich zu ihr mit einem Früchtemüsli setzte. Nach wenigen Bissen bereits stand die Schülerin auf, verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und machte sich auf den Weg zur Schule. Doch zuerst wollte sie noch schnell mal in den Garten sehen.

Hastig steuerte Amelie auf die Mitte der nett angelegten Grünanlage zu. Konzentriert suchte sie um den Teich herum nach dem Einschlag des Meteoriten. Doch da war absolut nichts. Wo war das Himmelsgeschoß bloß hin? Nicht einmal die Einschlagstelle war über geblieben! Verwirrt suchte Amelie weiter den Boden ab.

War alles wie auch der Wecker und die Villa nur ein Traum?

Nein, das war unmöglich, denn sie hatte doch alles so genau miterlebt!

Nachdenklich machte sich das junge Mädchen mit den Sonnenbrillen auf seinen Schulweg. Vielleicht könnte die neu erworbene Gabe auch von Nutzen sein!

Sie musste lächeln, als in diesem Moment Laura, eine der vielen Schulkameradinnen, mit flottem Schritt voraus ging. Das Mädchen hatte immer die neuesten Klamotten an und färbte sich seit kurzem ihre Haare. Zudem war Laura ein fürchterlich großer Angeber und war bei den meisten Mitschülern äußerst beliebt.

Amelie musste grinsen, als sie sich schnell einen Streich überlegte. In dem Moment, als ihre Mitschülerin neben einer großen Pfütze vorbei ging, kippte sie kurz die Brille und starrte auf die Pfütze. Es klappte wie am Schnürchen: Die Pfütze "explodierte" und Laura war pudelnass.

Lächelnd setzte Amelie die Brille wieder richtig auf. Die Schulkameradin stapfte jammernd und nun schmutzig weiter.

VORSICHT, EXPLOSIV!Where stories live. Discover now