pt. 10

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Die Angst sie jemals zu verlieren gab es jeden Tag. Doch ihre Anwesenheit ließ einen so ziemlich alle schlechten Gedanken vergessen.

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Der Regen peischte in mein Gesicht, während meine Klamotten so oder so schon durchnässt an meiner Haut klebten. Zitternd bewegte sich mein Finger an die Klingel und betätigte diese.

Nur einige sekunden später, nach einem kurzen gepolter, öffnete sich die Tür und geschockt sah mich Yuna an.

,, Ash? Was machst du hier ?- Oh gott du bist ja pitsch nass! Komm rein..", hektisch zog sie mich in das kleine Familienhaus und schloss schnell die Tür hinter sich.

Stumm blieb ich im Flur stehen und beobachtete wie sie ein Handtuch aus dem nächst besten Schrank zog und es mir auf den Kopf legte.

Nachdem ich eingermaßen getrocknet war setzten wir uns beide in das Wohnzimmer , woraufhin sie mir gleich einen Tee vor die Nase stellte.

,,Also, warum bist du hier?", sie nahm sich eine weiße Decke, welche sie über ihre Beine legte und setzte sich im Schneidersitz neben mich.

,, Ich hab dich und Dylan gehört", sprach ich das Thema direkt an, welches mir schon so lange im Kopf schwirrte.

Augenblicklich verschluckte sie sich und riss geschockt die Augen auf.

,, Du- was.. Wann?", überfordert strich sie sich ihre Haare nach hinten und sah mich an.

,, Vor einer Woche, an dem Tag wo ich entlassen worden bin."

,, Aber..", sie machte eine Pause und atmete durch.

,, Ich will wissen was du meinst Yuna, über was habt ihr geredet. Warum hat es was mit Angel zu tun und wieso verheimlicht ihr es mir, oder eher gesagt uns?", schon leicht verzweifelt krallte ich mich in die Blaue Couch und zog meine Augenbrauen zusammen.

,, D-das.. Ashton. Das musst du Dylan fragen. I-ich kann dir das nicht erklären", stotternd legte sie leicht lächelnd eine Hand an meinen Oberarm und strich kurz zur beruhigung darüber.

,, Aber sobald er dir es erzählt, denk erst darüber nach statt direkt zu handeln okay?", ich stand ohne Worte auf und nickte kurz.

Seufzend lief sie zusammen mit mir wieder zur Haustür und drückte mich lange.

Ich atmete entspannter aus und löste mich von ihr. Immernoch wusste ich nicht über was die beiden geredet haben und das machte mich fertig, genauso wie in den letzten Tagen.

Dylan tat so als wäre nie etwas passiert und als wäre er wirklich Krank gewesen.

,, Tschüss Yuna", ich verschwand wieder in dem kalten grauen Regentag und dachte nach.

Ich wusste nicht wie ich Dylan darauf ansprechen sollte, denn ich kannte ihn und wusste das er sich nicht so einfach öffnen würde.

Die Straßen waren leer und die Häuser weit hinter mir.

Der Wald erblickte sich vor mir und nur einen Atmenzug später stand ich auf der Wiese die ich so sehr hasste aber nicht loslassen konnte.

Das Gras wurde durch den Regen in den Boden gepresst und die Erde war zu schlamm geworden.

Die Bäume peischten gegeneinander und ein Donner ertönte immer wieder um mich herum.

Die wunderschönen Blumen die im Sommer immer hier blühmten waren komplett verschwunden und man sah nur noch den ein oder anderen ausgetrockneten  Dornenstrauch.

,, Ashton?"

Ich drehte mich schnell in die Richtung aus der ich die Stimme hörte und erblickte die goldenen Locken die ich so sehr vermisste.

,, Angel?", ich keuchte auf und blinzelte kurz.

,,Ashton, du bist so ein nasser Hund!", lachend strich sie sich ihre Haare über die Schulter und sah mich an.

Ich lief langsam auf Angel zu und rief immer wieder verzweifelt ihren Namen.

,, Ashton komm beeil dich!"

Ich rannte los, ich sah wie sie sich lächelnd umdrehte und ihre Hand öffnete um zu symboliesieren das ich ihre Hand nehmen sollte. Lachend machte sie einige Schritte weshalb ich mein Tempo erhöhte und ihren Namen nun schrie.

,, Angel! Verdammt sieh mich an!", ich schluchzte auf doch der Donner übertönte es und als dann noch ein heller Blitz in der Ferne den Himmel zum leuchten Brachte und Angel kurz bevor ich ihre Hand nehmen konnte auf einmal Verschwand und nur ein zerbrochenes Herz zurück lies, fiel ich auf meine Knie welche sich in den Schlamm bohrten.

,, Angel! Bitte..", ich schrie so laut auf ich konnte und vergrub verzweifelt mein Gesicht in meine Hände.

Zitternd machte ich mich klein und schluchzte immer wieder auf.

Wann würde dieser Schmerz endlich aufhören?

Hätte ich nur gewusst was ich jetzt dachte, Folgen haben würde, wäre ich am Liebsten für immer auf der Wiese geblieben.


his painWo Geschichten leben. Entdecke jetzt